Lying Run-Lüg um Dein Leben

Die Wahrheit

Im Auto herrschte eine recht unangenehme Stille. Ich traf den Entschluss jetzt mal zu fragen, was Sache war.

'Mum? ....'setzte ich an, aber meine Mutter hob die Hand und sagte nur 'Zuhause.' Sie schien immernoch verletzt zu sein.

'Wir sind wieder da' sagte meine Mutter mit leiser Stimme.

'Hi Berry...setz dich doch. Wir möchten gerne mit dir über das Geschehene reden...' sagte mein Vater mit sanftem Ton.

' Wir möchten gerne, dass du uns genau zuhörst. Bitte, es ist auch nicht leicht für uns in dieser Situation...' fing meine Mutter an und mein Vater legte ihr liebevoll seine Hand auf ihr Knie.

'... es gibt einiges, was du nicht über dich weißt...' setzte meine Mum an.

'Ich bin nicht euer leibliches Kind...' redete ich ihr dazwischen.

Dad schaute mich an und ich schwieg.

' Wir haben Dich immer wie unser eigenes Kind geliebt. Du warst nie etwas Anderes als Luke oder Nathan für uns, nur, dass wir eben immer etwas mehr auf dich acht geben mussten.' fing er erneut an.

Ich schaute sie verwirrt an. Mehr acht gegeben? Jetzt wo sie es sagten fiel es mir auf. Wenn ich zu Freunden wollte mussten sie immer erst mit ihren Eltern zu mir kommen und erst wenn sich unsere Eltern kannten durfte ich zu ihnen, ich musste jeden Tag selbstverteidigungstraining machen und durfte nie allein irgendwo hin. Bei Luke oder Nathan war das nie so.Ich dachte immer es wäre weil ich ein Mädchen war...

'Deinen Vater schmerzte es sehr und er wollte Euch nie verlassen, sah jedoch keinen Ausweg um Euch zu schützen. Also wandte er sich an das FBI. Zwei Geheimagenten meldeten sich freiwillig ,sich um Dich zu kümmern. Sie waren verheiratet hatten schon ein Kind und die Agentin war schwanger, also das perfekte Paar für diese Aufgabe. Du wurdest an uns übergeben. Wir durften dich erst jemandem zeigen, als Nathan geboren war. Es fiel niemandem auf, dass du schon drei Monate älter als Nathan warst. Ihr gingt als Zwillinge durch. Manche Leute sagten sogar ihr sähet euch ähnlich.', sagte Dad lächelnd und völlig in der Vergangenheit versunken.

' Und was war mit meiner richtigen Schwester, was passierte mit Emma? ' , fragte ich zaghaft.

'  Niemand wusste etwas von Emma. Die Misssion war streng geheim und nur eine Hand voll wurde eingeweiht. Vor einigen Tagen bekam ich eine Info über eine Zwillingsschwester...!'sagte er mehr zu sich selbst.

' Hast du irgendwem erzählt, wer du bist oder wo du wohnst?' fragte meine Mutter leise.

' Nein Mum, wieso?' fragte ich verwirrt.

' Wir müssen fort von hier. Du bist in Gefahr. Die Menschen, vor denen wir dich schon seid deinem 3. Lebensmonat schützen scheinen irgendwie Wind von Dir bekommen zu haben. Bitte erzähl uns ,wie du von Emma erfahren hast. Wo hast du sie gefunden?' fragte sie mit ernstem Blick.

Ich erzählte ihnen die ganze lange Geschichte, von Lakes und meinem Schulprojekt über vermisste Kinder und der Internetseite auf der ich ein Bild von mir als kleines Baby mit den gestickten rosa Socken, wo meine Initialien und eine goldene Prinzessinen Krone drauf war gefunden hatte.

Es klingelte. Keiner machte Anstalten aufzustehen. Es klingelte erneut und wir hörten wie sich mindestens zwei Personen erregt unterhielten. Auf einmal wurde der Blick meiner Eltern leer und sie stürmten an die Ecke vor der Tür. Sie hoben die Wand an und - 'Oh mein Gott! ' rief ich verblüfft aus. Hinter der Wand erschien ein mittelgroßer Raum in dem sich unzählige Waffen von der Größe und Form eines Kajals bis zur Größe einer Atombombe befanden. Mein Mund klappte auf. Meine Eltern sahen sich an und dieser Blick war so als würde es der letzte Blick sein. Mir kamen die Tränen.