Kapitel 33

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Nachdem zwei Polizisten da waren, mir ein paar Fragen stellten, meine Mutter angerufen haben und wieder verschwunden sind, saß ich im Schneidersitz auf der Coach im Wohnzimmer und sah durch die Gegend. Nie wieder werde ich schlafen können.
"Hier." Ich zuckte zusammen uns sah neben mir, wo Chan mir ein Glas Wasser hin hielt. Dankbar nahm ich es an und trank an paar schlucke.
"Irgend eine Ahnung wer das sein könnte?" Fragte er mich und strich kurz über mein Oberschenkel.
Ich dachte kurz nach und schüttelte mit dem Kopf.
Darüber hatte ich mir eigentlich noch keine Gedanken gemacht. Okay, wer könnte es sein?
Motiviert stand ich auf, nahm ein Block aus einem Wohnzimmer Schrank, ein Kuli und verschwand ihnen ein weiteres Wort zu sagen in meinem Zimmer. Vorsichtshalber schloss ich die Tür ab.
Ich setzte mich mit dem Rücken gelehnt zur Wand und überlegte. Ich muss herausfinden wer das ist.
Ich schrieb also Namen von allen Leuten die ich hier kenne aufs block und spekulierte.
Zuerst haben wir Chan. Den können wir ja komplett von der Liste streichen.
Aria.
Sie ist meine beste Freundin, ist immer für mich da. Nein, ich sehe kein Grund warum sie das tun sollte.
Melina.
Auch meine beste Freundin.
Naja, sie könnte vielleicht eifersüchtig sein, weil ich mit Chan zusammen bin und sie ja mal mit ihm rumgemacht hat aber sie hat ja gesagt, sie steht nicht mal auf ihn. Außerdem ist sie viel zu nett, um sowas abartiges zu tun.
Brianna.
Naja, kann ich sie als beste Freundin bezeichnen?
Ich sehe sie nicht oft, nicht mal in der Schule. Keine Ahnung was sie in ihrer Freizeit treibt aber ich will es auch ehrlich gesagt nicht wissen.
Aber nein, sie ist auch von der Liste gestrichen.
Cindy.
Okay, ich habe genug Gründe weshalb sie mein 'Stalker' sein könnte.
Sie hasst mich, weil ich mit Chan zusammen bin. Aber könnte sie wirklich so gestört sein? Und könnte sie wirklich so schlau sein, das Sie in mein Haus einbrechen kann? Ich glaube kaum. Aber wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Also sag ich mal, sie ist meine Hauptverdächtige.
Jake.
Oh Gott, wenn ich schon sein Namen aufschreibe kommt mir die Kalte kotze hoch.
Okay, er ist mein Ex. Wahrscheinlich hasst er mich, weil ich in Deutschland noch mit ihm Schluss gemacht habe aber das muss er doch verstehen? Er hat mich verletzt. Betrogen und naja, versucht mich zu vergewaltigen. Tränen stiegen mir in die Augen. Nein chloe, nicht weinen. Nicht wegen ihm.
Also vielleicht ist er es?
Aber als die Person in meinem Haus war und gekichert hat, hat es sich eindeutig wie ein Mädchen angehört.
Naja, vielleicht sind es auch zwei Personen? Ich hoffe ja mal nicht.

Ich zählte noch ein paar andere Leute auf die ich kenne, strich sie aber alle von der Liste.
Gut, dann sind die Hauptverdächtigen Cindy und Jake.
Gott, ich hoffe so sehr, dass ich mich täusche und es in Wirklichkeit nur irgend ein perverses Arschloch ist.
In nächsten Moment klingelte es an der Haustür und ich erstarrte. Ich stand auf und sah aus dem Fenster. Mist, Chans Auto ist nicht da. Warum lässt er mich eigentlich in so einer Situation alleine?
Es klingelte nochmal.
Langsam lief ich die Treppen runter und schluckte schwer.
Vor der Tür blieb ich stehen und überlegte. Soll ich wirklich aufmachen? Man, warum haben wir eigentlich kein Tür Spion?
Bevor ich die Tür öffnete fiel mein Blick auf ein Regenschirm, der an der Wand angelehnt war. Ich nahm sie in die Hand und kam mir völlig lächerlich vor aber naja, Sicherheit und so.
Ich riss die Tür auf hielt das Regenschirm hilflos vor meinem Körper. Ich starrte die Person an und musste lange überlegen. Ich kenne sie doch.
Und als es in meinem Gehirn Klick macht, ließ ich den Regenschirm fallen und starrte sie an.
"Überraschung." Rief sie leicht lachend.
Das kann nicht war sein.
"Was zum Teufel suchst du hier?"
Ich ging ein Stück zurück und musterte sie.
"Naja, ich war hier und dachte ich besuche dich mal." Sagte sie und lächelte mich an.
"Wieso bist du hier, Marie?"
Ich kanns nicht glauben. Das Mädchen, das mir das Leben zur Hölle gemacht hat, das Mädchen das Jahre mit mir befreundet war, dann eifersüchtig geworden ist und sich dann alles verändert hat. Die, die lügen über mich erzählt hat, mit Jake geschlafen hat, - steht vor mir und wagt es sich mich anzulächeln und erwartet wahrscheinlich auch noch, dass ich sie umarme.
"Hör zu. Ich will mit dir reden. Über alles. Bitte!" Sie sah mich verzweifelt an.
"Wie bist du hier her gekommen? Und woher weißt du wo ich wohne?" Langsam wurde ich wütend.
"Naja, ähm. Jake hat mir alles gesagt."
Ich schlucke und verdrehte dann die Augen.
"Natürlich hat er das."
"Ich hab nichts mit ihm, wirklich. Bitte, kann ich reinkommen?"
Ich sah aus als würde sie gleich los heulen also überlegte ich.
Soll ich wirklich?
Einerseits würde ich gerne wissen, weshalb sie mir das alles genau getan hat und so aber anderseits würde ich alles so gerne vergessen und nie wieder darüber sprechen.
Ich überlegte und überlegte. Am Ende ließ ich sie doch rein.

Als wir in meinem Zimmer waren sah sie sich um.
"Schönes Zimmer." Sagte sie und setzte sich auf mein Bettrand.
"Spars dir." Antwortete ich genervt um setzte mich so weit wie möglich weg von ihr.
"Also?" Ich spielte mit meinem fingern und sah dann in ihr Gesicht.
"Ähm, ich würde dir gerne alles erzählen."
Sie stotterte und sah zwar wirklich hilflos und ängstlich aus, aber was ist wenn das nur eine Masche ist. War ja schon mal so.
Ich nickte als Antwort nur.
"Erstmal wollte ich sagen, dass es mir unendlich leid tut. Ich weiß, du willst das nicht hören aber ich muss es sagen. Es tut mir leid. Alles was ich dir angetan habe, es verfolgt mich. Manchmal da, sitze ich nur auf meinem Bett und kann über nichts anderes mehr denken. Ich weiß selber nicht warum ich das alles getan habe."
Sie sprach und sah dabei in mein Gesicht und ich sah wirklich Tränen in ihren Augen. Sie atmete und riss sich zusammen.
"Ich war wahrscheinlich einfach nur eifersüchtig. Du wusstest zwar erst als du mit Jake zusammengekommen bist, dass ich in ihn verknallt war und das hast du mir auch so oft gesagt aber das wollte ich einfach nicht einsehen!
Naja, dann war ich so wütend, dass ich lügen in der Schule rum erzählt habe über dich. Und du kannst garnicht glauben, wie sehr ich mich dafür hasse, Gott!" Sie strich sich wütend über die Haare und redete weiter.
"Dann, dann kam mir eine Idee. Ich wollte mich mit dir vertragen. Ich dachte, dass wenn ich vor dir los heule und tausendmal sage, dass es mir unglaublich leid tut, dass du meine Entschuldigung annimmst. Das hast du auch.
Aber ich, ich habe das alles nur gespielt. Das weißt du ja. Ich dachte du würdest dann wegen mir mit Jake Schluss machen. Und weißt du warum ich wollte, dass du das tust? Genau, damit ich ihn haben kann!" Sie wurde lauter und lauter aber ich ließ sie weiter sprechen und sagte nichts.
"Aber nein, du hast nicht Schluss gemacht und deshalb wurde ich noch wütender als ich schon war. Ich habe dir vor allen Schüler, in der Cafeteria, eine Schelle gegeben und dich angeschrien. Hab mir währenddessen lügen ausgedacht die ich auch durch die Gegend geschrien habe. Dann habe ich auch noch Hanna in die ganze Sache eingemischt. Hab sie auch in der Schule schlecht gemacht.
Und das größte kommt noch. Du weißt ja was ich dann getan habe.
Ich habe dir Jake ausgespannt. Mit ihm geschlafen.
Gott, du weißt nicht wie ich das bereue."
Nun liefen ihr wirklich tränen die Wange runter und sie sah zu Boden.
"Natürlich verstehe ich, dass du mich hasst. Du hast allen Grund. Aber ich musste das sagen. Ich musste her kommen und das ENDLICH los werden." Sie sah mich wieder an und wischte ihre Tränen weg.
Ich schluckte und musste das jetzt erstmal alles verarbeiten.
Meint sie das ernst?
Mein gott, ich habe Mitleid. Sie hat mir so vieles angetan aber trotzdem tut sie mir leid.
Ich rappelte mich zusammen und setzte mich wie sie, richtig an die Bettkante.
"Okay." Sie sah mich verwirrt an und musterte mich.
"Ich nehme die Entschuldigung, aber..."
Sie lächelte leicht und ich überlegte.
"Ich kann einfach nicht mehr mit dir befreundet sein. Verstehe das bitte.
Ich bin nicht mehr wütend aber dafür will ich nichts mehr von dir hören." Ich sah sie vorsichtig an und sie nickte leicht.
"Ja gut, ich verstehe das."
Ich nickte und stand auf.
"Kannst du jetzt bitte gehen?" Sie nickte sofort und wir liefen nach unten.
An der Tür drehte sie sich nochmal um und sah mich an. Auf einmal lief sie auf mich zu und zog mich in eine Umarmung. Zuerst blieb ich stur stehen, doch dann erwiderte ich, da ich weiß, dass das das letzte mal sein wird.
Als sie sich löste, drehte sie sich sofort um und lief aus der Tür. Sie drehte sich nochmal um und lächelte. "Und sag Hanna bitte auch, dass es mir leid tut."
Ich nickte leicht und lächelte gezwungen zurück. Und dann war sie schon weg.
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Hab mir viel Mühe mit dem Kapitel gegeben, also freue mich mich über Feedback! (:
Byee.
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1566 Wörter.

Stepbrother! - New life in CaliforniaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt