Fünf Jahre später
"Scheisse, Scheisse, Scheisse!"
Mit verheulten Augen rannte ich ins Schlafzimmer und griff direkt zu meinem Handy. Das kann nicht sein, verdammt.
Ich tippte auf Chan's Nummer und hielt mir Hand auf die Stirn.
"Hey, Schatz." Sofort fing ich noch härter an zu weinen.
"Chloe? Was zum Teufel ist passiert?" Ich hörte verschiedene Stimmen aus der anderen Leitung.
Ich riss mich zusammen und biss mir auf die Lippe. "Bist du im Büro?" Winselte ich.
"Ja, klar. Verdammt, was ist los?"
Ich schloss die Augen und atmete durch.
"Kannst du bitte kommen?" Ich wartete auf die Antwort, wobei ich eh wusste, dass er kommen wird.
"Bin in fünf Minuten da." Dann hörte ich auch schon das tuten.
Ich Wisch mir Tränen aus dem Gesicht und starte auf unser bettende. Ja genau, auf unseres.
Seid etwa einem Jahr lebe ich jetzt mit Chan zusammen. Kaum zu glauben, dass ich seid fünf Jahren immer noch mit ihm zusammen bin. Und ich bin wirklich glücklich.
Naja, jetzt gerade weiß ich nicht ob ich glücklich sein sollte.Ich dachte über sehr vieles nach und dann kam mir plötzlich DER Tag in den Sinn. Genau der, vor fünf Jahren.
Die Szene auf dem Dach kam mir in den Kopf. Wie Marie hektisch die Leiter runterklettern wollte und dann, wie sie stürzt. Ich habe zwar nicht gesehen, wie sie gefallen ist aber schon zu oft vorgestellt.
Wie es wohl sein muss, Tod zu sein? Ist man wirklich in Himmel oder Hölle? Oder ist da einfach nichts? Man existiert einfach nicht mehr? Ein schwarzes Loch, wo man drinnen steckt und nicht mehr raus kommt?
Zu oft hab ich mir seid Maries Tod darüber Gedanken gemacht und kann einfach nicht aufhören.
Dann dachte ich an Jake. Er ist schon längst aus dem Knast, aber Gott sei dank wieder in Deutschland und ich weiß auch ganz genau, dass er es nicht mehr wagen wird, hier her zu kommen. Er bereut es.
Ich kam wieder in die Realität und bemerkte, dass ich nicht mehr weinte. Wie wird Chan gleich wohl reagieren?Ich wartete und wartete. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Dabei waren es nur zehn Minuten, bis Chan ins Zimmer rein kam und mich in die Arme zog. Sofort fing ich wieder an zu weinen.
Nach ein paar Minuten nahm er mein Gesicht in die Hände, so das ich in seine Augen schauen konnte.
"Sag mir was los ist." Flüsterte er.
Ich schluckte und legte meine Hände in seine. Okay, ich sags einfach, so schlimm kann seine Reaktion doch garnicht sein, oder?
"Ich, Ich... Ich kanns nicht." Kam es nur aus mir.
Verdammte scheisse, benehme dich nicht wie ein Kind. Du bist 21! Sags ihm einfach.
"Chloe, du weißt, dass du mir alles sagen kannst." Ich schloss meine Augen und riss mich nochmal zusammen. Jetzt oder nie.
"Ich bin schwanger." Kam aus mir. Ich presste die Lippen zusammen und wartete. Ich konnte ihn nicht ansehen, stattdessen sah ich auf unsere Hände.
"Sag bitte etwas." Kam es nach einer Ewigkeit von mir und traute mich dann in sein Gesicht zu blicken.
Ich konnte keine Emotionen darin erhaschen, er sah einfach emotionslos aus.
"Wirklich?" Kam es plötzlich von ihm.
"Du bist sauer, ich wusste es." Ich stand hektisch auf und wollte aus der Tür laufen.
"Natürlich nicht!" Kam es von hinten und ich blieb stehen. Ich hörte wie er vom Bett aufstand und zu mir lief. "Was?" Flüsterte ich nur. Er legte seine Hände um meine Hüfte und drehte mich zu ihm um.
"Das ist genial!" Rief er plötzlich nicht so leise und grinste. Ich erschrak mich und sah ihn geschockt an.
Er zog mich in eine Umarmung und als ich ihn wieder ansehe zog ich meine Augenbrauen zusammen.
"Was meinst du?" Kam es nur aus mir. Er ist glücklich darüber?
"Freust du dich nicht?" Er sah plötzlich enttäuscht aus und sofort schüttelte ich mein Kopf. Was soll ich den jetzt sagen? Bin ich überhaupt glücklich? Ich meine, ich wollte schon immer ein Kind aber doch jetzt nicht?
"Du weißt, dass ich schon immer Kinder wollte aber ... Ich bin gerade mal einundzwanzig." Er presste seine Lippen zusammen und lächelte mich dann leicht an.
"Ja aber, wir sind doch erwachsen genug. Und kommt es für dich denn wirklich darauf an? Wir leben zusammen und sind glücklich. Was fehlt, ist ein gemeinsames Kind. Du musst nur wissen, ob du bereit dafür bist."
Verwundert sah ich ihn an. Wow, in den Jahren mit dem ich mit ihm zusammen bin, habe ich ihn auch nie so gefühlvoll erlebt. Glaubt mir.
Ich sah nur eine seine erwartungsvollen Augen und überlegte. Gott, ein Kind? Bin ich wirklich bereit dafür?
Dann bekam ich so ein Gefühl. Und dieses Gefühl hatte ich schon.
Als Chan und ich uns das erst mal geküsst haben. Als er mir die Liebe gestanden hat. Nachdem ich mit ihm, mein erstes mal gehabt habe.
Glücksgefühle.
Unkontrolliert fing ich an zu lächeln. Ich nickte etwa tausendmal mit meinem Kopf und legte meine Hände in seinen Nacken.
"Was bedeutet das?" Fragte er mich und lächelte noch mehr.
"Ich will dieses Kind." Konnte ich nur flüstern, als er mich plötzlich noch mehr zu sich zog und küsste. Ich lächelte in den Kuss hinein und dachte an die Zukunft. Wie es wohl sein wird, ein Kind zuhaben? Wie lang ich wohl mit Chan zusammen bleiben werde. Vielleicht bis mir Alt und grau sind? Ob wir wohl heiraten werden? Und was ist mit Aria, Melina und Brianna? Ob ich da auch noch mit Ihnen so befreundet bin, wie jetzt?
Und was ist, wenn ich irgendwann nicht mehr mit Chan zusammen bin? Nein, darüber mach ich mir jetzt keine Gedanken. Man muss ja immer an das positive denken.Nach einer Ewigkeit lösten wir uns und sahen uns an.
"Ich liebe dich." Sagte ich zu ihm und umarmte ihn so fest wie es ging. "Ich liebe dich." Nuschelte er in mein Nacken.The End.
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Wow.
Das ist das Ende des Buches, was ich seid etwa Januar letzten Jahres angefangen habe. Krass.
...Aber mehr dazu, kommt in der Danksagung.Bitte gebt mir Feedback zu dem Kapitel, wäre mir wirklich wichtig.
Bis dann. <3
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1024 Wörter.
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Stepbrother! - New life in California
Novela JuvenilChloe Moretz führt das perfekte Leben, das jeder Teenager sich wünscht. Sie liebt ihr Leben in der Highschool, ihre Freunde und vor allem sich selbst. Es könnte nicht besser laufen. Bis eines Tages ihre Mutter nach Kalifornien ziehen möchte, zu ihre...