Kyle's POV
"Hey Dad", begrüßte ich meinen Vater, der gerade mit meiner Mutter vom Flughafen gekommen war. "Wie wars in Italien?"
"Es ist sehr gut gelaufen", erzählte er mir und lächelte stolz. "Das neue Projekt könnte ein riesen Erfolg werden, wenn es weiter so läuft."
"Das ist toll", ich freute mich für ihn und wollte ihm außerdem noch unbedingt von meinem Führerschein erzählen.
Ich wusste auch schon, wie ich ihnen allen erklären konnte, woher ich das ganze Geld her hatte.
"Ich muss dir auch noch was erzählen."
Neugierig sah er mich an. "Na dann, schieß los!"
Wir gingen zusammen in die Küche und ich fing an zu erzählen. "Ich hab das Geld für meinen Führerschein endlich zusammen und kann schon nächsten Montag anfangen."
"Wow, das ist großartig. Na siehst du, ich hab dir doch gesagt das Warten wird sich lohnen", er klopfte mir stolz auf die Schulter. "Weiß deine Mutter schon davon?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Von was weiß ich?", ertönte da die Stimme meiner Mum und sie betrat kurz darauf die Küche.
"Unser Sohn kann jetzt endlich seinen Führerschein machen", erzählte ihr Dad.
Überrascht hob sie die Augenbrauen. "Ach wirklich? Das ist ja toll! Aber... woher hast du denn auf einmal das Geld dafür? Du hast dich doch immer beschwert, du müsstest noch so lange warten."
Zeit, meine Notlügen auszurollen. "Naja, das war vielleicht etwas übertrieben. Ich hab schon einiges zusammengespart gehabt, nicht nur von meinem Taschengeld sondern auch von dem Geld, das ich zum Geburtstag bekommen habe. Und ich hatte bis zu der nötigen Summe nicht mehr viel, also hab ich mir gedacht, suche ich mir einen Job, bis ich das Geld alles zusammenhabe", log ich.
"Du hast gearbeitet? Seit wann das denn? Und warum hast du mir nichts davon gesagt? Und wo hast du überhaupt gearbeitet?", bombardierte mich meine Mutter gleich mit Fragen. Mir war klar gewesen, dass sie das machen würde. Zum Glück hatte ich schon für alles eine Ausrede parat. Gestern lag ich noch stundenlang wach und habe mir überlegt, wie ich das ihnen erklären konnte, ohne das sie misstrauisch wurden.
"Der Vater von einem Kumpel hat eine Autowerkstatt und da hab ich geholfen. Du weißt ja, dass ich nachmittags oft weg gewesen bin und naja, in der Zeit war ich arbeiten", redete ich weiter. Das mit der Autowerkstatt stimmte sogar. Okay, das ich da gearbeitet habe vielleicht nicht, aber das Jason's Dad eine Autowerkstatt hatte, war tatsächlich die Wahrheit.
Ich hoffte, sie schluckte es.
Mein Dad war noch nie jemand gewesen, der misstrauisch wurde oder Sachen hinterfragte, aber meine Mum dagegen war ganz anders.
"Oh...", machte sie nur und schien sichtlich überrascht zu sein, "aber warum hast du mir nichts davon erzählt gehabt?"
Bei den nächsten Worten musste ich stark mit meinem schlechten Gewissen kämpfen. Normalerweise log ich sie nie auf so eine krasse Weise an. "Ich wollte euch überraschen und euch außerdem zeigen, dass ich für meine Wünsche arbeiten will und nicht nur darauf warte, dass sie in Erfüllung gehen."
Gelogen, gelogen, gelogen.
"Kaum bin ich wieder zurück, überrennst du mich mit so tollen Nachrichten. Ich bin stolz auf dich, mein Sohn", sagte Dad und klopfte mir wieder auf die Schulter. "Elisabeth, du nicht auch?"
Ich blickte zu meiner Mum, die immer noch nachdenklich dreinschaute, doch schließlich erschien ebenfalls ein stolzes Lächeln auf ihren Lippen.
"Du wirst immer erwachsener."
Wenn ihr nur wüsstet..
Mein schlechtes Gewissen wuchs immer mehr, aber damit musste ich jetzt klarkommen.
"Du warst schon immer ein tüchtiger junger Mann", lobte mich Dad.
Ich musste schleunigst hier raus, denn ich konnte mir nicht mehr weiter anhören, wie glücklich und stolz sie waren.
Auch wenn ich nicht mehr dieser brave Junge sein wollte, machte mir das trotzdem zu schaffen.
Also stand ich auf, lächelte beiden nochmal gezwungen zu und ging rauf in mein Zimmer.
Dort schmiss ich mich auf mein Bett, schnappte mir mein Handy und rief einen der Jungs an.
"Hey, man. Was geht?", begrüßte mich ein gut gelaunter Sean.
"Wie wär's wenn wir heute mit den Jungs ein bisschen feiern gehen? Hast du Zeit?", fragte ich ihn.
Er schien kurz zu überlegen, denn die Leitung war still.
"Ja, heute passt. Samstage gehen immer zum Party machen.", antwortete er schließlich. "Hast du den anderen schon Bescheid gesagt?"
Ich schüttelte den Kopf, bis ich bemerkte, dass er mich ja gar nicht sehen konnte.
"Ne, noch nicht."
"Okay, dann ruf ich Ayden und Jay an und du die anderen beiden", schlug er vor und ich stimmte zu.
"Mach ich. Wir schreiben dann noch Uhrzeit und welcher Club."
"Jep. Also bis dann."
"Okay. Hau rein."
Dann legte ich auf.
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Let the Game begin, Bad Boy
Teen FictionAls die 16 jährige Fay mit ihrer Familie von West Virginia nach Miami zieht, will sie eigentlich nichts lieber als wieder zu ihrem alten zu Hause zurück. Auf ihrer neuen Schule wird ihr dann aber bewusst, dass es doch nicht so schlecht war umzuziehe...