Chapter 2

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Langsam öffnete ich meine Augen. Im selben Moment bereute ich es wieder. Die Sonne blendete so stark, dass meine Augen anfingen zu tränen. Wie war ich hier hin gekommen? Als ich mich dazu bewegte aufzustehen, sah ich wo ich war. Auf einer Parkbank. Es musste noch sehr früh sein, denn der Park war noch leer. Jetzt fiel es mir wieder ein. Gestern wurde ich ohnmächtig, von den vielen Schlägen. Nicht zum ersten Mal hatte Steve das getan. Er war gemein. Er hatte kein Herz. Als ich gestern wieder zu mir kam, sah ich nur, dass Steve von Polizisten mitgenommen wurde. Ich versteckte mich draußen. Denn wenn sie mich entdeckten, würden sie mich mitnehmen und ich würde im Knast landen. Deshalb bin ich in den nächsten Park geflohen. Wie ich in diese Sache reingerutscht bin? Ich habe auf der Straße gelebt und musste jeden beschissen Tag sehen, wie ich nicht verhungere und nicht von den Bullen erwischt wurde! Ich habe geklaut. Ich hatte ja kein Geld um mir essen zu kaufen. Ihr fragt euch jetzt bestimmt, warum ich nicht zu solchen Stellen gegangen bin, wo es kostenlos essen gibt. Doch nur, weil ich auf der Straße lebe, hab ich trotzdem meinen Stolz noch! Ich war einmal dort und das hat gereicht. Sie haben mich wie einen Hund behandelt! Und eines Tages kam Steve..»Hey Liz. Ich hab da was für dich. Wenn du ein paar Aufgaben für mich machst, dann werde ich dafür sorgen, dass du wieder ein normales Leben haben wirst. Du musst nur auf mich hören, das ist alles« Das hatte er damals zu mir gesagt. Und so naiv wie ich war, bin ich mit ihm mit gekommen. Ich hab es als einen Neuanfang gesehen. Neuanfang. Pff. Davon kann ich Geschichten erzählen. Ich habe schon oft einen 'Neuanfang' gehabt und bin immer wieder in der selben Scheiße gelandet. Einmal auf der Straße, kommst du da nicht mehr so schnell weg. So was wie einen Neuanfang gibt es nicht. Höchstens einen Neuanfang um sich in neue illegale Geschäfte zu verwickeln. So wie mit Steve. Ich musste für ihn klauen, Übergaben machen, einbrechen, schmuggeln und vieles mehr. Mit allem gab ich mich zufrieden, denn ich hatte wirklich kein schlechtes Leben. Er bezahlte ein Hotelzimmer für mich. Alle drei Mahlzeiten inklusive. Bis ich eines Tages jemanden umbringen sollte. Ab da wollte ich nicht mehr mitmachen. Das ging zu weit. Wie ihn die Bullen gefunden hatten, keine Ahnung. Aber ich bin froh. Auch wenn ich jetzt wieder auf der Straße lebe.

Aber da wusste ich noch nicht, dass das vielleicht wirklich ein Neuanfang sein könnte...

UnbreakableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt