Ich schulterte meine Tasche und wollte gerade aus diesem schrecklichen Raum in die Freiheit fliehen, als ich zurückgehalten wurde.
Genervt drehte ich mich um und wollte gerade wutschnaubend einen Kommentar abfeuern, als ich Melanies Gesicht erblickte.
„Wir wollten reden." Wisperte sie.
Ach ja, da war ja was...
Ich rieb mir mit der Hand über die Stirn.
„Sorry, hab ich fast vergessen...komm. Lass uns zu den Sitzbänken bei den Spinden gehen."
Stumm nickte sie und schlich neben mir her.
Wenigstens hatte sie aufgehört zu weinen, denn sonst würde sich das Gespräch ewig hinziehen.
Aber da hatte ich mir zu früh gefreut.
Gerade, als wir uns auf die verdreckte Holzbank fallen ließen, brach sie wieder in Tränen aus und sank in sich zusammen.
Ich nahm sie ungeschickt in den Arm und lies sie mein Oberteil durchweichen.
Nach einer gefühlten viertel Stunde richtete sie sich wieder auf und sah mich an.
Ihre Tränen hatten sich mit der Wimperntusche vermengt, welche sie für meinen Geschmack etwas zu doll aufgetragen hat.
Ich reichte ihr ein Taschentuch aus meinem Ranzen.
Sie beruhigte sich etwas und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
„Tut mir Leid..." Schniefte sie.
„Ach alles ok. Bist du in der Lage zu reden?"
„Ja, einigermaßen. Ach Kia! Es kam einfach so unerwartet!"
Naja, unerwartet nenne ich was anderes...
„Mel! Jede Woche kommt ein neues Mädchen mit genau diesem Satz an! Merkst du das nicht?"
Erneut liefen ihr Tränen die Wangen hinab.
„ Das ist nicht so einfach! Warst du denn noch nie so richtig verliebt?"
„Nein." Antwortete ich wahrheitsgemäß. Wie schon gesagt, Liebe und Freundschaft waren nicht so mein Ding.
„Aber das zwischen euch war keine Liebe! Er ist ein verdammter Player! Er hat dich ausgenutzt und brauchte dich nun nicht mehr."
„Ich weiß!" Sie ließ ihren Kopf auf ihre Hände sinken.
„Was hätte ich tun sollen?"
„Dich nicht auf ihn einlassen wäre mein Vorschlag."
Sagte ich kühl.
Verzweifelt schob Melanie sich die Haare aus dem Gesicht und blickte auf den Boden.
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Ego-Maschinen
FanfictionProbleme, ja davon hatte Kia genug. Seit sie aus Deutschland geflohen ist, glaubte sie, diese Probleme los zu sein, doch die verdammten Teile hohlten sie gnadenlos ein und verfolgten sie. Und wurden, zum Überfluss noch schlimmer. Dazu kam noch...