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Als ich die Tür aufschloss, sah ich den Brief sofort.
Er wurde vermutlich unter dem Türschlitz hindurch geschoben und lag nun präsent vor mir, in der Mitte des Flurs.
Ein unscheinbarer, weißer Briefumschlag.
Nur eine Person wusste, wo ich wohnte und das war meine Cousine.
Sie stand auch, im Gegensatz zu mir noch mit meinem Vater in Kontakt.
Aber ich vertraute ihr, denn sie würde mich nicht an meinen Vater verraten.
Sie wusste, wie sehr ich ihn hasste und das er mich immer im Stich gelassen hat wenn ich ihn wirklich brauchte.
Bis jetzt hatte das auch geklappt.
Und da ich keiner familiären Person meine Handynummer gegeben habe, schrieben wir uns eben Briefe.
Nur meine besten Freunde, aus meiner früheren Schule hatten meine Nummer, wussten jedoch nicht, wo ich wohnte.
Ich hob den Brief vom Boden auf und mein Verdacht bestätigte sich.
Es war der Absender meiner Cousine Lara.
Und da wir uns nur wirklich selten schrieben, musste es was ernstes sein.
Bitte, lass es nichts mit meinem Vater zu tun haben!
Ich öffnete ihn und fing im stehen an zu lesen.
Hey Kia,
Ich hoffe es geht dir gut, habe ja in letzter Zeit nicht viel von dir gehört.
Naja um ehrlich zu sein gar nichts.
Du wunderst dich bestimmt, wegen dem Brief und ja, es ist was Ernstes.
Keine Sorge, ich habe deinen Wohnort für mich behalten.
Doch dein Vater ist im Krankenhaus.
Drei mal darfst du raten weswegen.
Korrekt, starke Alkoholvergiftung.
Er wäre beinahe draufgegangen, hätte der Nachbar nicht vorbei geguckt und ihn auf dem Boden liegen sehen.
Ohnmächtig, versteht sich.
Vermutlich interessiert dich das recht wenig, aber er hat nach dir gefragt.
Er wünscht sich, dass du wieder zu ihm kommst, oder ihn wenigstens besuchst.
Er hat sich aus Kummer betrunken, da er nicht anders damit umgehen kann.
Er vermisst dich.
Vielleicht überlegst du es dir nochmal, schreib mir einfach zurück, ja?
Alles Liebe,
Deine Lara.
Ich ließ meine Tasche auf den Boden fallen.
Aus Kummer betrunken, ach ja?
Ich soll ihn doch besuchen kommen?
Das war nicht sein Ernst, oder?
Schnaubend rannte ich in mein kleines Büro, schnappte mir Briefpapier und schrieb umgehend eine Antwort:
Lara,
nimm's nicht persönlich, aber weißt du, wie oft er mich im Stich gelassen hat?
Soll es bei mir nicht wichtig gewesen sein, bei ihm aber schon, oder was?
Bei IHM soll ich also an gedackelt kommen?
Überbring ihm bitte von mir die Nachricht, dass er sich seine Bitte sonst wo hinstecken kann!
Ich werde nicht kommen, dass kann er vergessen.
Sei mir nicht böse,
deine Kia
Ich steckte den Zettel in einen Briefumschlag, schrieb alles nötige dazu und knallte die Briefmarke darauf.
Ich würde niemals zurückkommen.
Das wusste Lara auch.
Sie hatte mir damals geholfen, um die Erlaubnis für meinen Umzug zu sichern.
Es hatte auch geklappt, da sie Volljährig war, im Gegensatz zu mir.
Mit 16 wurde einem leider nicht so viel erlaubt.
Ich schmiss den Brief auf den kleinen Tisch im Flur.
Morgen würde ich ihn abschicken.
Hoffentlich würde Lara nicht wütend werden.
Konnte ich mir eigentlich nicht vorstellen.
In der Küche stemmte ich die Hände gegen die Spüle.
Ich dachte mir zwar, dass bald so ein Brief ankommen würde, aber warum jetzt?
Es war doch gerade so friedlich.
Naja, meistens.
Ich spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht und versuchte mich zu beruhigen.
Genau jetzt kamen alle Erinnerungen wieder hoch.
Letztes Jahr, kurz nach Mom's Tod.
Die Saufattacken meines Vaters.
Seine Wutausbrüche und meine Nervenzusammenbrüche.
Die immer schlechter werdenden Noten in der Schule.
Die fremden Frauen zu Hause.
Zusammengefasst, der totale Kollaps.
Schwer atmend holte ich eine Notfall-Schokolade aus meinem Schrank.
Würde mich hoffentlich ablenken.
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Sorry, für das späte Update und das kurze Kapitel
Bald fängt die Schule wieder an...
Nooiiinnnn :'(
Ich will noch Ferien...
Naja, ich muss gucken ob ich es schaffe, regelmäßig Kapitel hochzuladen
Bis dahin
*DAB*
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Ego-Maschinen
أدب الهواةProbleme, ja davon hatte Kia genug. Seit sie aus Deutschland geflohen ist, glaubte sie, diese Probleme los zu sein, doch die verdammten Teile hohlten sie gnadenlos ein und verfolgten sie. Und wurden, zum Überfluss noch schlimmer. Dazu kam noch...