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Ich erwachte, durch die scharfen Worte, meiner Mathelehrerin, welche die Stunde und damit die Schule für heute beendete.

„Als Hausaufgabe macht ihr heute BS. 35 Nr. 1/2/5 und auf dem Arbeitsblatt die Aufgabe 3. Ach und Kia, ich würde dich bitten, nächstes Mal gefälligst gut zu schlafen.

Du machst den Ordnungsdienst für heute."

Als hätte ich nichts Besseres zu tun.

Verschlafen rieb ich mir die Schläfen und schüttelte den Kopf.

Alle Schüler fingen an, sich lautstark, über die vielen Hausaufgaben zu unterhalten und währenddessen ihre Sachen ein zu packen.

Ich bemerkte, wie einige, der eingebildeten Zicken nochmal alles abklopften und sich extra die Schuhe abtraten, damit nochmal etwas Dreck auf den Boden kam, um mir die Arbeit zu erschweren.

Danke auch.

Ich schob meine Bücher in meine Tasche und sah mich um.

Der Klassenraum war nun zwar leer, aber natürlich hat nicht einer seinen Stuhl hochgestellt.

Nicht mal der Lehrer.

Das nennt sich also vorbildliches Handeln.

Ich machte mich so schnell wie möglich an die Arbeit.

Als alle Stühle oben standen, holte unseren alten, zerfransten, durchgebrochenen, mit Klebeband zusammengeklebten Besen und versuchte damit größtenteils den Dreck einzusammeln.

Dabei gähnte ich noch herzhaft.

Ich hatte die gesamte Nacht wach gelegen, da ich zum einen Hausaufgaben gemacht hatte wie immer nicht schlafen konnte und mir über diese seltsamen Typen mit dem Messer Gedanken gemacht habe.

Vermutlich wurde ich langsam paranoid, denn als ich gestern weiterfuhr, habe ich mich immer wieder umgeguckt, ob mir jemand folgte, was nicht der Fall war.

Mein Kopf brummte immer noch wie ein tollwütiges Hummelnest.

Ich hatte doch tatsächlich fast die halbe Schule verschlafen.

Ich warf den Besen in die Ecke, tränkte den Schwamm mit Wasser und ging zur Tafel.

„Na, heute als Reinigungsdienst eingestellt worden, was?"

Ich drehte mich zu der Stimme und sah, wie Jungkook lässig im Türrahmen lehnte.

„Oh Jungkook, schön dich zu sehen!"

Trällerte ich gespielt fröhlich.

„Weißt du, ich hatte nämlich so einen witzigen Traum, in dem du vorkamst!

Da waren so zwei Typen, die dich verprügelt haben! Ach und ich habe dir das Leben gerettet...ne warte mal....huch, das war ja die REALITÄT!!!"

Fauchte ich.

„Was willst du hier, immerhin ist doch alles geklärt."

Er kam in den Klassenraum und blieb in der Mitte stehen.

„Ich wollte mit dir genau über gestern sprechen."

„Schieß los." Ich wischte mit dem Schwamm einmal quer über die Tafel.

„Ich wollte mich bedanken."

„Ach jetzt doch? Wie kommt's? Hattest du plötzlich eine Erleuchtung?"

Ich hörte wie er leise Lachte. „So kann man das auch nennen."

Verächtlich schnaubte ich.

„Ich weiß, dass ich..."

„Gestern so scheiße war?" Schnitt ich ihm das Wort ab.

„Korrekt. Ich danke dir dafür, dass du mir den Arsch gerettet hast."

„Hätte ich zusehen sollen, wie du krepierst?"

„Nun ja, andere Personen wären vermutlich nicht von hinten mit einem Skateboard gekommen und hätten die Typen K.O gehauen."

„Vermutlich nicht."

Ich wand mich um und sah ihm in die Augen.

„Was wollten die eigentlich von dir?"

Sein Blick verschwamm leicht.

„Mein Vater hatte vermutlich doch noch einige Schulden, welche nicht beglichen wurden." Antwortete er nüchtern.

„Und jetzt, da er nicht mehr da ist, bin ich der nächst beste, den man bedrohen kann."

Er musterte mich.

„Also kantest du die zwei Typen. Beziehungsweise dein Vater."

Er nickte.

„Was willst du jetzt wegen denen machen?"

Er grinste ein eiskaltes Grinsen.

„Das lass mal meine Sorge sein."

Ich seufzte. „Gut, wenn du nicht mehr auftauchst, weiß ich was passiert ist."

Er kam noch näher und blieb einige Zentimeter vor mir stehen.

„Ich weiß mich schon zu verteidigen."

Ich verdrehte die Augen.

„Ja, dass hat man gesehen. Du hast es ihnen wirklich gezeigt."

Sein Wangenknochen war immer noch tief blau, doch seine Lippe hatte nur einen leichten Kratzer abbekommen.

Sah gestern also doch schlimmer aus, als es wirklich war.

„Du kannst das mit dem Sarkasmus langsam wirklich lassen."
„Was? Welcher Sarkasmus? Man hat das gestern doch gesehen! Die haben vor Angst gezittert!"

Er legte seine Hand sanft auf meinen Mund.

„Schsch....dass gestern bleibt unser kleines Geheimnis. Ok?"

Ich nahm ihn beim Handgelenk und zog seine Hand, mit spöttischen Blick von mir weg.

„Wow, ich fühle mich geehrt."

Er grinste.

„Du bist wirklich seltsam Kia. Auf eine süße Art und Weise."

Ich starrte ihn an.

„Und jetzt wird von mir erwartet, dass ich zu einem Herzförmigen Stück zerschmelze, nicht war?"

„Nun ja, die meisten anderen hätten genau das getan. Doch wie es den Anschein hat, bist du was Besonderes."

Er zwinkerte.

„Ich stamme eben nicht, von der Selben Massenproduktion, wie „die Anderen."

Und wie oft, hast du Mädchen schon gesagt, dass sie etwas Besonderes sind?

Wie oft Jungkook?"

„Oft. Aber woher willst du wissen, dass ich es bei dir nicht ernst meine?"

„Weil du genau diesen Satz immer sagst, wenn ein anderes Mädchen dir meine Frage von eben gestellt hat. Wie schon gesagt: Was dich betrifft, habe ich Erfahrung.

Immerhin hatte ich schon oft mit deinen Ex-Freundinnen zu tun.

Gib's auf.

Ich kenne Typen wie dich schon zu gut, ohne auch einmal auf sie reingefallen zu sein."

Ich wich zur Seite aus und ging zur Tür doch Jungkook rief mir noch hinterher:

„Aufgeben kannst du bei mir vergessen!"

Wir werden sehen.


Ego-MaschinenWhere stories live. Discover now