Sturzflug

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Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf der Rückbank eines Wagens. Erschrocken setzt ich mich auf. Fehler!! Stöhnend hielt ich mir den Kopf.

"He! Langsam! Das waren K.O. Tropfen auf dem Tuch. Da musst du dich langsam bewegen.", hörte ich die Stimme von Kathrin. Erleichterung durchspühlte meinen Körper, als ich mich umdrehte und sie draußen auf mich hinunter sehen sah. Sie musterte mich sorgenvoll.

Dann sah ich Daniels Blick, der etwas weiter hinter ihr stand. Selber Blick.
"Was tust du denn hier?", fragte ich verwundert.

Daniel lächelte mich sanft an. "Hübsche Begrüßung, aber gerechtfertigt." Anwartend blickte ich ihn an, doch es war Kathrin, die mir antwortete: "Er war es, der Demian von dir weggerissen hat."

Dann fuhr Daniel wieder fort: "Bevor du fragst warum ich da war: Ich bin dein Bodyguard."

Und Kathrin fügte hinzu: "Er ist ebenfalls ein Engel. Ich hab ihn überprüfen lassen. Und da ich dachte, dass ihr euch gut versteht und du vielleicht wirklich jemanden brauchst, der dich beschützt, da ich körperlich jetzt nicht so stark bin, hab ich ihn gefragt ob er das nicht übernehmen will und er hat angenommen."

Mein Kopf ruckte von einem zum anderen und wieder zurück, während sie sprachen. Dann ließ ich mich stöhnend zurück fallen

Sofort kamen beide einem Schritt auf mich zu, doch ich hob abwährend die Hände.
"Demian?", fragte ich kalt.

"Den hab ich im Gewarsam. Er sitzt dort hinten mit Lichthandschellen. Ja Handschellen aus Licht. Die einzigen, die ein Demon nicht durchbrechen kann. Guck nicht so. Ich bin auch von meiner Aufgabe her Beschützer. Ich weiß, was ich tue."

Ich vergrub meine Gesicht im Sitz. "Gebt mir fünfzehn Minuten Ruhe. Dann komme ich raus. Aber diese Zeit brauch ich kurz."

Ich hörte wie sich die beiden entfernten.

Bodyguard. Zugestimmt. Engel. Betäubt. Lichthandschellen. V.e.r.w.i.r.r.u.n.g.

Ich stöhnte auf und schlug gegen den Sitz. Verdammt! Wieso?! Wieso ausgerechnet ich?! Warum musste mir das passieren. Ich hatte die Schnauze so gestrichen voll. Immer die selbe

"Scheiße!", brüllte ich. Ich schlug die Autotür zu und brüllte mkr die Seele aus dem Leib.

Meine Mutter und was sie von mir hielt.
Daniel, der nicht war, was er schien.
Daniel, mein neuer Bodyguard.
Demian, der mich verwirrte.
Demian, der mich betäubt hat.
Kathrin, mein Schutzengel.
Kathrin, die den Engel in mir offensichtlich schon seit Jahrhunderten kannte.
Ich, ein Engel.
Ich, ein Wächter der Erinnerungen dieser Welt.
Ich.

Plötzlich spührte ich etwas. Ein unbeschreiblicher Schmerz in meinem Rücken. Mein Brüllen, das Wut ausgedrückt hatte, verwandelte sich in einem schmerzerfüllten Schrei. Inzwischen waren Daniel und Kathrin zum Auto gerannt.

Kathrin riß die Tür auf und riß mich heraus.

Inzwischen weinte ich. Der Schmerz jagte meinen Rücken hinunter. Ich brüllte und knickte ein. Kathrin hielt mich fest.
"Halt durch. Es ist fast vorbei.", flüsterte sie und strich mir meine Haare sanft zurück, bevor sie mich wieder stützte. Ich begegnete kurz Daniels Blick. Er sah mich nur abwartend an. Mein Kopf zuckte herum.
Demian. Er saß mit dem Rücken an einen Baum gefesselt. Er fing meinen Blick auf und hielt ihn fest.

Keine Ahnung, wie er das tat, aber durch seinen Blick sprachen deutlich die Worte "Halt. Durch."

Aber was denn durchhalten?! Was geschah mit mir? Ich gab auf. Meine Beine knickten weg, als ein glühend heißes Feuer durch meinen Körper jagte. Zum zweiten Mal an diesem Tag wurde ich ohnmächtig.

Der Kuss von Feuer und EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt