8. Kapitel

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Als die Stimme erklang, erstarrte ich aus Schreck erst einmal, sodass ich einen Moment brauchte, um mich wieder zu fassen.

Dann drehte ich mich langsam um und sah geradewegs in Jasons Gesicht. Mit zusammengekniffenen Augenbraunen und zu Schlitzen verzogenen Augen sah er mich an. Er hatte die Arme vor seiner Brust verschränkt.

Würde ich jetzt nicht sehen, dass es Jason war, der vor mir stand, hätte ich ihn nie alleine an seiner Stimme erkannt. Er klang komplett anders. Seine Stimme hatte einen zu scharfen Unterton und seine Worte waren ein Grollen gewesen. Diesen Töne hatte ich zuvor noch nie von ihm gehört.

Als ich erneut in seine Augen sah, wurde mir plötzlich kalt. Das blau schien hart. Keinerlei Emotionen waren darin zu sehen. Die Pupillen waren so groß, dass sie die Iris beinahe verdecken zu schienen. Die Augen an sich sahen geschwollen aus.

Er war definitiv mehr als betrunken. Er schien auch noch unter einer anderen Wirkung zu stehen.

Hatte er Drogen genommen?

"Also, WO warst du?" Er legte den Kopf schief und machte einen Schritt auf mich zu.

"Ich war in der Stadt und habe mich ein wenig umgesehen."

Er machte einen weiteren Schritt auf mich zu. Langsam bekam ich es mit der Angst zu tun.

Als er noch einen Schritt auf mich zu machte und sich zu seiner ganzen bedrohlichen Größe aufrichtete, machte ich einen Schritt rückwärts. "Jason, hör auf, du machst mir Angst!"

Er lächelte gehässig. "Womit soll ich aufhören?" Und plötzlich färbte sich sein Gesicht seltsam rot, ehe er auf mich zustürzte und mich gegen die Wand hinter mir presste.

"VERDAMMT! ICH HABE DICH GEFRAGT, WO DU WARST!", brüllte er mir direkt ins Gesicht.

"Und ich habe dir geantwortet, dass ich in der Stadt war." Meine Stimme war nicht mehr, als ein Flüstern, da mir die Angst die Stimme zu rauben schien.

Seine Augen bohrten sich in meine und er packte mit seinen Händen nach dem ersten Körperteil, dass er zu fassen bekam. Meinen Hals.

"DU LÜGST!"

Sein Griff begann mir langsam die Luft abzuschnüren und das Atmen wurde immer schwerer.

Zum Reden fehlte mir der Sauerstoff, deswegen schüttelte ich den Kopf.

Er schien mir nicht zu glauben.

Die gesamte Situation trieb mir Tränen in die Augen und ich bekam keine Luft mehr, weswegen ich verzweifelt zappelte und versuchte seinen Händen zu entkommen, doch vergeblich.

Plötzlich ging eine Tür auf, in der Jake, mal wieder mit seinem Handy in der Hand, erschien.

"Leute ich hab Geschrei gehört, ist alles okay?"

Langsam färbten sich die Ränder meines Sichtfeldes schwarz und der Rest verschwamm, sodass ich nur noch wage mit bekam, wie Jake auf uns zugerannt kam und Jason von mir wegzog.

Dann wurde alles schwarz.


Als ich wieder zu mir kam, fand ich mich in meinem Bett wieder. 

Ich ließ meinen Blick durch das Zimmer wandern und blickte so direkt in Jakes Augen, die mich besorgt ansahen.

"Wie geht es dir? "

Ich öffnete den Mund und wollte antworten, bekam allerdings kein Wort heraus.

"Neben dir auf dem Nachttisch steht ein Glas Wasser ",er deutete mit seinem Kopf rechts neben mich.

Es tat beinahe weh, als die kühle Flüssigkeit meinen Rachen hinunterlief.

Nachdem ich getrunken hatte, sah ich wieder zu Jake: "Was ist passiert?"

Er lief um das Bett herum und setzte sich neben mich auf einen Stuhl, der neben dem Bett stand. "Du bist ohnmächtig geworden."

Sofort fiel mir das Geschehen wieder ein und Tränen schossen mir in die Augen. Jakes mitleidiger Blick entging mir dabei nicht. 

Ich räusperte mich.  Ich wollte vor ihm nicht weinen.

"Was ist mit Jason? "

"Ich musste ihm eine verpassen, um ihn von dir wegzubekommen, geschweige denn seinen Griff lösen zu können."

Ich schluckte hart, ehe ich sprach: "Wo ist er jetzt?" "In seinem Zimmer. Ich hab ihm jede Flasche weggenommen, die nach Alkohol aussah. Er schläft jetzt, also mach dir keinen Kopf." Er zögerte kurz. "Dabei habe ich das hier in seinem Zimmer gefunden. " Er holte ein kleines Tütchen mit Pillen aus seiner Hosentasche.

"Das Zeug nennt sich Tilidin. Es ist eine Art zu starkes Schmerzmittel, dass sehr aggressiv macht. Wenn man die schluckt, fühlt man sich überlegen und man spürt gar keinen Schmerz. Deshalb musste ich Jason auch ausnocken, um ihn von dir wegzubekommen. " Er machte eine Pause.  "Mit solchem Zeug ist nicht zu spaßen."

Ehe ich fragen konnte,wieso er sich damit so gut auskannte, stand auf und lief Richtung Tür. "Ich werde mit Jason demnächst mal darüber reden und du solltest jetzt schlafen. Falls was sein sollte-" es schien ihn Überwindung zu kosten, weiterzusprechen. "-kannst du nach mir rufen. Ich bin gleich nebenan im Wohnzimmer."

Ich lächelte schwach und legte mich auf die Seite, mit dem Rücken zur Tür
Ich hörte, wie Jake diese öffnete.

"Ach und Jake?"
Ich drehte mich ein wenig zu ihm um.
"Danke."

Seine braunen Augen waren das letzte, das ich sah, ehe ich die Augen schloss und in das Land der Träume abdriftete.

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