9. Kapitel

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Das erste, das ich hörte, nachdem ich wieder aufgewacht war, war Geschrei von nebenan.

Gott! Konnte man hier nicht einmal in Ruhe leben?

"Verdammte Scheiße, lass mich zu meiner Schwester! Führ dich nicht auf wie ihre Leibgarde!"

"Ich werde dich garantiert nicht zu ihr lassen, ehe du nicht einen klaren Kopf hast!"
"Meine Fresse den hab ich doch! Außerdem hast du mir gar nichts zu sagen, du bist nicht ihr Freund, also spiel dich nicht so auf! "

Danach war keine Stimmen mehr zu hören, das einzige was man hörte waren Schritte, und dann eine Art Knall, die ich dem Zuschlagen der Haustür zuordnete.

Nur wer war jetzt gegangen?

Jake oder Jason?

Ich hoffte, Jason. Denn ich war, wenn ich ehrlich bin, nicht wirklich bereit, ihn zu sehen.

Ich konnte immer noch nicht fassen, dass er wirklich zu so etwas in der Lage war.

Plötzlich blitzten Bilder vor meinen Augen auf. Wie seine Augen sich verengten, wie er seine Hände um meinen Hals legte.

Mir liefen Schauer über den Rücken und mir war, als würde mir wieder die Luft abgeschnürt werden.

Schnell, anscheinend zu übereilig stand ich auf und taumelte erst einmal Richtung Tür.
Alles drehte sich, und ich hatte schon Angst umzufallen, aber erreichte die Tür dann gottseidank ohne Zwischenfälle.

Ich atmete einmal tief ein und wappnete mich für das nächste Aufeinandertreffen.

Ich machte die Tür so ungeschickt auf, dass ich beinahe fiel.

Und dabei gab ich anscheinend so ein seltsames Geräusch von mir, dass sich der Typ auf dem Sofa zu mir umdrehte. Und dieser Typ war nicht mein Bruder.

Innerlich atmete ich auf.

Jake erhob sich von der Couch und kam auf mich zu.

"Alles okay bei dir? "
"Ja, klar.. " - gelogen.

"Okay. " Er sah nicht wirklich überzeugt aus.

Wie wäre es, wenn du dich auf die Couch setzt und ich dir was zu essen mache?  Du musst doch einen Mordshunger haben."

Ich nickte, woraufhin er sich umdrehte und sich in die Küche begab.

Ich ließ mich währenddessen auf der Couch nieder und machte den Fernseher an.
Keine zehn Minuten später senkte sich die Couch neben mir und ein Teller mit zwei Toast, die mir ziemlich nach Toast Hawai aussahen, landete auf meinem Schoß.

Dankend sah ich Jake an. "Danke." Er nickte mir nur zu und sah dann auf den Bildschirm.

Nachdem ich gegessen hatte und das Geschirr in die Spaßmaschine geräumt hatte, verkrümelte ich mich wieder in mein Zimmer, um mich vor allem vor Jason zu verstecken.

Dort warf ich einen Blick auf mein Handy, auf dem mir nun die ganzen Nachrichten, die ich sowohl von Ruby, als auch von Jenny geschickt worden waren, angezeigt wurden.

Als ich einen Blick auf die Uhr warf, war mir auch klar, warum ich soo viele Nachrichten bekommen hatte. Es war mitten in der Nacht. Erst jetzt realisierte ich, dass die Vorhänge zugezogen waren und es allgemein ziemlich dunkel war.

Schnell schrieb ich Ruby zurück, die mich gefragt hatte, ob ich mich mittlerweile besser eingelebt hatte und antwortete danach auch Jenny, die mich gefragt hatte, ob wir einen Filmeabend machen wollten und uns besser kennenlernen wollten,  dass es mir leid tat, dass ich ihr nicht zurückgeschrieben hatte und eingeschlafen war.
Das war zwar nicht die ganze Wahrheit, aber mir schien es zu früh, um ihr alles zu erzählen.

Nachdem ich meine Klamotten gegen meine Schlafsachen ausgetauscht hatte und mich anschließend auch im Bad gewaschen hatte, lies ich mich aufs Bett plumpsen.

Mittlerweile war es 3:30 Uhr morgens und deswegen war ich umso überraschter, als eine Nachricht von Jenny auf meinem Bildschirm aufleuchtete:

Haha, das passiert mir auch öfters. :D
Wie auch immer, ich wollte dich fragen, ob du Lust hast, morgen etwas zu unternehmen?  Natürlich erst nachdem wir unseren Schönheitsschlaf intus haben? ;)

Schnell antwortete ich:

Klar, lass etwas machen.  Wir können uns ja morgen schreiben, nachdem wir aufgewacht sind. :)

Sofort erschienen die blauen Häkchen und aus dem online wurde ein schreibt.

:) okay dann bis morgen.

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Wieder warf ich einen Blick auf die Uhr:

04.18 Uhr.

Seit knapp zwei Stunden versuchte ich einzuschlafen, was mir leider nicht gelang, denn immer wenn ich meine Augen schloss, zeigten sich mir zu viele Bilder:

Mum und Dad, Jason, ein kaputtes Auto...

Ich wollte nicht mehr daran denken ... alles was ich wollte war schlafen.

Krampfhaft versuchte ich mich an Methoden zu denken, die beim einschlafen helfen sollten: Schäfchen, sowie bis 100 zu zählen, befand ich nie als wirksam. Genauso wenig hatte mir das Lesen weitergeholfen.

Vielleicht hatten die Jungs ja was im Haus, das mir helfen könnte, einzuschlafen.

Ich erinnerte mich daran, dass Jake mir eine Schublade in der Küche gezeigt hatte, in der alle möglichen Medikamente, sowie das Erste-Hilfe-Set drinnen war.

Also stand ich auf und versuchte so leise wie möglich in die Küche zu gelangen. Das einzige Licht das ich dabei benutzte war meine Handytaschenlampe. In der Küche öffnete ich die Schublade und nach etwas Wühlen fand ich auch, was ich gesucht hatte:

Schlaftabletten.

Schnell klaubte ich mir zwei heraus. Danach legte ich alles so in die Schublade zurück, wie ich es zuvor vorgefunden hatte, und nahm mir die zwei Tabletten sowie ein Glas Wasser mit auf mein Zimmer.

Nachdem ich mich ins Bett gelegt hatte, schluckte ich die Tabletten, starrte noch ein wenig ins Leere, ehe ich merkte wie sich eine bleierne Müdigkeit über mich legte und ich kurz darauf auch einschlief.

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Hello, it's me ...

Es tut mir so leid, dass so lange nichts mehr kam :/

Ich hoffe euch hat das Kapitel dennoch gefallen, auch wenn nichts großartiges passiert ist. :)

xx

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