[12] Compulsive Desires

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[Lucifer's Perception]

,,Was ist hier los?" Ich schob mich in die Küche und sah die Sauerei, dann Katha, die schwer atmend auf Mia deutete. ,,Sie ist krank! Sie hat sie umgebracht!", schnaufte sie und ich sah mit gehobenen Augenbrauen zu Mia, die emotionslos auf die Leiche am Boden sah, deren Blut eine Lache auf dem Küchenboden bildete. ,,Sie hat mich angegriffen, ich musste mich wehren.", sagte sie kalt und ich verschränkte stirnrunzelnd die Arme vor der Brust. ,,Würdest du mich einen Moment begleiten, Mia?", fragte ich dann und sie nickte, legte das blutige Messer auf die Spüle und schlurfte an mir vorbei, sodass ich ihr hinterher lief und ihr einen Moment auf den Hintern sah, dann warf sie über die Schulter einen Blick zurück und ich deutete nach rechts. ,,Da rein.", sagte ich knapp und Mia nickte, drückte die Tür auf, schien die Ruhe selbst zu sein. Oder sie verbarg ihre Angst einfach nur verdammt gut. Leise trat ich hinter ihr ins Zimmer und schloss hinter uns ab, legte den Kopf schief und meine Augen taxierten die Rothaarige, die langsam aber sicher an Reiz gewann. ,,Du hast ihr also die Kehle durchgeschnitten? Wie kamst du darauf, das zutun?", fragte ich und sie schlang die Arme um sich, wie als wolle sie einen Abwehrschild, um ihre Brust errichten. ,,Keine Ahnung, der Gedanke war einfach da. Ich muss mich jawohl zu verteidigen wissen, wenn sie es wagen, mir gegenüber handgreiflich zu werden.", sagte sie sachlich und ich trat langsam näher, sodass sie zurück wich, bis sie die Bettkante in den Kniekehlen hatte und zu mir aufsehen konnte. ,,Ich weiß, dass du mich bestrafen wirst.", wisperte sie leise und ich nickte leicht, drückte sie auf die Matratze und mit einem Schnipsen lag sie entblößt vor mir, an allen Vieren ans Bettgestell gefesselt und ihre blauen Augen schimmerten, als ich mich langsam über sie kniete, ihre Schenkel spreizte. ,,Strafe muss sein, Herzchen. Auch wenn ich deine Tat faszinierend finde.", raunte ich, dann senkte ich meine Lippen auf ihr Geschlecht und sie aufkeuchte, riss den Kopf in den Nacken, ihre Beine zuckten lustvoll, ihr Körper begann beinahe direkt in der Matratze zu beben. Noch hatte sie Gefallen an dem Ganzen - wie es wohl aussehen würde, wenn sie feststellte, dass sie das hier den ganzen Tag über bekam nur ohne Vergütung zur Erlösung? 


[Marys Perception]

Schluckend wischte ich das Blut vom Boden, konnte jedoch nicht verhindern, dass das dunkle Rot meine Kleidung tränkte. Warum auch immer man Stella ermordet und ihr die Kehle durchgeschnitten hatte, ich war diejenige, die das ganze beseitigen und die Leiche vergraben musste. Mein Rücken schmerzte noch immer und ich war gerade erst aus dem hinteren Gartenteil des Schlosses wieder rein gekommen, hatte Stella nahe des Teichufers begraben und war nun verschwitzt vor Anstrengung, schruppte den Küchenboden und verdrängte verzweifelt aufkommende Übelkeit. Es würde sich sicherlich nicht so gut machen, wenn ich mich jetzt übergab. Leise seufzend drehte ich den Lappen im Putzeimer aus, wusste nicht wie lange ich putzte wie eine Wahnsinnige, doch hinterher waren meine Hände rot und geschwollen, sodass ich sie erst in Wärmewickel aus Tee legte, ehe ich einen Blick auf die Uhr warf. Es hieß Lucifer sei beschäftigt und würde das auch noch ein bisschen länger sein, das sagte mir, dass ich mich eigentlich zu Jim schleichen konnte, wenn ich wollte. Wenn das wirklich so schlau war. Die letzten vier Tage, in welchen der Teufel sich nicht mehr aus den Gemächern gewagt hatte, hatten wir beide auf unsere Jobs geschissen und ich hatte jede Minute mit ihm verbracht, wir hatten die Zeit genutzt, vielleicht ein wenig zu gut und zu unüberlegt, denn in zwei Nächten von Vieren hatten wir die Beherrschung verloren und miteinander geschlafen, hemmungslos leidenschaftlich. Selbst meine Rückenschmerzen hatte ich in dieser Zeit verdrängt, dafür war seine innige Nähe viel zu wohltuend gewesen. ,,Lucifer wird sich heute nicht nochmal sehen lassen, er muss Stellas Mörderin bestrafen. Das wird dauern.", waren Kathas Worte gewesen, die mich mehr und mehr zu Jim hin trieben und alles was mich noch daran hinderte mich noch eine weitere, eine fünfte Nacht zu ihm zu stehlen war die Frage, was zwischen uns war. Denn die drei Worte, die klar und deutlich zwischen uns standen, waren noch kein einziges Mal gefallen. Leise seufzend schmiss ich die Teewickel in den Mülleimer, dann trat ich in den Flur... und schlussendlich überwog doch Sehnsucht und stilles Verlangen, sodass meine Beine mich in die Eingangshalle trugen, ich von hinten an Jim ran trat und ihm grinsend die Augen zu hielt. ,,Wer bin ich?", fragte ich leise und hörte ihn heiser lachen. ,,Eine wunderschöne, junge Frau die den Namen Mary trägt und mich wieder besuchen kommt?", fragte er leise und kichernd ließ ich ihn los, sodass er sich lächelnd zu mir umdrehen konnte. ,,Gold richtig. Wir haben Zeit.", flüsterte ich und seine Augen leuchteten auf, seine Lippen legten sich einen Moment auf meine. ,,Dann komm.", hauchte er und zog mich den Gang runter, ließ seinen Posten achtlos zurück und als wir um die Ecke zu seiner Zimmertür traten, sah Jim nochmal in alle Richtungen, ehe er mich ins Innere zog und die Tür zu schmiss, dann knallten seine Lippen auf meine und seufzend schlang ich meine Arme um seinen Hals, sodass er mich eng an sich drückte, mich verlangend weiter küsste. ,,Ich hab dich vermisst...", wisperte er und ich fuhr ihm durch die Haare. ,,Und ich dich erst!", gab ich schwer atmend zurück, dann hob er mich hoch und trug mich zum Bett, legte mich in die Matratze zurück und warum auch immer wir uns in letzter Zeit nicht mehr beherrschen konnte, wir fielen auch diesmal übereinander her. 

Lucifer's C- ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt