[Mary's Perception]
,,Mia... Wieso hast du mich nicht sterben lassen?", wimmerte ich, sie hatte mich etwas von meinem Erbrochenen weggezogen, während ich am ganzen Körper zitterte, mir unerträglich kalt war, ich versuchte auf die Beine zu kommen, doch sie brachen mir immer wieder weg, sodass ich zurück zu Boden sackte, schlapp, kraftlos. Erschöpft. Mia schluckte. ,,Du stirbst mir nicht, Mary! Ich liebe dich, Jim liebt dich!", flüsterte sie und ein paar Tränen stahlen sich träge ihre Wangen hinab. Ich schüttelte den Kopf. ,,Das dürft ihr nicht", wisperte ich und sie schniefte. ,,Doch! Lucifer hat selbst gesagt, ich soll Jim holen!", gab sie zurück und ich sagte nichts mehr - er wollte mich nicht sehen, daran hatte sich auch sicher nichts geändert. Da war ich mir sogar relativ todsicher. Zitternd legte ich mich zurück auf die Fließen und Mia sah mich sorgenvoll an, die Stirn in Falten gelegt. ,,Keine Angst, ich sterbe schon nicht. Lucifer hat mich geeilt, schon vergessen?", fragte ich brüchig und sie schniefte leise, umarmte mich nochmal, legte ihren kleinen Kopf auf meine Brust. ,,Ich hab dich so lieb, Mary. Und ich brauche dich", flüsterte sie und ich strich ihr zitternd durchs Haar, war zu schwach, um ihr zu antworten, doch wusste, dass sie meine Antwort kannte. Und ich wusste, dass uns beiden klar war, wie wütend Lucifer nun wahr, das finstere Gewitter draußen, dass die Glühbirnen flackern ließ, überzeugte davon noch zusätzlich. Leise weinend umarmte ich Mia schwach zurück, bis sie mich losließ, auf mich runter sah. ,,Ich werde Jim holen", meinte sie leise und ich griff nach ihrer Hand, schüttelte den Kopf und wollte ihr widersprechen, doch Mia riss sich los. ,,Doch Mary. Du brauchst ihn jetzt sofort, keine Widerrede." Damit hastete sie aus dem Badezimmer und ich legte schwach meinen pochenden Kopf zurück auf die Fließen - Jim wollte mich nicht sehen, er würde sowieso wegschicken. Am Besten war es ich machte die Augen zu und schlief einfach, um mich der Enttäuschung zu entziehen, weil er nicht zu mir kam... Weil er nicht nach mir sah... Flatternd schlossen meine Lider sich, ich nahm einen geschwächten Atemzug, war wenig später kurz davor einzuschlafen, da hörte ich seine aufgelöste Stimme und mein Herz setzte aus. ,,Wo ist sie, Mia?!" - Ich schluckte, bildete ich mir das jetzt ein... oder kam er wirklich?
[Jim's Perception]
Weder konnte, noch wollte ich recht realisieren. Nachdem Mary einen Rückzieher gemacht hatte, unsere Liebe aufgegeben hatte, war ich nicht mehr wirklich bei mir gewesen. Hatte nur dagestanden in der Halle, hatte bewacht, ohne wirklich aufmerksam zu sein. Ich hatte sie so sehr vermisst... Es war ein Fehler gewesen, ihr zu sagen, dass sie es nicht nochmal wagen sollte, zu mir zu kommen. Ich hatte es aus Wut gesagt, keineswegs weil ich es so gemeint hatte... Doch auch der Einfluss Lucifer hat sie wohl im Glauben gelassen, es sei endgültig vorbei und hoffnungslos. Mein Herz stand still, als Mia in die Halle gerannt kam und mir mitteilte, dass mir erlaubt war, mein Posten zu verlassen und nach Mary zu sehen. Ich dachte erst, es sei eine Falle Lucifers, doch Mia versicherte mir, dass es wirklich sein Befehl war. Mia wollte nach dem Teufel sehen, denn es grollte und blitzte, als ich in Marys Zimmer eilte, mich sofort vor sie hockte und mein Gesicht in ihre Hände nahm, sie eng an mich heranzog und sie fest umarmte. ,,Oh Mary! Warum hast du das getan?!" ,,Geh, Jim, ich verdiene deine Liebe nicht mehr", wimmerte sie und ich hob sie an, trug sie aus dem Bad rüber in ihr Bett. ,,Ach Unsinn, Mary! Außerdem war es Lucifers Befehl, dass ich mich um dich kümmern soll!", entgegnete ich leise, legte sie sanft in die Kissen und schob mich dann vorsichtig neben sie. Gleich legte sie ihren Kopf auf meine Brust, schlang ihre Arme um mich. ,,Und das willst du auch?", fragte sie zittrig, sah aus glasigen Augen zu mir auf und ich nickte sofort. ,,Ja, bis ans Ende meiner Tage und darüber hinaus! Ich liebe dich, Mary! Und weder du, noch Lucifer oder gar Gott persönlich können das ändern!", antwortete ich, hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und strich ihr durchs Haar. Dann deckte ich uns zu, sie schmiegte sich eng an mich und ich strich ihr durchs Haar, fing leise an zu summen. ,,Wir kommen hier noch frei, Mary. Ich hab's dir doch versprochen...", wisperte ich leise, zwinkerte eine kleine Träne weg, die sich vor lauter Sorge doch an die Oberfläche getraut hatte, so sehr ich versuchte, meine aufgewühlten Emotionen zu verbergen, sie waren da. Mary hatte es tatsächlich versucht. Sie hatte wirklich versucht sich umzubringen... Mich zu verlassen... Ich wusste nicht, wie Mia es geschafft hatte, dass Lucifer sie zurückgeholt hatte, so egal es ihm doch eigentlich war. Ich verstand so vieles momentan nicht. Und das wollte ich gerade auch gar nicht. Alles was ich wollte und brauchte, hielt ich gerade in meinen Armen. Also schloss ich die Augen, hielt sie behutsam in meinen Armen und wollte, dass es für immer so blieb.
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Lucifer's C- ✔
RomanceBist du eine von 12 strengstens ausgewählten Bewohnerinnen von Lucifers Schloss, gibt es da Regeln, an die man sich halten sollte, wenn man länger, begünstigt und einigermaßen schmerzfrei leben will. 1. Du bist sein Eigentum. Nur seins allein...