[8] One Thing Named Respect

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[Lucifer's Perception]

,,Lucifer...", hauchte Stella verzückt und meine Lippen saugten sich an ihrem Hals fest, während ich ihr weiterhin schnelle Stöße gab und ihr lautes Stöhnen von den Wänden widerhallte, es irgendwie gespielt klang, doch ich sie zu meinem eigenen Gunsten weiter nahm und leise keuchte, meine Zähne in die zarte Haut an ihrem Hals grub und sie irgendwas Unverständliches vor sich hin brummelte, meine Haut gegen ihre schlug, als ich noch tiefer und fester zustieß, sie nach Luft schnappte und den Kopf im Kissen in den Nacken reckte. Ich wusste, dass sie ihren Orgasmus wieder nur vortäuschte, ergoss mich jedoch trotzdem mit einem heiseren Raunen in ihr und Stella atmete schwer, als ich mich aus ihr rauszog, mich neben sie legte, denn dazu hatte sie als Eins das recht, darauf hatte sie ihre Ansprüche. Keuchend strich ich ihr durch die Haare und sah sie dann an, ihre grünen Augen erwiderten meinen Blick. ,,Sag mir eins, Stella.", begann ich rau, räusperte mich und sie gab ein leichtes Nicken von sich. ,,Wieso zollst du mir Respekt?", fragte ich und merkte wie sie einen Moment die Luft anhielt, blass wurde und ihre Hand, die über meine Brust strich, zitterte. ,,Weil du mich gut behandelst, Lucifer. Weil ich zu dir aufschaue und du nicht nur mein Meister, sondern auch mein Vorbild bist - weil ich von dir lernen kann.", wisperte sie und es klang wie auswendig gelernt, falls sie das nicht sogar getan hatte. Ich setzte mich auf, sie belog mich, was mich wieder an Mias Worte denken ließ. Keinen Respekt habe ich vor deiner Skrupellosigkeit, die in den Wahnsinn und in einen solchen Narzissmus und Egoismus ausartet, das ich dir wieder nur sagen kann, dass sie alle Angst vor dir haben, dass der Respekt, den sie haben, nur eine Lüge ist, ein Schutzschild. ,,Ich muss gehen.", sagte ich knapp, Zorn wütete in meinem Inneren, vermischt mit Verwirrung und ich schlug die Tür hinter mir zu, begann meinen Nachtgang, hoffend, dass ich irgendeine Möglichkeit fand mich auszulassen.


[Mary's Perception]

Leise schlich ich durch die Küche, suchend nach dem Brot um Jim eine Scheibe abzuschneiden und sie ihm zu bringen. Wieder hatte ich mitbekommen, dass Lucifer den Wärtern kein Essen zugeteilt hatte, weil jemand Unbefugtes es geschafft hatte, das Gebäude zu betreten. Seit dem machte ich mir pausenlos Gedanken um Jim, der an der Tür stand, mit einem knurrenden Magen, der ihm sicher schon schmerzhaft in den Kniekehlen hing. Ich griff nach dem Messer und wollte gerade dazu ansetzen die scharfe Seite ans Brot zu legen, als ich spürte, dass ein kalter Blick sich beinahe schmerzhaft in meinen Nacken grub. ,,Abendessen war schon.", hörte ich Lucifer misstrauisch sagen und ich schluckte schwer, ein Kloß sammelte sich in meinem Hals und das Messer fiel mir aus der Hand, landete klirrend auf dem Fußboden. ,,Ich weiß. Tut mir leid, ich bin nur so hungrig...", log ich und tadelnd schüttelte der Teufel den Kopf, flammender Zorn starrte auf mich nieder, während ich unter seinen Blicken immer weiter zu schrumpfen und er an seiner Wut immer weiter zu wachsen schien. ,,Du lügst. Komm her.", sagte er knapp und ich schluckte schwer, tat was er sagte und er riss mich die letzten Schritte am Oberarm zu sich ran, sodass ich wimmernd zu ihm aufsah, er jedoch nur schweigend schnipste und wir in einem seiner Spielzimmer standen, er mich zu Boden stieß und ich mein Gesicht in den weinroten Teppich drückte, damit er meine Schwäche, meine Tränen nicht sah. ,,So Marylein, dann wollen wir dir mal zeigen was Ungehorsam bedeutet.", schmunzelte Lucifer, ihm schien es Spaß zu bereiten, mich leiden zu sehen. Er griff nach einer der Peitschen und ich schrie, als sie zum ersten Mal auf meinen blanken Rücken schlug, er meine Bluse zuvor hochgerissen hatte und ich weinte bitterlich, während er weiter und weiter schlug, meine gesamte Haut zerfetzte und mein Blut den Teppich und meine Kleider tränkte, meinen Körper hinunter rann und ich versuchte verzweifelt mich hoch zu kämpfen als er auf den Boden spuckte, die Peitsche beiseite warf. ,,Raus hier!", raunte er und mein Blick flog zur Tür, ich sah das verweinte, bleich gewordene Gesicht von Mia, und als sie bemerkte, dass ich sie ansah wirbelte sie herum, rannte hastig davon und ich schloss voller Schmerz die Augen, als ich mich auf die Beine kämpfte, mehr aus dem Raum fiel als ich lief und im Flur wieder Bekanntschaft mit dem Fußboden machte, die Tür hinter mir mit einem lauten Knall zuflog und ich mich schluchzend weiter robbte, wieder aufrappelte und in Richtung Eingangshalle lief. Obwohl es riskant und ich erwischt worden war, machte ich trotz Höllenqualen wieder Halt in der Küche, stibitzte Jim sein Abendessen und versteckte es im sauberen Teil meines Rocks, lief dann die Treppen runter und mir entwich ein erleichterter Schluchzer, als ich ihn an der Tür stehen sah, sein Blick zu mir flog und nun meine Beine versagten, mein Sichtfeld sich schwärzte.

Lucifer's C- ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt