[22] Accept me

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[Lucifer's Perception]

Der Alkohol schränkte wirklich mein Denkvermögen ein, das war mir relativ schnell klar als ich mich zu Mia legte, meinen Kopf auf ihrem Bauch platzierte und sie anfangs zögerte, dann jedoch begann mir durch die Haare zu streichen und ich schluckte, ließ sie machen, hielt sie diesmal nicht davon ab mich zu berühren. Und wusste nicht ob ich es schlecht oder gut fand, dass sie das tat, doch ich genoss es einfach stillschweigend, rieb meine Wange an dem weichen Stoff ihres Shirts. Wieso mein eigentlich noch ein wenig klares Unterbewusstsein das hier zuließ? Ich wusste es selbst nicht- Mia hatte irgendeinen Punkt in mir getroffen der sensibel und ziemlich empfindlich war, ich hatte keine Ahnung wie genau sie das was sie da tat anstellte, doch es nahm mich ein - und das schien ihr zu gefallen. Zumindest stahl sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen, als ich zu ihr aufsah. ,,Du weißt, dass du mich zerstörst?", fragte ich leise, hörte sie schlucken, sah wie sie die Augen niederschlug. ,,Tue ich das?", fragte sie leise und ich streckte meine Hand ohne nachzudenken nach ihr aus, strich ihr die einzelne Träne von der Wange, die sich soeben einen Weg aus ihrem Augenwinkel gestohlen hatte. ,,Ja. Du veränderst mich viel zu sehr", wisperte ich, sah sie unentwegt an. ,,Wieso tust du das? Statt mich zu akzeptieren wie ich bin...", murmelte ich und Mia riss entrüstet die Augen auf, funkelte mich aus dem Eisblau der ihren an. ,,Das tue ich! Du akzeptierst nicht wie ich dich behandle! Das wühlt dich auf und dafür bestrafst du mich, schon die ganze Zeit. Sprich mir jetzt nicht von Akzeptanz!", gab sie fauchend zurück und ich schloss einen Moment die Augen um tief Luft zu holen. Das wusste ich doch selbst, auch wenn ich es mir nüchtern niemals eingestehen würde. Ich fürchtete das, was Mia in mir zu bezwecken versuchte und was sie auch bezwecken konnte, würde sie weiter so nachbohren und ich weiterhin immer wieder aufs neue nachgeben. Schluckend drehte ich meinen Kopf wieder weg, spürte, wie sie ein- und aus atmete, ihr Brustkorb sich langsam hob und senkte, was mich beruhigte, obwohl ich das nicht wollte. ,,Nicht ich muss dich akzeptieren, Lucifer, sondern du mich", flüsterte Mia leise und ich schluckte nur, gab ihr einfach keine Antwort darauf. Weil ich wusste, sie hatte recht.



[Mia's Perception]

,,Mia, du musst mich verstehen. Ich bin damals hintergangen worden. Weißt du, wie sich das anfühlt, wenn der Vater einem sagt, dass man sein liebstes Kind ist? Das schlauste, schönste? Und dann kommt auf einmal jemand- etwas- dass er mehr liebt? Verletzend ist das!", meinte er und ich seufzte. ,,Ich hatte nie einen Vater, Lucifer. Er hat sich erst gar nicht für mich interessiert. Aber ich verstehe dich. Wenn du ich mir die Mühe gebe, als einzige von 11 Frauen vor dir zu stehen und du dir lieber eine Dreizehnte anschaffst... Trotzdem würde ich...-" ,,Niemanden aus Eifersucht töten, Mia? Dann denk mal haarscharf nach" Ich schluckte. Stella. Nein, das war keine Eifersucht! ,,Ich habe mich verteidigt, mehr nicht!" ,,Und das habe ich auch getan!", gab er etwas lauter zurück und ich zog meine Hände aus seinen Haaren, weil ich befürchtete, der Alkohol ließ nach. Und würde er das, wollte ich Lucifers Laune nicht erleben, wenn er verkatert und wieder bei Sinnen war. Er würde mich bestrafen, vielleicht letztlich doch töten. ,,Nein, bitte Mia... Mach weiter, es tut mir Leid", nuschelte er darauf und ich blinzelte perplex, vergrub also wieder meine Finger in seinem dichten blonden Haaren, während sein Kopf weiter auf meinem Baum lag, er zwischen meinen Beinen und seine Hände meine Seiten behutsam rauf und runterstrichen. ,,Nochmal auf das Hauptproblem zurück. Wie machst du das? Wie zerstörst du mich?" Er sah zu mir auf und ich erwiderte seinen Blick, seufzte leise. ,,Willst du es ehrlich und klar heraus, Lucifer?" Knapp nickte er und ich schloss einen Moment die Augen, biss mir auf die Unterlippe. ,,Wie auch immer du es gemacht hast, Lucifer, aber ich habe...Eine menschliche Neigung dir gegenüber entwickelt, die stärkste, die es gibt. Die, die du nicht verspüren kannst", flüsterte ich, meine Stimme zitterte, ich rümpfte die Nase, als sie zu kribbeln begann. ,,Wenn du glaubst, ich könnte nicht lieben, dann hast du dich verschätzt, Mia. Ich liebe sehr wohl. Meine Familie, meinen Vater... So sehr", entgegnete er und mein Herz stolperte einen Moment. ,,Aber dich ein wenig mehr?", fragte ich kleinlaut und er hielt einen Moment die Luft an, ich bereitete mich schon auf eine fiese Entgegnung vor, aber die blieb aus. Im Gegenteil. ,,Nein, ich hasse mich..." Meine Augen wurden größer und ich schnappte leise nach Luft, meine Finger hielten inne, ihm durchs Haar zu kraulen. ,,Aber warum?" ,,Weil du mich liebst?", gab er heiser zurück und das verpasste mir einen solchen Schlag, dass ich die Hände wegzog und mich aufrichtete. ,,Du solltest in dein Zimmer gehen, Lucifer... Sonst gibts morgen Ärger!", meinte ich beherrscht, kämpfte aber schon mit den Tränen. Ich zerstörte ihn tatsächlich. Und er wusste sowas von bescheid... Sicher schon lange. Seit er behauptete, ich mache ihn krank. Es waren nur menschliche Reize, die ich ihm näher brachte, wollte liebevoll ihm gegenüber sein! Es konnte ihn doch nur zum Guten verändern- zu dem, der er einst war, noch lange vor der Erde. Ich wartete noch darauf, dass er sich erhob und ging, doch das blieb aus. Er wollte nicht. Das würde ich noch bereuen.

Lucifer's C- ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt