Die Wahrheit (38. Kapitel)

74 3 9
                                    

„Eine schmerzliche Wahrheit ist besser als eine Lüge." (Thomas Mann)

Melina's P.O.V.

Ich schlucke den Kloß in meinem Hals herunter. Ich wusste, dass dieser Tag kommen wird, es hätte schon so lange dazu kommen müssen. Aber stattdessen wurde aus der kleinen Lüge eine richtig große mit fatalen Folgen, nicht nur für mich.

Jetzt sitze ich hier also in Lauras Zimmer, meine beste Freundin und ich habe ihr das angetan, die mir erwartungsvoll und fragend gegenüber sitzt und darauf warten, dass ich was sage.

Ich atme noch einmal tief durch und nehme meine ganze Mut zusammen.

„Das was du gleich hörst, hätte ich dir schon sehr lange sagen müssen, aber ich hatte Angst davor. Jetzt sehe ich aber was wegen mir passiert ist und ich muss es endlich loswerden. Hör mir einfach zu, auch wenn es dir schwer fallen wird."

Immer noch sieht Laura mich verwundet an, aber nickt stumm als Antwort.

„Alles hat letzten Sommer angefangen, bevor du nach London gegangen bist.", fange ich an zu erzählen.

„Ich hatte mich so für dich gefreut, dass du nach London gehen konntest und auch für uns beide, dass wir einen Abschluss bekommen haben. Ich dachte, besser kann es für uns beide nicht werden, endlich können wir was erleben. Als du dann auch noch Niall kennengelernt hast und mit ihm zusammen gekommen bist, habe ich gesehen wie all deine Wünsche in Erfüllung gegangen sind. Und dann habe ich auf mein Leben herabgeblickt."

Ich verstumme kurz, eh ich fortfahre.

„Mein Leben sah so aus, das ich Schulden hatte, ich wollte mir eine eigene Wohnung leisten, doch bin voll in eine Betrugsfalle geraten und habe meine gesamten Ersparnisse verloren. Ich konnte mir nicht einmal einen Anwalt leisten und meinen Eltern wollte ich auch nichts davon erzählen, weil es mir so peinlich war und ich mir so doof vorkam. Ich habe dir auch erzählt, dass ich Arbeit habe, aber das stimmt nicht. In der Einrichtung in der ich war, wurde ich regelrecht rausgeekelt und in unserer damaligen Einrichtung, in der wir das Praktikum hatten, brauchten sie kein neues Personal. Und wenn mich jemand wollte, hätte ich täglich mit den Zug oder Bus fahren müssen, aber dafür hatte ich kein Geld. Deshalb konnte ich dich auch nie besuchen, mir fehlte Geld und mir war mein Leben peinlich."

Ich muss kurz schlucken, da mir die Tränen in die Augen stiegen.

„Als du dann auch noch mit Niall zusammen gezogen bist und bei dir alles so wunderbar war, wurde ich neidisch. Ich wollte auch so ein Leben wie du, aber dazu brauchte ich Geld. Ich habe das gesamte Internet durchsucht, wie man schnell an Geld kommt und dort habe ich gelesen, dass man einiges an Geld bekommt, wenn man über das Privatleben von Stars preisgibt. Ich kannte aber keinen Star so gut, dass er mir was erzählt, also habe ich dich gefragt."

Ich wische mir eine Träne weg, die mir nun anfingen über das Gesicht zu laufen.

„Ich habe die ersten Informationen über dich und Niall an irgendwelche Journalisten gegeben und dafür auch sofort Geld bekommen, dass ging so einfach und schnell. Durch Zufall bin ich dann auf den Manager von Niall und den Jungs gestoßen, Willi, er hat mir 500.000 € angeboten, wenn ich mit ihm zusammen arbeite. Und da ich das Geld dringend für meine Schulden brauchte, habe ich es angenommen. Es lief so gut, bis zu dem Zeitpunkt als es darum ging, dich und Niall zu trennen. Ich wollte das nicht und damit aufhören, aber Willi hat mir gedroht alles auffliegen zu lassen und mich noch mehr in Ärger zu bringen, also habe ich weiter mitgemacht. Dann kam es wirklich dazu, dass Niall und du dich getrennt haben und ich habe mich so schlecht gefühlt, aber Willi hat mich dann endlich in Ruhe gelassen."

Das Jahr in dem wir uns trafen(Niall Horan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt