Isla Del Muerta verloren in der Erinnerung

Kapitel 18 Ein riesen Vortschritt

 _Sebys Sicht_

Endlich hat die Regenzeit aufgehört. Doch jetzt kommt das nächste Unglück, es wird kalt und zwar sehr kalt. Jeden Morgen liegt Reif auf den Pflanzen und heute war es sogar gefroren. Die Kälte zwingt uns näher zu kommen, alle saßen beim Feuer, nur Keks stand am Eingang und starrte in die Bäume. Keiner brachte sie da weg, Ley und Saph haben es schon lange aufgegeben, sie ist da nicht wegzubringen. Jeden Tag steht sie da und überlegt. Ich schaute zu ihr, sie hatte einen festen Blick auf eine Stelle, ich sah wie sie zitterte. Das kann man sich ja nicht mit anschauen! Ich stand auf und ging zu ihr. „Komm doch ein bisschen rein, du stehst schon lange hier, ist dir nicht kalt?", fragte ich. Sie schüttelte den Kopf. „Dann lass mich wenigsten an deinen Gedanken teilhaben!" Sie schaute mich an. „Es wird immer kälter und die anderen sitzen immer noch in ihren Lager nicht weit weg von hier am Fluss, kein Dach über den Kopf und keine Möglichkeit sich auf zu wärmen, ich dachte nur..." Ich schaute sie weiter an, ihr Blick verschwand wieder auf die eine Stelle auf der Quelle. „Dass sie bei uns bleiben können. Wir haben genug Platz um Betten neu zu machen und eine große Feuerstelle, wo sie sich aufwärmen können. So überlebt keiner denn Winter! Sie sind doch ein wichtiger Teil unserer Klasse, wir 7 sind nicht die ganze 10 A, wir sind nur ein kleiner Teil!", erklärte sie. Mein Blick fiel zu Boden, das stimmt. Nicht weit von hier kämpfen unsere alten Klassenkameraden ums Überleben und frieren so wie ich. „Hey Leute, Gruppen besprechung!", rief ich und setzte mich zu dem Feuer. Alle kamen dazu, sogar Keks hatte sich dazu gesetzt, sie wusste was ich wollte, sie grinste zufrieden. „Ich übergebe das Wort an Keks!", die mich etwas erschreckend anschaute. Damit hätte sie wohl nicht gerechnet. Ihr Selbstbewusstsein ist zwar schon stärker aber nicht perfekt. Daran arbeiten wir. „WAS?", fragte sie. Ich: „Na wenn wir größer werden brauchen wir *Hitler stimme aktiviert* einen starken Führer, der uns durch die Schlacht führt! Wir brauchen ein Anführer, der uns alles zeigt. Ohne den werden wir elendig verrotten! Und als du mal nicht da warst, haben wir alle abgestimmt, dass du die Erfahrenste bist!" Sie schaute in die Runde, alle grinsten und nickten. „Ihr Verräter!", grinste sie. „Na gut, aber erklärt das erst mal den anderen der Klasse, denn darum geht es nämlich, wir sitzen hier wunderschön am warmen Feuer und keine 100 m sitzen unsere Kollegen und frieren sich denn Arsch ab und da habe ich gedacht, dass wir sie hier auf nehmen. Wie wäre das? Ich bin kein Fan von einer Diktatur, deswegen stimmen wir immer ab. Freiwillig natürlich!", sagte sie. „Wer ist dafür?" Alle heben die Hand „Okay das ist eindeutig dann los" Alle erheben sich und liefen Keks hinterher, sofort musste ich an Vögel denken, sie gehen einfach im Gänsemarsch. Ich lief hinter her.

_Bastians Sicht_

Man sieht, wie irritiert Keks ist. Vom Außenseiter zum höchsten Rang unserer Klasse katapultiert, daran muss man sich echt gewöhnen aber sie hat nun mal die meiste Erfahrung in Umgang mit Biologie. Sie weiß, welche Sachen man essen kann und welche man lieber liegen lassen soll, sie weiß wo es Tiere gibt, die man essen kann, sie kann aus verschiedenen Sachen Werkzeug bauen und sie hat ein gutes medizinisches Verständnis. Sie hat schon vielen das Leben gerettet. Vor kurzen hat sie Saph gerettet, sie wurde von einer Phoneutria gebissen oder wie wir es sagen, einer Bananenspinne. Ihr Gift ist sogar für ein gesunden erwachsenden Menschen lebensbedrohlich! Es kann zu einer schmerzhaften Erektion führen und sogar zum Tot. Keks hatte ihr ein Tabakblatt angeschnitten und auf die Wunde gelegt, das hat die Wunde gesäubert und die Stoffe des Blattes sind in den Körper eingedrungen und haben das Gift zersetzt. Darauf wäre ich nie gekommen, dass ein Tabakblatt zur Heilung hilft. Eigentlich sind die Stoffe ja giftig aber Keks meinte, nur wenn es verbrannt wird, setzt das Blatt eine Abwehr frei und das ist es was wir immer Rauchen, wovon wir abhängig werden und unser Leben aufs Spiel setzen. Ist schon verrückt, dass die Pflanze an sich Leben retten kann, wir bringen sie aber dazu uns zu zerstören. Egal, wir sind angekommen, sie saßen alle zusammen auf dem nassen Boden, sie sahen nicht gesund aus, abgemagert, tiefe dunkelrote Augenringe, schmutzige Kleidung, total zerzauste und fettige Haare, ein elender Haufen. Ich fühle mich wie in so einer Sendung bei RTL, wo sie verwahrloste Hunde in einer Wohnung finden und sie retten, so fühle ich mich. Alle waren sprachlos, mit sowas hätte keiner gerechnet, dass die so runtergekommen sind. „Ähm, wie soll ich es sagen aber wir haben beschlossen das wir euch.... Anders, wir sind eine Klasse, haben uns aber nicht so wie eine verhalten. Wir sind hier zusammen gestrandet, sind dann aber relativ schnell wieder aus einander gegangen. Alles hat sich so entwickelt, da wir alle den gleichen Gedanken hatten, dass in ein zwei Tagen die Lehrer kommen und wir schnell hier runter kommen. Dem war leider nicht so, wir sind in unsere alte Schul stellung hinein gefallen, eine Klasse, 4 Gruppen, alle für sich. Irgendwann habe ich verstanden, dass wir hier auf einem Schlachtfeld sind, immer mehr Gräber sind dazu gekommen. Warum? Wegen den verschiedenen Dummheiten, hätten wir alle von Anfang an am gleichen Strang gezogen, wären wir jetzt vielleicht noch viel mehr. Doch es ist so geschehen und noch ist nichts geschehen. Springt über euren Schatten und macht die Fehler, die ihr gemacht habt, wieder rückgängig. Ich habe auch Fehler gemacht, ich war die erste, die gesagt hat, komm verschwinden wir doch. Ich habe gemerkt, dass ich es nicht alleine schaffen möchte. In meinen Kopf ist die ganze 10 A und nicht nur ich, deswegen haben ich und Saph mit Ley, Seby, Bastian, Max und Marc denn ersten Packt abgeschlossen, doch wir sind immer noch nicht vollständig. Ich weiß, wir werden es wohl nie mehr sein - aber wenigstens der letzte Rest von uns soll bestehen! Wollen wir zusammen arbeiten? Und einen Weg hier raus finden? Gemeinsam?" Monique war, glaube ich, in ihrem Element. Sie kann einfach Reden halten, alle anderen schienen auch wieder etwas motivierter zu sein, sie kann einen aber auch gut mit ihren Optimismus anstecken. Leon stand auf und kam auf sie zu, er hielt ihr die Hand hin und lächelte. „Einverstanden, ich spreche glaube ich für alle, finden wir gemeinsam einen Weg aus der Hölle!" Sie lächelte und schlug ein, eine kleine Träne verlies ihr Auge. Jetzt hatten wir das erreicht, was sie sich von ganzen Herzen gewünscht hatte. Alle klatschten Beifall und die anderen erhoben sich, wir sind von 7 auf 16 Leute gewachsen. Zusammen gingen wir zu unserem neuen Klassenzimmer, alle hatten gute Laune, alle lachten, alle redeten miteinander. Es war Party stimmung, sowas hatten wir lange nicht mehr, wo alle Spaß hatten. So eine Klassen veranstaltung hatten wir noch nie, wo alle gut drauf waren! Alle, alle außer Seby, er ging ganz hinten, Blick auf den Boden und verschränkte die Arme. Ihm war kalt. Max ganz nah bei ihm, er hatte schon seine Jacke bekommen, das half auch nichts. Ich ging zu ihm: „Alles klar?", fragte ich. „J---aaa e---ss issst nur kalt", seine Stimme zitterte richtig. „Wir sind ja gleich da, dann kannst du dich am Feuer aufwärmen!", sagte ich positiv zu ihm, er nickte nur. Es dauerte auch nur 5 min und da waren wir. Gottseidank haben wir vorgearbeitet und die Blätter schon mal auf ein Haufen gelegt. „Da wären wir, in dieser Ecke sind die Mädchen und in der die Jungs. Die drei in der Mitte nebeneinander, wo Gerümpel rum liegt, sind unserer, die anderen sind frei, streitet euch drum. aber bitte keine Prügeleien!" Es dauerte echt lange, bis jeder ein Bett gefunden hatte und es ausprobiert hat. Von jedem kommt ein Kommentar, wie weich das ist. Seby, Max und ich sitzen am Feuer, das wir neu angemacht haben, schöne Wärme füllt den Raum, es ist keine Höhle mehr, es ist ein lebender Raum. Seby ging es echt schlecht, die Wärme half nicht, er fror immer noch. Nach und nach kamen alle zum Feuer, es wird ein Platz werden, wo wir die meiste Zeit zusammen sein werden. Ein Platz an dem wir reden, essen oder uns beraten wie es weiter geht. Keks, Saph, Ley und Tamara waren nicht da, wahrscheinlich holten sie das Essen. Man bin ich gespannt, wie die anderen darauf reagieren und ich hoffe, dass das warme Essen Seby zum Aufwärmen hilft. Ihm geht es wirklich schlecht, er sieht aus als ob er eine Erkältung hat und er ist eiskalt, das spüre ich neben ihm.