Kapitel 2

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Zuhause angekommen zog ich mich um, und setzte mich auf die Couch im Wohnzimmer. Ich nahm mir mein Handy und sah drauf. 14:48 Uhr. Meine Eltern müssten um Siebzehn Uhr nachhause kommen. Dachte ich, bis ich wahrnahm wie die Tür aufgeschlossen wurde und meine Eltern hervortraten. Ich stand auf und lief rüber zu ihnen, in den Flur. Ich begrüßte beide und fragte nach warum sie so früh Zuhause waren. "Wir müssen heute etwas wichtiges mit dir besprechen.", klärte mein Vater mich auf. "Setz dich schonmal ins Wohnzimmer.", ergänzte meine Mutter. Ohne Wiederworte, ließ ich mich auf der weichen Couch nieder. Was sie mir bloß mitteilen wollten? Viele Sachen schossen mir durch den Kopf. Meine Gedanken wurden jedoch unterbrochen, als meine Eltern sich zu mir setzten. Baba fing direkt an zu sprechen: "Wir bekommen heute Besuch von Amir und seiner Familie. Sie kommen um, um deine Hand anzuhalten. Wir haben beschlossen das du und Amir, dass ihr heiratet." Geschockt sprang ich auf. Das konnten sie mir nicht antun. "Was?! Vergesst es! Ich heirate nicht und erst recht nicht einen Fremden!", laut verließen diese Worte meinen Mund, während ich mit meinen Händ wild herum gestikulierte. Ihr müsst wissen, wenn mir etwas nicht passt kann ich sehr schnell aggressiv werden. "Hayate beruhig dich erstmal.", sprach meine Mutter liebevoll. Aufgebracht sah ich zu ihr. "Wie könnt ihr mir sowas antun! Bin ich wirklich so eine schlechte Tochter das ihr mich loswerden wollt?!", sprach ich enttäuscht. Meine Eltern weiteten geschockt ihre Augen. "Was?! Nein! Du bist das beste was uns jemals passieren konnte!", versuchte Baba mich zu beruhigen. "Und warum tut ihr mir das dann an?", fragte ich verzweifelt. "Amir ist ein guter Junge. Wir würden dich niemals in schlechte Hände geben, Albe. Bei ihm können wir uns sicher sein das du in guten Händen bist. Du bist inzwischen zweiundzwanzig. Findest du nicht auch das du alt genung bist um zu heiraten?", versuchte meine Vater, mir die Idee gut zu reden. "Ja klar, nur wollte ich erst einmal mein Studium beenden und dann hätte ich immer noch heiraten können und das aus Liebe!", verteidigte ich mich. "Dein Studium kannst du doch beenden und mit der Zeit wirst du dich bestimmt in ihn verlieben.", sprach meine Mutter nun. Wie sollte das bloß gut gehen? Ich mein er ist besitzergreifend, aggressiv und er will das alles nach seiner Nase tanzt, soweit ich sein heutiges Verhalten beurteilen konnte. Ich kannte ihn zwar nicht wirklich, aber die Seite die ich heute Mittag von ihm erlebt hatte genügte mir, um mir mein eigenes Bild zu machen. Ich sah meine Eltern an die mich bittend und zugleich verzweifelt ansahen. Sie warten bestimmt drauf, dass ich zustimme. Meine Eltern würden nie etwas schlechtes für mich wollen. Vielleicht hätte ich netter zu Amir sein sollen, dann währe er wahrscheinlich auch nicht so ausgetickt. Sollte ich ihnen diesen Wunsch erfüllen? Mit zusammen gezogenen Augenbrauen dachte ich angestrengt nach. Ich seuftzte. Ich werde ihnen diesen Wunsch erfüllen, aber nur weil sie immer für mich da waren und sich gut um mich gekümmert haben. Falls es mit der Ehe nicht klappen sollte, lass ich mich einfach scheiden, redete ich mir ein. Sicherlich. Ich sah zu meinen Eltern die mich ungeduldig beäugten. "Ich werde ihn heiraten, aber nur euch zu liebe.", unsicher brachte ich diese Wörter schwer heraus. Ich hoffe ich beging keinen Fehler mit dieser Entscheidung. Die Augen meiner Eltern weiteten sich erleichtert. Beide nahmen mich in den Arm und drückten mich fest. "Danke.", bedankten sie sich ehrlich. "Wann kommen sie heute?", stellte ich die Frage die mir schon lange auf der Zunge brannte. "Um achtzehn Uhr. Mach dich schon mal fertig. Zieh am besten ein Kleid an.", antwortete mein Vater. Ich nahm mir mein Handy aus meiner Hosentasche und sah auf die Uhr. 16:00 Uhr. Das heißt ich hab noch genau zwei Stunden für alles. "Gut ich geh mich dann mal fertig machen.", sagte ich monoton und ging hoch in mein Zimmer.

*AMIR'S SICHT*

Ich lag in mein Bett und dachte nach. Naja eigentlich dachte ich an Nour. Ihr Name besaß meiner Meinung nach die schönste Bedeutung. Licht. Der Name passte zu ihr. Wenn man nähmlich in ihre Augen sah, sah man das reine Licht. Sie leuchteten in einem warmen Braun ton. Ich erinnerte mich noch als währe es erst gestern gewesen, als wir uns das erste mal trafen, auch wenn sie selbst sich nicht zu erinnern schien. Es begann alles damit als ich vor ein paar Monaten für einen Monat hier war um meine Tanten und Onkel zu Besuchen.

Flashback:

Ich laufe gerade die Straßen entlang und schau dabei auf mein Handy. Plötzlich knallt jemand gegen mich. Mein Handy kann ich gerade so noch halten. Mit zusammen gezogenen Augenbrauen will ich die Person anschreien. Wütend sehe ich also von meinem Handy auf. Doch als ich dieses bezaubernde lachen höre war meine Wut wie weggeblasen. "O-o m-mein Gott. Entschuldigu-ung.", stotterte das Mädchen vor mir und bringt somit das Mädchen neben ihr noch mehr zum lachen. "Pass nächstes mal besser auf.", gebe ich kühl von mir. Ich sehe rüber zu dem Mädchen, welches inzwischen aufgehört hat zu lachen. Genau indem Moment kreuzen sich unsere Blicke. Ich verlor mich direkt in ihren braunen Augen, die sie reinste wärme ausstrahlen. Ich hab noch nie solche fesselnden Augen gesehen. Sie haben etwas an sich. Dieses Funkeln. Dieses Funkeln in das ich mich hier und jetzt verloren habe. Dieses mir immernoch unbekannte Mädchen hat Schwarze lange Haare die bis zu ihrem Po reichen. Auch ist sie nicht zu dünn und nicht zu dick. Sie hat Kurven dort wo sie sein sollen. Ihre Haut ist natürlich gebräunt, was mich annehemen lässt, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit Südländerin ist. Ihre Augenbrauen sind perfekt gezupft und ihre ungetuschten, natürlich langen Wimpern betonen ihre großen Augen. Sie hat volle Wangen was, wenn sie lacht sie nur noch süßer aussehen lässt. Auch ihre Lippen sind perfekt, sie hat kirschrote volle Lippen. Irgendwas in mir sagt mir das ihr Charakter genau so schön ist wie ihr aussehen. Sie war Perfekt. Perfekt für mich. Nur für mich. Ich weiß nicht wie lange wir hier so stehen, aber unser Blick Kontakt wurde durch ihre Freundin unterbrochen die sie anstupste. "Nour? Kommst du? Wir müssen los. Dein Vater macht sich sonst wieder sorgen." Nour heißt sie also. "Ehm ja hast recht.", ertönt ihre engelsgleiche Stimme. Sie dreht sich um und verschwindet mit ihrer Freundin in der Ferne. Und ab diesen Moment wusste ich. Sie muss mir gehören. Sie soll nur mein sein. Kein anderer soll sie bekommen.

Flaschback Ende.

Ich fing an alles über sie herauszufinden, wo sie wohnte, ob sie Geschwister hatte, wann ihr Geburtstag war, ihre Lieblingsfarbe, ihr Familienname und so weiter. Aus Zufall bekamen meine Eltern davon mit, als ich vor ihnen ausversehen einen Zettel fallen ließ wo alles drauf stand.

Flashback:

Sie heben den Zettel auf und sehen den Familiennamen. "Woher kennst du dieses Mädchen?", fragen sie mich. Bevor ich überhaupt antworten kann spricht Baba weiter. "Wehe du tust etwas falsches. Wallah junge ich werde dich, dann ich Stücke reißen. Nour ist die Tochter meines alten Besten Freund aus Berlin. Ich hab dir von ihm erzählt wir wollen unsere Firmen vereinen in Berlin, weswegen wir dort hinziehen.", geschockt und zugleich freudig sehe ich ihn an. Noch besser kann es nicht werden. "Baba! Du musst mir ein Gefallen tun." Misstrauisch sieht er mich an. "Du musst dafür sorgen das ich und Nour heiraten." Er zieht die Augenbrauen zusammen. "Ich hab sie aus Zufall getroffen, als ich in Berlin bei Chalto Hala war. Seitdem bekomme ich sie nicht mehr aus meinem Kopf.", fest sehe ich zu meinem Vater. Meine Eltern weiteten ihre Augen. "Mein Sohn wird endlich erwachsen!", schreit meine Mutter glückich und klatscht in die Hände. Mein Vater sieht eher nachdenklich aus. "Du weißt doch garnicht ob sie was von dir will, mein Sohn. Willst du sie unglücklich sehen? ", fragt baba. "Was?! Nein! Sie wird nicht unglücklich. Ich mach sie glücklich! Sie wird das glücklichste Mädchen. Wallah!", rufe ich überzeugt. Immernoch nachdenklich sieht mein Vater in die Luft. "Ich weiß nicht.", sagt er unsicher. "Yallah tu ihm den Gefallen sie wird schon glücklich werden. Amir wird dafür sorgen schau mal wie überzeugt er ist. Außerdem wollten wir eh das er langsam heiratet und später können Amir und Nour dann die Firmen übernehmen.", überredete ihn Mama. Ich liebe sie. "Wehe du tust ihr weh, dann habe ich keinen Sohn mehr, versprochen!", sagt er streng. Zufrieden sehe ich sie an. "Danke."

Flashback Ende.

Ich sah auf meine Uhr. 17.00 Uhr. Schnell stand ich auf und fing an mich fertig zumachen. Vorsichtig richtete ich meine Krawatte. Zufrieden beäugte ich mich im Spiegel. "Ich bin fertig!", rief ich beiläufig auf dem Weg nachunten.

Teil 3, Kapitel 2. -F

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