Kapitel 1: 15. Juni 2014 Sonntag

4 0 0
                                    

Ein Lächeln liegt auf Jez Lippen, als er sich mit geschlossenen Augen die Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen lässt und sanft Kimmys Hinterkopf krault. Sie liegt neben ihm auf der Liege auf der Terrasse, hat den Kopf auf seine Brust gelegt und die Augen, genau wie er, geschlossen. Langsam öffnet Jez die Augen, blinzelt gegen das helle Sonnenlicht und dreht sich dann zu Kimmy, sodass ihr Kopf von seiner Brust herunterrutscht und sie sich mit einem leisen Murren beschwert, was aber sofort wieder verstummt, als sie ihren Kopf auf dem Kissen, das Jez sich eigentlich geholt hat, bettet und zufrieden lächelt. Jez stützt den Kopf auf die Hand und fährt Kimmy wieder sanft durchs Haar. Die drei Wochen, die sie nun schon, oder bessergesagt erst zusammen sind, kommen Jez schon wie eine halbe, wunderbare Ewigkeit für. Er legt den Kopf ein bisschen schief und sieht seiner Freundin dabei zu, wie sie enger an ihn heran rutscht. Dabei lächelt sie so zufrieden wie eine Katze, die sich, genau wie sie, die Sonne ins Gesicht scheinen lässt. Vorsichtig lehnt Jez sich zu Kimmy, soweit, bis seine Lippen ganz sachte ihre streifen. Kimmy öffnet die Augen nicht, sie legt nur eine Hand in Jez Nacken und zieht ihn dichter - soweit das noch möglich ist - an sich. Wie vor drei Wochen lassen Kimmys zarte Berührungen eine Gänsehaut über Jez Arme wandern, die auch von dem warmen, heißen Kribbeln in seinem Inneren nicht vertrieben wird. Sanft streicht Jez mit der freien Hand über Kimmys Seite, woraufhin sie leise zu lachen beginnt und ihre Lippen von seinen löst. Mit der linken Hand gibt sie ihm einen liebevollen Stoß gegen die Schulter, bevor sie ein Stück von dem Kissen freigibt, sodass Jez seinen Kopf neben ihrem auf das Kissen legen kann. Kimmy spürt Jez warmen Atem auf der Haut, als er sich so dicht es nur geht neben sie legt und seine grünen Augen beginnen, ihre lang und intensiv zu mustern. Langsam hebt sie eine Hand und streicht ihrem Freund erst über die weichen, dunklen Haare, bevor sie mit dem Zeigefinger sanft seine Wangenknochen entlangfährt. Jez schließt die Augen und öffnet sie auch dann nicht, als Kimmy ihre warme Hand wieder zu sich zieht.

„Ich vermisse dich jetzt schon." Langsam öffnet Jez dann doch die Augen und sieht Kimmy an, bevor er seine Arme um ihren Körper legt und einen Kuss auf ihre Nasenspitze drückt. Er wird die zweite Woche der Pfingstferien komplett in Köln, bei seinem kleinen Bruder Jeremy und bei seinen alten Freunden, verbringen.

„Ich hätte kein Problem dich mitzunehmen." Kimmy öffnet die Augen und sieht ihren Freund einen Moment an. Natürlich weiß Jez, dass sie, genau wie er, am nächsten Tag wegfahren wird. Mit dem Unterschied dass sie zusammen mit ihrer Hockeymannschaft ins Trainingslager fährt und er ja, wie schon gesagt, zu seinem Bruder nach Köln. Leise seufzt Kimmy, bevor sie die Hand sanft über Jez rechtes Schlüsselbein wandern lässt. Den Rucksackverband muss er seit zwei Tagen nicht mehr tragen, was zur Folge hatte, dass er sich sofort, nachdem er nach Hause gekommen ist, seinen Handball genommen hat und sich mit einigen Handballjungs getroffen hat, um ein bisschen zu spielen, obwohl Kimmy genau weiß, dass die Ärzte zu ihm gesagt haben, er soll es langsam angehen. Jez greift nach der Hand seiner Freundin und sieht ihr in die Augen. „Habe ich jetzt etwas Falsches gesagt?" Seine Lippen umspielt noch immer ein und dasselbe Lächeln wie gerade eben noch, doch seine Augen funkeln ernst, sodass Kimmy schnell den Kopf schüttelt, sich aufsetzt und Jez dabei zusieht, wie er sich auf den Rücken dreht und sich mit den Ellbogen abstützt.

„Ach was." Sie kann dem Drang, die Hand auszustrecken und noch einmal durch Jez weiches Haar zu streicheln, einfach nicht widerstehen. „Ich habe nur gerade mal wieder festgestellt, was für ein süßer Idiot du bist." Nur schwer kann Jez sich ein Grinsen unterdrücken, als er sich aufsetzt und Kimmy gespielt traurig in die Augen sieht.

„Idiot?", fragt er leise und beginnt zu lachen, als Kimmy sich auf seinen Schoß setzt, in wieder auf den Rücken drückt und seine Handgelenke versucht rechts und links neben seinem Kopf auf die Liege zu drücken.

„Mein Idiot." Einen Moment versinkt sie in seinen wunderbar grünen Augen, dann gibt sie ihm einen zärtlichen Kuss. Als sie spürt, wie er beginnt, die sanfte Berührung zu erwidern, löst sie ihre Lippen von seinen und sieht ihn frech an. Kimmy weiß genau, dass sie Jez damit ärgern kann.

„Du machst mich verrückt, Kimberly Beck." Mit diesen Worten drückt Jez seine Arme, die Kimmy noch immer versucht auf die Liege zu drücken, hoch und schließt sie um Kimmy, als sie leise aufquitscht. Kimmy kuschelt sich eng an Jez und legt den Kopf schief, als Jez wieder einen Arm von ihr löst und so die losen Haarsträhnen aus ihrem Gesicht streichen kann.

„Wann habe ich dir das letzte Mal gesagt, dass ich dich liebe?" Kimmy streicht mit einem Finger über Jez rechte Wange.

„Wenn ‚Idiot' in Mädchensprache ‚Ich liebe dich' heißt, dann vor nicht einmal einer Minute." Sanft gibt Kimmy Jez eine Kopfnuss, bevor sie ihn erlöst und noch einmal zulässt, dass seine Lippen ihre berühren. Für Kimmy fühlt es sich wie eine kleine, wunderbare Ewigkeit an, bis Jez seine Lippen von ihren löst und das warme, kribbelnde Gefühl in ihrem Inneren ein wenig abebbt. Jez lehnt seine Stirn gegen ihr linkes, nacktes Schlüsselbein, das von dem weiten T-Shirt, das sie trägt, nicht bedeckt wird. Kimmy hebt beide Arme, legt sie um Jez Rücken und streicht ihm über den Nacken und durch sein weiches Haar, bevor sie die Augen schließt. Deutlich spürt sie, wie Jez langsam seinen Kopf zu bewegen beginnt, seine Lippen über ihre Haut steifen und sie so zum prickeln bringt. Als er an ihrem Hals angekommen ist, verweilt er dort. Ein Lächeln huscht über Kimmys Lippen, als sie die Nase in Jez Haaren versenkt, bevor sie merkt, was er vorhat. Sofort nimmt sie die Hände von ihrem Kopf, legt sie ihm auf die Brust und versucht ihn von sich zu drücken.

„Jez!" Kimmy beginnt zu zappeln, spürt aber immer noch den sanften, ein keinen wenig schmerzhaften Zug an ihrem Hals, bevor Jez von ihr ablässt und sein Werk mustert.

„Ich muss noch nur markieren, was mir gehört." Unschuldig lächelt er und beginnt leise zu lachen, als er Kimmys bösen Blick sieht. Sie reibt sich mit der Hand über die Stelle, an der Jez ihr einen Knutschfleck verpasst hat. Dann huscht ein weiteres freches Grinsen über ihre Lippen und verrät ihr Vorhaben.

„Na warte!" Schneller als Kimmy reagieren kann, schiebt Jez sie von seinem Schoß, springt auf und sieht sie dann herausfordernd an. Einen Moment sieht Kimmy ihn an, dann tut sie es ihm gleich und beginnt zu lachen, als Jez zwei Schritte zurückweicht, sich dann umdreht und losläuft, als sie sich in Bewegung setzt. Mit einem Satz springt Kimmy über die drei Treppenstufen, die hinunter auf den Rasen führen und läuft Jez hinterher. Anders als er rutscht sie aber nicht auf dem feuchten Gras, da sie keine Socken trägt, weshalb sie Jez schnell eingeholt hat. Lachend dreht er sich um und versucht sie erfolglos abzuwehren. Kimmy greift nach seinen Handgelenken, drückt seine Arme nach außen weg und legt ihre Arme um Jez Hals, bevor sie sich an ihm hochzieht, die Beine um seine Hüfte schlingt und ihre Lippen an seinen Hals legt. Lachend lässt Jez sich nach hinten ins Gras plumpsen und versucht Kimmy von sich wegzudrücken. Genauso erfolglos, wie sie vorher ganz abzuwehren. Sie lässt erst nach weiteren zehn Sekunden von ihm ab und begutachtet ihr Werk dann.

„Was du kannst, kann ich schon lange." Lächelnd erhebt sie sich von Jez Schoß und hält ihm neckend beide Hände entgegen. Mit der Hand fährt sich Jez einmal über den roten Fleck an seinem Hals, der sich langsam ins bläuliche verfärbt, bevor er nach Kimmys Händen greift und sich von ihr hochziehen lässt.

Feelings allowed - also for boys!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt