'Der Garten' war, wie sich heraus stellte, eine riesige Ansammlung an allen Blumen auf der Welt und er war so riesig wie meine alte Heimat! Der Weg war mit Steinen bestückt und Semia erklärte mir, zumindest kam es mir so vor, jede einzelne Blume. Der Garten hatte auch einen eigenen Rosengang. Und von dort an kam man zum Pavillon. Semia hatte nicht untertrieben. Es war bestimmt der schönste Ort auf der ganzen Welt. Bisher. Zumindest in meinem Leben. Ein kleiner Fluss schlängelte sich links an ihm vorbei und um den Pavillon herum waren so viele verschiedene Blumen! Die hatte ich heute zwar schon gesehen, aber es war nicht dasselbe. Sie waren alle in einem Beet um den Pavillon verteilt. Außer am Aufstieg. Drei kleine Treppen führten hinein. Ich bewunderte alles mit offenem Mund. Das war das Beste was es gab. Im Pavillon war eine Runde Art Sofa eingelassen worden, sodass man liegen oder sitze konnte. Alles war in ein schneeweiß gehalten, sodass es ein totaler Kontrast zu den Blumen war. "Es ist wunderschön," sagte ich gedankenverloren und setzte mich auf das weiche Kissensofa. Semia machte es mir gleich. "Ja es ist das schönste am ganzen Castle." Ich schaut Semia an. Sie sah so jung aus. "Wie alt bist du eigentlich?" fragte ich neugierig. "Naja ich werde bald 17." Sie sagte es voller Stolz. Sie war also nur 2 Jahre jünger als ich. "Und wie alt ist Damian?" Ich erschreckte mich kurz, dass ich Semia fragte. "Er ist zu alt für dich," sagte sie nur und lachte dann als ich sie verdattert anschaute. "Nur Spaß Skyra!" Jetzt fand ich es auch etwas lustig und lächelte. "Er ist vor drei Monaten 20 geworden." Dann war er ja nur ein Jahr älter als ich! Fast hätte ich es laut ausgerufen, aber unterdrückte den Drang. "Und du?" Semia schaute mich fragend an. "Ich bin 19," sagte ich. Dann herrschte eine kurze Pause in der wir einfach die Aussicht und das Wetter genossen. Langsam ging die Sonne unter und das Licht wurde immer zwielichtiger. Es war ein fantastischer Anblick. "Was mache ich jetzt eigentlich hier?" fragte ich mich eher selbst. "Du genießt mit mir die Stille vor dem Sturm." Sie sagte es so selbstverständlich, dass ich die Stirn kräuselte. "Naja du wirst es eh demnächst erfahren, aber mein Bruder muss heiraten. Eine die er kaum kennt." Mir stockte kurz der Atem. "Was? Ist das dein Ernst? Warum sagst du mir das erst jetzt?" Ich regierte über das bemerkte ich selbst. "Komm mal wieder runter. Du kennst Damian erst seit ein paar Minuten. Und du bist erst einen Tag da... Ich hatte es nicht für so wichtig für dich empfunden." Ich verstand sie. Wie konnte ich nur jemals denken dass ein Prinz mich vielleicht gut fand. Die Stille die nun herrschte wurde von Flügelschlägen unterbrochen und ich zuckte zusammen. "Was ist das?" fragte ich Semia verschreckt. Diese lachte als sie meine verängstigte Gestalt sah. "Keine Angst das ist nur Gus. Mein Drache. Er hat dich übrigens gerettet." Erst jetzt wurde mir klar wie ich ins Castle gekommen war. Dabei hatte ich unglaubliche Höhenangst. Trotzdem fragte ich Semia wie sie mich denn her gebracht hatte. "Du bist ohnmächtig gewesen und dann hab ich Gus gerufen und dich auf seinen Rücken verfrachtet. Weißt du, du bist gar nicht so schwer." Ich lachte. "Ich hatte seit zwei Tagen kein Wasser mehr... Und seit einem Tag kein essen." Sie schaute mich an. "Ja genau so sahst du auch aus." Wir lachten, obwohl es eigentlich nicht lustig war, dass ich fast verdurstet wäre. Wir gingen zusammen zu Gus, der mittlerweile vor dem Pavillon gelandet war. Er war ein sehr anmutiges Wesen. Ich hatte großen Respekt vor seinen Pranken. Da sah ich etwas an seinen Füßen. Es war eine zylindrische Box. Eine Drachenpost, dachte ich kichernd. Semia nahm die Box und las die Nachricht. "Okay. Micholo will heute noch wissen was da wächst." Ich schaute sie an. "Wenn du willst kannst du hier bleiben ich bin gleich wieder da." Ich nickte. Auf keinen Fall wollte ich auf den Drachenrücken in wachem Zustand. "Dann bis gleich", sagte sie freundlich, stieg auf den Rücken von Gus und flog davon. Ich machte es mir wieder im Pavillon gemütlich und genoss die Stille. Vor dem Sturm?
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Destiny
FantasyAls Skyra ihre Heimat Hera verlässt, ganz allein und fast ohne Orientierung, ist sie sehr froh ihre Probleme hinter sich lassen zu können. Auf dem Weg nach Gordoth entdeckt sie das Meer. Als sie schließlich fast am Ziel ist wird sie ohnmächtig und w...