Ich schlief sehr gut. Meine Augen fielen sofort zu, als ich lag. Ich träumte nichts und erwachte mit der Frage, wo ich war bis es mir kurz darauf wieder einfiel. Das Dragonhood Castle. Kein Traum. Gähnend setzte ich mich in der weichen Bettdecke auf. Auf der Kommode fand ich Obst, Brot und leckeren Honig, sowie ein Orangensaft. Ich aß alles sehr langsam, weil ich doch irgendwie noch nicht verstand warum man mich nicht längst als ungebetenen Gast ansah und raus schmiss. Schließlich war ich nur wegen eines Zufalls hier. Oder? War es Schicksal dass ich hier her kam? Und Damian kennen lernte? Nein! Ich durfte nicht an ihn denken. Er würde heiraten und ich hätte nur ein gebrochenes Herz. Aber es war nicht so leicht nicht auf ihn zu achten, da ich die Schwerter hörte. Ich trat ans Fenster und sah Damian wie er mit einem älteren Mann kämpfte. Warum griff denn niemand ein? fragte ich mich. Panisch sah ich mich im Zimmer um, doch dann begriff ich und lachte mich selbst aus für meine Überreaktion. Sie übten nur. Aus dem übergroßen Kleiderschrank nahm ich mir eine braune Wildlederhose und eine bequeme Bluse, sowie flache Schuhe. Wo war denn Semia wenn man ihren Kleidergeschmack mal brauchte! Egal. Dann würde ich heute eben unmodisch raus gehen. Als das keine Gute Idee war bemerkte ich schnell. Alle Bediensteten schauten mich an als ich an Ihnen vorbei ging. Was hatten die nur?
Ich beschloss mich selbst ein wenig im Schloss rum zu führen und zwar am besten wo ich noch nicht mit Semia war. Meine Beine trugen mich einfach durch das riesige Gemäuer direkt auf eine Tür zu. Irgendwie wollte ich dort hinein, aber eine Stimme in meinem Kopf sagte mir ich sollte es lieber lassen, doch ich war einfach zu neugierig. Mit kribbelndem Bauch und weichen Knie machte ich langsam die Tür auf. Es war so ähnlich wie mein Zimmer. Nur schwarz. Das Bett war schwarz. Die Vorhänge waren schwarz. Einfach alles. Voller Staunen betrat ich es. Es war einfach das genaue Gegenteil von meinem eigenen. Wem gehörte es wohl? Semia? Nein das war kein Mädchenzimmer. Womöglich Damians? Ich stieß einen leisen Seufzer aus und ging zum Bett. Sogar die Bettwäsche war schwarz, doch auf ihr prangte eine weiße Blume.
Obwohl ich es wahrscheinlich nicht durfte strich ich darüber, nur um kurz darauf auf ihm zu liegen. Es war so kuschelig weich. Nie wieder wollte ich auf stehen.
"Was machst du da?" Ich riss die Augen auf und blieb still liegen. "Äh..." Ich setzte mich auf und drehte mich zu Damian um. "Ich wollte nur... Ich hab... Ich war eigentlich unterwegs und..." Ich hatte keine Ahnung was ich sagen wollte. Die Wahrheit? Das ich von seinem Zimmer angelockt wurde wie die Motte vom Licht? Nein ganz sicher nicht. Ich stand schnell auf und wollte raus gehen. "Was hast du da an?" Ich erstarrte vor ihm. "Das trägt man jetzt so," sagte ich vergnügt. Sein Blick war auch sehr belustigt. Oh mein Gott ich war lustig! Ich war eigentlich nie lustig. "Gefällt es dir?" Ich poste vor ihm wie eine Muse. Zumindest dachte ich, dass ich das tat. Er lachte leise und tief und mein Herz machte einen Sprung. "Ja du siehst gut aus, aber..." Eine Kunstpause schlich sich in seinen Satz, sodass ich leicht geschockt werden konnte, weil er fand dass ich gut aussah. "...Das ist eigentlich eine Jagdhose." Jetzt musste ich auch lachen. "Die ist bequem," lachte ich. Er lachte jetzt auch etwas mit, während ich lachte wie ich noch nie gelacht habe. Dabei war das eigentlich gar nicht so lustig. Aber allein die Tatsache, dass es alle wussten außer ich war schon amüsant. Als ich fertig war verteidigte ich mich. "Es war eben die einzige Hose im Schrank." Ich zuckte mit den Schultern. Wir standen immer noch in der Tür und ich wurde mir der Anwesenheit des Prinzen plötzlich klar und wurde traurig. Es war wichtig dass er diese Frau heiratete. Er musste mir ansehen, dass ich trauriger wurde. Ich senkte den Blick auf seine Schuhe. Grade so konnte ich mir verkneifen zu weinen. Stattdessen wollte ich mich an ihm vorbei quetschen, doch er hielt mich mit seinem Arm auf und sah auf mich herab. Ich bemerkte mal wieder wie groß er war. Seinen Arm um meinen Bauch drehte ich mich, den Tränen nahe, zu ihm und sah ihm direkt in die wunderschönen Augen. Dann, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte, kam die salzige Flüssigkeit aus meinen Augen und ein Schluchzer verließ brennend meine Kehle. Ohne darüber nach zu denken drückte er mich an sich und ich weinte leise in seine Brust, während er mir sanft übers Haar strich. "Was ist denn los?" fragte er beruhigend. Ich zog meine Nase hoch und machte mich von ihm los. Ich war so eine Heulsuse! Ausgerechnet auch noch vor Damian. Der musste mich jetzt für komplett bescheuert halten. "Es ist nichts," lügte ich und lächelte falsch. "Sag es mir." Eine kleine Pause entsteht als ich nichts antworte. "Du kannst mir vertrauen." Seine Stimme war leise und tief. Er fasste meine Hand, zog mich in sein Zimmer und sperrte hinter sich ab. "So jetzt hört uns sicher niemand zu." Ich lächelte wieder. Diesmal ehrlich. "Danke aber..." Er unterbrach mich. "Was, aber?" Er konnte auch echt nicht warten bis ich ausgeredet hatte. "...Aber es ist nicht wichtig," sagte ich, obwohl es mir sehr wichtig war und ich dachte dass es das für ihn auch war.
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Destiny
FantasyAls Skyra ihre Heimat Hera verlässt, ganz allein und fast ohne Orientierung, ist sie sehr froh ihre Probleme hinter sich lassen zu können. Auf dem Weg nach Gordoth entdeckt sie das Meer. Als sie schließlich fast am Ziel ist wird sie ohnmächtig und w...