3. Kapitel

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Tage. Nein! Wochenlang war ich unterwegs. Ich hatte mich schon nach wenigen Tagen in die falsche Richtung gewendet und so blieb das erhoffte Gordoth aus. Als ich bemerkte, dass ich auf der falschen Spur war, ärgerte ich mich fast zu Tode. Normalerweise hätte ich das Land schon seit einer Woche erreichen sollen!

Schließlich erreichte ich nach weiteren zwei Tagen ein winziges Dorf. In der Mitte ragte die kleine Kirche auf und um sie herum waren viele kleine Häuschen. Am erstbesten klopfte ich an und eine schöne Frau mittleren Alters machte mir die Tür auf. Ich fragte sie nach Einlass und sie gewährte ihn mir. Sie gab mir etwas zu essen und ich blieb für eine Nacht. Als ich am frühen morgen meine Sachen packte und grade am Aufbruch war sah ich auf dem Tisch eine kleine Botschaft für mich liegen. Ich wusste nicht, ob sie für mich war, aber ich vermutete es stark, denn darauf stand:

Nach Gordoth dauert es noch zwei Tagesmärsche. Gehe so lange nach Norden, bis du das Blau sehen kannst. Dann gehst du rechts immer dem Waldrand nach.

So kam es dann, dass ich genau diesem Rat folgte. Nach genau einem halben Tag konnte ich das Blau sehen. Es war das Meer und ich konnte es kaum fassen! So nah war ich dem Meer noch nie. Ich wollte näher hin aber gleichzeitig wusste ich, dass ich weiter musste. Immer am Waldrand entlang. Also ging ich und bedauerte, dass ich nicht im weiten Meer schwimmen konnte. Nach genau einem weiteren Tag stieß ich wieder auf ein kleines Fleckchen Zivilisation. Ich hatte kein Essen mehr und hoffte irgendwo etwas zu bekommen. Wieder klopfte ich an der ersten Tür und diesmal machte mir ein kleines Mädchen auf. „Hallo du Kleine. Sind deine Eltern da?" Sie nickte nur und rief dann nach ihrer Mutter. „Wer sind sie?" fragte sie mich verstört, als sie mich an der Tür sah. „Gehen sie wieder! Wir sind keine Gaststätte." Wow. Mit so viel Unfreundlichkeit hatte ich nicht gerechnet. „Könnten sie mir wenigstens sagen wie weit es noch bis nach Gordoth ist?" fragte ich sie. Die Frau starrte mich nur an. „Immer dem Pfad da folgen." Sie zeigte auf einen kleinen Trampelpfad und bevor ich mich bedanken konnte war die Tür auch schon wieder zu. Ich zuckte nur mit den Schultern und hoffte bald auf Gordoth zu treffen. Die Einsamkeit machte sich auch so langsam auf meinen Schultern zu schaffen.

Nachdem ich der Anweisung der Frau gefolgt war kam ich nach fast einem dreiviertel Tag zu einer Lichtung. Ich sah dort jemanden. Es war ein Mädchen. Jünger als ich und sie las in einem Buch. Ich stolperte über einen Stamm und augenblicklich starrte das Mädchen in meine Richtung. Warum ich nicht wollte dass sie mich zuerst nicht sah wusste ich selbst nicht. Sie rief ob jemand da sei. Einige Augenblicke vergingen und ich wollte gerade weiter ,da sah ich wie das Mädchen aufstand und auf mich zukam. Auf der Suche nicht mehr einsam zu sein stolperte ich aus dem Gebüsch und eine überwältigende Welle der Müdigkeit und Hunger spülten augenblicklich über mich und meine Seele und dann fiel ich und alles wurde schwarz.

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