21. 09. 2016

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Hören ohne hören.
Reden ohne reden.
Lieben ohne lieben.
Furcht ohne Furcht.

Furcht vor der Furcht. Furcht vor dem lieben. Furcht vor dem reden. Furcht vor dem hören.

Man rennt so schnell man kann und steht am Ende wieder da, wo man los lief.
Man plappert in Gedanken Dialoge, die Stunden füllen könnten und am Ende hat man nichts von dem gesagt, was man eigentlich hat sagen wollen.
Man versucht krampfhaft nicht mehr an etwas zu denken und am Ende führt genau das dazu, dass der Gedanke nicht aufhört zu wispern.

"Komm schon. Ich bin hier. Ich bin dir nicht egal. Du weißt, dass ich dir nicht egal bin. Du weißt, dass du mir nicht entkommen kannst. Es ist sinnlos es zu versuchen."

Vergessen, was in mir verlassen ist.
Verlieren, was in mir verflossen ist.
Zerstören, was in mir zerbrochen ist.
Zurückhalten, was in mir zu wütend ist.

Zerbrochen. Zerschlagen. Zersplittert. Zerrüttet. Zerfallen. Zersetzt. Zerstört. Zermahlen. Zerdrückt. Zerquetscht. Zerflossen.

Verdammt. Verschlossen. Vergessen. Vergeben. Verlieben. Verlassen. Versonnen. Versponnen. Verflogen. Verloren. Verrannt. Versteckt. Verwundert. Verwachsen. Verführerisch. Verheult. Verträumt. Verrückt.

Zu wütend, zu traurig. Zu fröhlich, zu komisch. Zu wechselhaft, zu schwarz. Zu weiß, zu bunt, zu farblos. Zu hyperaktiv, zu depressiv. Zu aktiv, zu passiv. Zu vergangen, zu vorhersehend. Zu langweilig, zu anstrengend. Zu blau, zu rot. Zu lebendig, zu tot. Zu schrecklich, zu schmerzhaft, zu schön.

Ungewiss. Ungenau. Unwichtig. Unkonzentriert. Unlustig. Unsicher. Unbekannt. Unverletzlich. Unbesiegbar. Ungerecht. Unbeteiligt. Unberechenbar.

Irrgarten, Irrfahrten. Irrweg, Irrlicht. Irrelevant, Irrational.

Verzweifelte Menschen sind zerstörerisch.
Wütende Menschen sind zerstörerisch.
Liebende Menschen sind zerstörerisch.
Hassende Menschen sind zerstörerisch.

Ich habe es aufgegeben, das Durcheinander in meinem Kopf ordnen zu wollen. Es ist vielleicht besser. Vielleicht mache ich mir was vor, vielleicht mache ich mir aber mehr vor, indem ich es an mich heran lasse.

An mich heran lassen. Zu mir durchdringen lassen. Mich durchdringen lassen. Mich durchbohren lassen.

Mich durchdrehen lassen.

Knoten. Überall sind Knoten, aber es tut gut, sie nicht zu entwirren.

Ich weiß, dass ich nicht reden muss, wenn ich nicht will.
Und wenn ich will, dass niemand etwas von mir erfährt, dann wird niemand etwas erfahren.
Es liegt ganz allein an mir.

Sich zu verstecken ist einfach.
Die Frage ist, ob man gefunden werden will, oder nicht.

Sich selbst im Leben zu entkommen ist unmöglich. Egal, ob man Bücher ließ oder Filme guckt, ob man versucht, mit Alkohol oder Drogen die eigenen Gedanken zu ermorden, oder ob man sich seinen Weg aus dem dunklen Loch heraus vögelt. Egal, was man tut, am Ende ist der Film vorbei, am Ende ist der Rausch verflogen, am Ende steht man doch wieder sich selbst gegenüber. Und was dann passiert...jeder reagiert anders auf sein Spiegelbild.

Was muss ich tun, um mich so zu fühlen, wie ich mich fühlen sollte?

Um diese Frage zu beantworten, müsste ich zunächst mal wissen, wie ich mich denn fühlen soll.

Jeder würde mir was anderes erzählen. Und ich? Ich sage gar nichts. Wie immer.

Ich hab herausgefunden, dass Wodka wie Benzin, Apfelkorn ganz lecker und Bier einfach nur widerlich ist.

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