>>wie hast du dir das vorgestellt?<<

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*drama on*

Louis' POV:

Ich schaute in diese grünen Augen,die mit Traurigkeit und Fürsorge gefüllt waren und atmete tiefdurch. Das Gespräch hatte mich verwirrt. Was waren wir jetzt?Freunde? Eine Affäre? Ich wusste es nicht.

Und da ich von draußen meinen Namenhörte, rutschte ich von der Arbeitsplatte, um wieder rauszugehen.„Ich werde auf dich warten, Lou", versprach er, was mir eineGänsehaut bereitete.

Am Hoteleingang wartete schon Carrieauf mich, denn wie es aussah, waren alle anderen schlafen gegangen.Ich sah unauffällig auf meine Armbanduhr. Halb zwei. Wie lang warich wohl bei Harry gewesen?

„Wowarst du?", fragte sie müde, sich an mich schmiegend. Gähnendlegte ich einen Arm um ihre Schulter und küsste ihre Schläfe. „Ichbrauchte ein paar Minuten für mich", sagte ich, was ja nicht malgelogen war.

Sie nickte und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.„Wollen wir eine Runde spazieren gehen?", schlug sie vor, doch damir vom ganzen Tanzen die Füße wehtaten, wollte ich lieber insBett.

Also stellten wir uns in den Fahrstuhl und auf einmal drückteCarrie die Stoptaste. Nervös beobachtete ich sie, wie sie auf michzukam, sich über die Lippen leckend. Verführerisch legte sie ihreArme um meinen Nacken und sah mich eindringlich an.

„Küss mich",verlangte sie und noch bevor ich in irgendeiner Weise agieren konnte,hatte ich ihre Zunge im Hals. Und ehrlich, ich versuchte,mitzuspielen und mich auf sie einzulassen, aber plötzlich musste ichwie aus dem Nichts würgen, weshalb ich sie von mir schubste, umnicht brechen zu müssen.

Erschrocken und fassungslos starrte siemich an. „Was war das denn bitte?", wollte sie aufgebrachtwissen. Nach ein paar Mal schlucken hatte sich mein Puls reguliertund ich konnte ihr antworten.

„Ich.. ich weiß es nicht",murmelte ich zerknirscht und streckte meine Hand nach ihr aus, dochsie wich mir aus. „Das hast noch nie getan", zischte siebeleidigt und lehnte sich mit vor der Brust verschränkten Armen andie Fahrstuhlwand.

Stöhnend rieb ich mir das Gesicht.„Bitte Schatz. Ich weiß auch nicht, was eben los war. Vielleichthab ich zu viel gegessen oder so." Sie rollte mit den Augen.„Louis. Du hast Brechreiz von mir bekommen. Das hatte nix mit demEssen zu tun."

Ihre Stimme brach und sie unterdrückte einSchluchzen. Warum zur Hölle brachte ich eigentlich jeden zum Heulen? Sie brachte den Fahrstuhl wieder in Bewegung, mich weiterhin nichtansehend.

„Carrie", versuchte ich es nochmal. „Schatz." Ichstellte mich vor sie, aber sie stieß mich von sich. „Du hast michbetrogen." Diese Aussage haute mich um. „Bitte was?", stammelteich, woraufhin sie mich böse anfunkelte.

„Tu nicht so unschuldig!Und ich weiß auch, wer es war!" Mir wurde schwindelig und ichhatte Angst, umzukippen. „Es war der Kellner. Gib es zu!"

Ichwollte ihr alles erklären, allerdings blieben mir die Worte im Halsstecken und nun rannen Tränen ihre Wangen hinab. „Du gibst es zu?" Ich nickte und sie wimmerte auf. „Baby,bitte", versuchte ich, sie zu besänftigen, aber sie schlug meineHand weg.

„Denkst du nicht, ich hab durch die offene Tür gesehen,wie du ihn geküsst hast?" Verzweifelt raufte ich mir die Haare.

„Es tut mir leid", hauchte ich und meinte es. Niemand verdientees, seinen Ehemann am Hochzeitstag beim Fremdgehen zu erwischen. Waswar ich nur für ein Arschloch.

Da inzwischen der Fahrstuhl angekommenwar, stiegen wir aus und liefen in unser Zimmer. Auf dem Bett lagenlauter Rosenblätter, die sie jetzt achtlos von der Tagesdeckewischte, um sich zu setzen.

Ich hingegen nahm auf dem Sessel ihrgegenüber Platz. „Was passiert jetzt?", fragte ich nach einerWeile in die Stille hinein. Schniefend nestelte sie an dem Saum ihresRocks, den sie den Abend über getragen hatte.

„Ich liebe dich, Louis." „Ich dichdoch auch", sagte ich niedergeschlagen. Sie schüttelte vehementden Kopf. „Aber anscheinend nicht genug." Ich seufzte. „Ichweiß es nicht, Carrie."

„Warum hast du nichts gesagt?", wolltesie verletzt wissen. Ich zuckte mit den Schultern, ehe ich sieanschaute. „Ich wollte dir nicht weh tun." Sie schnaubte abfälligund ließ ihren Blick durch das Zimmer wandern, als sei sie auf derSuche nach Etwas. Vielleicht hoffte sie, irgendwo meine Würdewiederzufinden.

„Hastdu mit ihm geschlafen?", fragte sie irgendwann, sich wieder mirzuwendend. Langsam nickte ich, weshalb sie schmerzvoll aufwimmerte.„Wie hast du dir das vorgestellt? Mich im Unwissenden über deinegemischten Gefühle lassen? Immer so tun, als seist du glücklich mitmir, obwohl du lieber wo anders wärst?"

Das, was ich fühlte, soausgesprochen zu hören, tat mir weh. Ich hatte nicht gedacht, dasses sich so schlimm anhörte, mit jemandem verheiratet zu sein, dernicht sein Seelenverwandter war. Ich erinnerte mich an Harrys Worte.

„Liebst du ihn?" Ich hob eineAugenbraue. „Meinst du Harry?" Sie nickte. „Nein." Erneutherrschte Schweigen zwischen uns. Ich kam ins Nachdenken. Ich liebteHarry nicht. Noch nicht. „Aber ich könnte es mir vorstellen",fügte ich hinzu.

Carrie weinte wieder und putzte sich unentwegt dieNase. Gerne hätte ich sie in den Arm genommen, jedoch wusste ich,dass sie es nicht zulassen würde. „Esist glaub ich, besser, wenn du gehst."

Ich gehorchte und stand auf.„Es tut mir leid", murmelte ich bedrückt, während ich zur Türging. Sie erhob sich ebenfalls und stellte sich gegenüber von mich.„Mir tut es auch leid, Louis." Ich strich ihr leicht über dieSchulter, quasi zum Abschied.

Nachdem ich das Zimmer verlassenhatte, hörte ich, wie sie schluchzend zusammenbrach. Gerne hätteich sie getröstet, aber ich war dafür die falsche Person. Ich hattees verbockt.

omg.

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serendipity - larry ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt