>>dieser streit ist ein einziges missverständnis<<

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Nialls POV:

Wie ich es Harry versprochen hatte, kümmerte ich mich in seiner Abwesenheit um seine Bar, auch wenn die meisten Mädels ihren 'schnuckeligen Kellner mit den tollen Locken' vermissten.

Jedes Mal, wenn ich so einen Kommentar hörte, musste ich mir grinsend verkneifen, sie darüber aufzuklären, dass ihr sweeter Kellner stockschwul war und beim besten Willen nichts mit Titten anfangen konnte.

Allerdings trabte heute keinepartywütige Mädchentruppe durch die Tür, sondern ein Mann mit braunen Haaren, einem Dreitagebart und mit Tattoos übersäten Armen. Er trug schwarze Jogginghosen, einen schwarzen Pulli und rote Vans.

Obwohl ich ihn noch nie in meinem Leben gesehen hatte, wusste ich schlagartig, dass es Louis war. Mein Kiefer spannte sich an und ich musste an mich anhalten, um ihm nicht an die Gurgel springen.

Seufzend sah er sich in der leeren Bar um, ehe er sich mir gegenüber auf einen Barhocker setzte und meinen Blick auffing. „Könnte ich ein Bier bekommen?" Ohne ein Wort zusagen drehte ich mich um, um ihm ein Glas zu zapfen.

„Du bist Niall, oder?" Ich hielt in meiner Bewegung inne, atmete kurz durch und erwiderte dann betont distanziert: „Ja, der bin ich. Louis."Seinen Namen betonte ich extra, damit er sofort verstand, was ich von ihm hielt: Herzlich wenig.

Ich drehte mich wieder zu ihm, um ihm sein Bier vor die Nase zu knallen. „Welcher Teufel hat dich geritten, dass du dich traust, hier aufzutauchen?", fauchte ich, meine Wut kaum noch verbergen könnend.

Daraufhin seufzte er. „Ich weiß, dass du mich nicht magst. Aber ich brauche deine Hilfe." Ich hob eine Augenbraue. „Wobei? Soll ich dir helfen, zu beweisen, dass deine Alte keinen Braten von dir inder Röhre hat, sondern einfach nur ein verlogenes Biest ist? Oder doch eher dabei, was für ein Feigling du bist?"

Das ließ ihn aufkeuchen und seine Augen verdunkelten sich, während er sein Glas umklammerte, sodass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. „Lass Carrie da raus. Und nur zur Info: ich hab nie mit Harry Schluss gemacht und hatte es nie vor. Dieser Streit ist ein einziges Missverständnis."

Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. „Dieses Missverständnis hat ihn aber ziemlich fertig gemacht. Er fragt sich, wie sehr er dir vertrauen kann." Louis runzelte die Stirn.

„Wieso fragt er sich das?", wollte er wissen, sichtlich verletzt darüber, dass ich so etwas sagte. „Er ist sich nicht sicher, ob du ihn nicht auch betrügen würdest, wenn dir bei ihm irgendetwas nicht passt."

Er schluckte schwer. „Nein, das würde ich nicht", murmelte er, plötzlich ganz kleinlaut, und nestelte am Saum seines Pulliärmels herum. „Und warum nicht?", hakte ich nach, dennjetzt war ich neugierig und wollte unbedingt wissen, welches Argument er bringen würde, ihm zu glauben.

„Ich hab aus meinem Fehler gelernt. Ich weiß, dass ich niemandem etwas vorspielen kann, ohne dabei unentdeckt oder glücklich zu bleiben. Ich würde nie nochmal einer Person so weh tun. Außerdem liebe ich Harry. Bei ihm ist es anders als bei Carrie."

„Inwiefern?" Interessiert stützte ich mich auf der Theke ab und sah ihm direkt in diese verdammt blauen Augen. Harry hatte recht gehabt mit seiner Beschreibung, dass sie das Meer zu spiegeln schienen. Keine Frage, Louis war verdammt hübsch.

„Mich hat noch nie jemand so in seinen Bann gezogen. Ich war fasziniert von ihm in der ersten Minute, in der ich ihn kennengelernt habe. Es mag bescheuert klingen, wenn ich sage, dass er eine besondere Wirkung auf mich hat, aber es ist so."

Andächtig schüttelte ichden Kopf. „Nein, das hört sich ganz und gar nicht bescheuert an." Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen und er fuhr sich mit denFingern durch die Haare.

„Ich muss Harry finden. Weißt du, wo er ist?" Ich musste schmunzeln. Harry hatte ihn doch tatsächlich aufgefordert, ihn zu finden. Als er mir heute Morgen davon berichtet hatte, hatte ich es bloß für einen dämlichen Scherz gehalten.

Wieder verschränkte ich die Arme vor der Brust und musterte ihn eindringlich. „Ja, das weiß ich. Aber wieso sollte ich dir das sagen?" Man merkte ihm an, wie er langsamdie Geduld verlor und nervös auf seinem Hocker herumrutschte.

„Bitte! Ich... ich muss das alles wieder gut machen!", flehte er und sah mich bittend an, woraufhin ich weich wurde. „Er ist in Deutschland, auf der Nordseeinsel Sylt." Erleichterung machte sich auf seiner Miene breit und er stand so rasch auf, dass er den Stuhl dabei fast umfegte.

„Danke! Ich muss los!" Aber ehe er durch die Tür verschwinden konnte, pfiff ich ihn zurück, weshalb er verwundert den Kopf zu mir drehte. „Willst du nicht das Hotel wissen?", fragte ich, belustigt über seine Euphorie. „Äh... klar!" Ich nannte ihm den Namen des Hotels, dann trat er durch die Tür.

„Ach Louis?" Erneut wandte er sichin meine Richtung, den Türgriff noch umschlossen. „Ja?" „Sie ist nicht schwanger, oder?" Er schüttelte den Kopf und wenn ich mich nicht täuschte, lag ein Hauch Erleichterung in seinem Gesichtsausdruck.

niall ist toll *-* heute bis zum ende updaten? heute bis zum ende updaten. lieb euch ♥

serendipity - larry ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt