---Old memories---
Mystic Falls, Virginia, 1864
"Guten Abend meine Damen und Herren. Es ist mir eine Ehre Sie hier so zahlreich zu Empfangen. Meine Geschwister und ich waren sehr erfreut darüber wie aufgeschlossen Sie uns in Ihrem Land empfangen haben. Ich möchte Sie gerne dazu einladen, gemeinsam mit uns, den Abend mit einem Tanz zu beginnen. Bitte suchen Sie sich nun alle einen Tanzpartner und folgen Sie mir in den Ballsaal", beendet der Gastgeber seine Rede und schritt daraufhin zugig von der Treppe, auf welcher er sich befand, hinunter. Er hatte dunkelbraunes, etwas längeres Haar und ein kantiges Gesicht. Er trug, wie meine Brüder, einen schwarzen Anzug.
Ich sah mich um ob ich einen meiner Brüder zum Tanzen entdeckte, doch sie beide standen bei Katherine. Wo denn auch sonst, dachte ich mir und drehte mich leicht genervt um, um mir etwas zu trinken zu organisieren. Seit Katherine im Salvatore Anwesen wohnte, war ich immer die zweite Wahl. Das klingt vielleicht etwas eingebildet, doch ich vermisse nur die Zeit, welche ich mit ihnen verbracht habe.
"Dürfte ich sie zum Tanz auffordern?", fragte plötzlich eine männliche Stimme hinter mir und lies mich erschrocken herumfahren.....Wie durch einen Schlauch wurde ich aus meinem Traum gezogen. Ich spürte den harten Steinboden unter mir und eine meiner Haarsträhnen kitzelte mich an der Nase. Genervt strich ich diese weg, als ich auch schon ein bekanntes Lachen hörte.
"Weißt du eigentlich, wie niedlich du beim schlafen bist?", fragte Lorenzo, als ich meine Augen öffnete und ihn grinsend in seiner Zelle entdeckte. Ich richtete mich gähnend auf.
"Ich beobachte mich leider selten beim schlafen", gab ich lächelnd zurück und strich meine Haare glatt. Enzo beobachte jeder meiner Bewegungen. "Wie geht es dir?", fügte ich fragend hinzu.
"Abgesehen davon, dass ich hier eingesperrt bin....ganz gu-", Enzo wurde unterbrochen, als sich die Tür öffnete. Die beiden Wärter kamen hinein und öffneten meine Zelle. Enzo sprang sofort auf und versuchte zu verhindern, dass sie mich mitnahmen.
Doch das konnte er nicht.
Niemand konnte das.
Unsanft zogen sie mich hoch. "Lasst sie los! Nehmt mich mit, lasst sie ihn Ruhe!", schrie Lorenzo und griff mit seinen Händen durch die Gitterstäbe. Die Wärter ignorierten ihn gekonnt und schleiften mich hinter sich her. Ich wehrte mich nicht. Ich wusste das es sonst nur noch schlimmer werden würde. Das letzte was ich sah, war Enzos wütendes Gesicht bevor die Tür hinter mir zuknallte und auch sein Schrei verstummte.Schmerz. Ein Hinweis des Körpers, dass im Moment etwas nicht stimmt. Ein unangenehmes Gefühl, dass sich im gesamten Körper breit machen kann. Ein Gefühl, welches ich Täglich zum spüren bekam.
Durch das Eisenkraut in meinem Organismus, war meine Sicht verschwommen. Die strammen Lederriemen, an meinen Händen und Füßen, schnürten mir mein Blut ab, was sich durch ein unangenehmes Kribbeln bemerkbar machte. Dr. Whitemore fummelte irgendetwas an meinem Arm herum, doch das bekam ich garnicht richtig mir, denn mir aller Kraft versuchte ich dem Eisenkraut stand zu halten und nicht das Bewusstsein zu verlieren.
"Objekt 10139 wird zur Entnahme der Hepar vorbereitet", hörte ich die gedämpfte Stimme des Professors..."Denkst du sie ist jetzt an einem besseren Ort?", fragte Stefan und blickte mit seinen kindlichen Augen zu mir hinauf, während wir den schmalen Pfad entlanglaufen, welcher zu dem Mausoleum unserer Familie führte. Mein Herz zog sich leicht bei seiner Frage zusammen. Es war bereits über ein halbes Jahr her, seit unsere Mutter an Schwindsucht verstorben war und Stefan war derjenige, den es am härtesten traf. Er war gerade einmal 11. Er war noch ein Kind. Ein Kind, dass seine Mutter verloren hat.
Ich hielt an und kniete mich vor ihn auf den Boden. Seine Augen glänzten von den Tränen, welche sich in seinen Augen gesammelt hatten. "Ich weiß leider nicht wo sie nun ist....doch wo auch immer sie im Moment ist....ich bin mir sicher, dass sie dort glücklich ist", versprach ich meinem kleinen Bruder und strich ihm sanft über seinen Kopf ehe ich mich aufrichtete. Stefan ergriff meine Hand - in welcher ich keinen Blumenstrauß hatte - und wir setzten unseren Weg fort.
Es war ein kalter Dezembernachmittag im Jahre 1858, die Luft war so eisig, dass man es sich am liebsten mit einer heißen Tasse Tee vor dem Kamin gemütlich machen möchte, doch ich hatte Stefan versprochen mit ihm - noch vor Weihnachten - das Grab unserer Mutter zu besuchen.Kurze Zeit später erreichten wir den Friedhof auf welchem das Salvatore Mausoleum stand, vor welchem sich der Grabstein unserer Mutter, Lilian Salvatore, befand. Ich überreichte Stefan den Blumenstrauß, der roten Rosen bestand - die mochte Lily am liebsten - woraufhin er ihn vor den Grabstein legte, bevor er sich wieder neben mich stellte. Ich legte einen Arm um ihn.
"Was ist dort passiert?", fragte Stefan und deutete auf meine Wange, die von einem großen Bluterguss geziert wurde. Ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter "Ich bin nur gestolpert", versicherte ich dem kleinen braunhaarigen, doch dies war eine Lüge. Der Bluterguss kam nicht davon, dass ich gestolpert war.....er entstand bei einem von Vaters vielen Wutausbrüchen. Diese gab es meistens, wenn er wiedereinmal, getrunken hatte, was sehr oft, seit Mutters Tod, passierte. Der Bluterguss an meiner Wange war daher nicht der einzige.
Ein eisiger Wind wehte auf und ließ meine Nackenhaare aufstellen "Wir sollten langsam den Heimweg antreten. Es wird immer kä-", ich brach mitten im Satz ab, als ich bemerkte, dass Stefan verschwunden war. Ich sah mich um, doch ich konnte ihn nirgends erkennen.
"Stefan?!", rief ich leicht panisch und blickte weiter hektisch über die weiten des Friedhofs. Nichts. Es war als wäre er vom Erdboden verschluckt worden.
Ich begann den Weg mit schnellen Schritten zurückzulaufen, in der Hoffnung ihn irgendwo zu finden, während ich immer und immer wieder seinen Namen rief. Es sammelten sich bereits die ersten Tränen in meinen Augen, wodurch meine Sicht leicht verschwamm.
Plötzlich verhing sich mein Kleid und ich verlor mein Gleichgewicht. Ich wartete auf den Aufprall, doch dieser kam nicht. Ich fiel. Immer tiefer und tiefer. Immer weiter und weiter. Ich fiel ins nie endende Nichts.Ruckartig schlug ich meine Augen auf und setzte mich Kerzengerade auf. Es dauerte einen Moment, bis ich verstand wo ich mich befand. Auf dem Boden meiner Zelle. Es war nur ein Traum. Eine Erinnerung. Es war nicht Real.
"Hattest du wieder einen Alptraum?", fragte Lorenzo besorgt und ich fragte mich, wie oft er diesen Satz schon gefragt hatte.
"Nein....es war kein Alptraum....es war.....", ich fand keine genauen Worte, um das zu beschreiben, was ich geträumt hatte, doch mir blieb auch garkeine Gelegenheit, denn die Eisentür wurde geöffnet.
"Bringt in dort drüben rein", hörten wir Dr. Whitemore sagen und die Wärter tauchten in unserem Blickfeld auf. Sie trugen eine Person herein. Das Gesicht des Fremden war von einem der Wärter verdeckt, doch als sie ihn in die Zelle gesperrt hatten, gab mir das freie Sicht, auf das Gesicht des Unbekannten.
"Damon?", flüsterte ich geschockt und blickte in die geweiteten Augen meines Bruders...>>Yeaahhh das Kapitel ist endlich fertig! Ich hab so ewig gebraucht XD Wenn euch das Kapitel gefallen hat, lasst nen like und komi da :)<<
xAri
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Skinny Love ❧ K. Mikaelson
Fanfic[German] "The Salvatores may fight like dogs, but in the end they would die for each other." - Rebekah Mikaelson Drei Geschwister, ein Versprechen und die Nacht, welche alles änderte... Auszug: Und so standen wir uns nun Gegenüber. Wenige Met...