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---Promise---

Louisiana, New Orleans, 2014.

Aria POV

Wut. Trauer. Glück. Liebe. Diese ganzen Gefühle brodelten in mir und überwältigten mich. Ich wusste nicht wie ich mich fühlen sollte oder was die Situation gerade für mich bedeutete. Das alles war einfach zu viel für mich. Ich war gerade aus einer scheinbaren unendlichen Folter entkommen und nun stand ich hier. Inmitten in New Orleans, auf dem Balkon von Niklaus Schlafzimmer des Mikaelson Anwesens und starrte hinauf in den Nachthimmel, der von unzähligen, kleinen, leuchtenden Sternen versehen war und fühlte mich verloren. Ich hatte während meiner Gefangenschaft vergessen wie stark die Gefühle eines Vampires doch sein konnten, denn damals gab es außer schmerzen und Trauer kaum andere Gefühle. Es war einfach komisch und ich hätte keinem Menschen auf der Welt gerade erklären können was sich in mir befand.

Nachdem Rebekah die Wahrheit ausgesprochen hatte, und sich dafür einen Todesblick von Niklaus einheimste, war es ein beklemmendes Gefühl in dem Raum und man drohte nahezu zu ersticken. Es war Marcel, der uns alle aus dieser Lage rettete indem er hineingestürmt kam und irgendetwas zu Niklaus und Elijah sagte, dass ich in diesem Moment gar nicht wahrnahm. Jedoch war es etwas, was die Mikaelson Brüder sofort losstürmen lies, allerdings flüsterte mir Niklaus bevor er ging noch zu, dass ich mich wie Zuhause fühlen sollte und er sobald er zurück war, mir alles erklärte. Ich sagte nichts zu ihm. Sah ihn nicht einmal an. Ich war verletzt, auch wenn ich keinen Grund hatte. Er dachte ich bin Tod, ich konnte ihm nicht verübeln, dass er mit einer anderen geschlafen hatte und dennoch fühlte sich diese Tatsache so an als würde jemand mein Herz in tausend Teile zerreisen. Zudem verstand ich es nicht und war verwirrt. Hayley war ein Hybrid und Niklaus ein Urvampir, also sind sie beide quasi Tod und können keine Kinder zeugen. Das war unmöglich.

Rebekah wollte mir keinerlei Antwort auf meine Fragen geben, das sie der Meinung war, dass es besser war, wenn Niklaus mit mir darüber sprach. Ich sagte ihr, dass es gerade alles etwas viel für mich wurde. Sie verstand mich. Das tat sie Immer. Sie zeigte mir Niklaus Schlafzimmer, sagte mir noch einmal wie froh sie war, dass ich am Leben war und das ich jederzeit zu ihr kommen konnte, wenn ich es mir anders überlegen würde und doch jemand zum reden brauchte. Ich liebte sie. Sie war wie eine Schwester für mich und das hat sich nach all den Jahren auch nicht verändert, was mir ein etwas besseres Gefühl gab, dass doch noch einiges so war wie vor meiner Augustine Zeit.

"Faszinieren dich die Sterne immer noch so wie damals?", ich erschrak leicht, als plötzlich Niklaus Stimme hinter mir ertönte. Ich konnte spüren wie er direkt hinter mir stand und anscheinend war ich so in meine Gedanken versunken, dass ich nicht bemerkt habe, wie er das Zimmer betrat und in meine Richtung gekommen war. Automatisch beschleunigte sich mein Puls.

"Es ist 142 Jahre her seit ich sie das letzte Mal gesehen habe", flüsterte ich mehr zu mir selbst, als dass ich Niklaus eine Antwort auf seine Frage gab. Ich konnte es immer noch nicht glauben wie lang ich von der Welt verschwunden war und was ich alles verpasst habe.

"Aria...", begann Nik, doch ich unterbrach ihn "Es ist alles gut. Tut mir leid, ich wollt nicht wieder damit anfangen." Ich fühlte mich schuldig, wie so oft in den letzten Tagen.

"Nein", seine Stimme klang schroff. Ich konnte spüren wie nah er mir war. "Ich weiß nicht was ich sagen soll. Es gibt keinen Weg, dass wieder gut zu machen. Ich hätte es spüren müssen, dass du nicht Tod bist. Ich hätte mich Mikael stellen sollen und-", erneut unterbrach ich ihn "Dich trifft keine Schuld, Niklaus". Ich wandte mich von den Sternen ab und drehte mich zu ihm um. Uns trennten nur Wenige Zentimeter. "Und das mit Hayley.", ich hielt kurz inne "Ich bin nicht sauer oder so. Es tut nur weh, aber nicht dass du jemanden anderen hast, sondern einfach alles was ich verpasst habe. So viel Zeit ist vergangen und jeder hat sein Leben normal weiterleben können, doch ich war dort und-", meine Stimme versagte und ich bekämpfte mit aller Mühe meine aufkommenden Tränen. 

"Wenn ich könnte würde ich dir jede einzelne Sekunde die du dort verbringen musstest wieder geben, doch...", er schwieg kurz und sah mich an. Ich nickte nur leicht. Ich wusste er konnte nichts tun, genauso wenig wie er die Schuld dafür trug. "Und das mit Hayley. Es war eine einmalige Sache, als ich damals in Mystic Falls war. Ohne jegliche Gefühle, doch sie wurde schwanger...", man sah ihm an wie schwer es ihm Fall mit mir darüber zu reden. Er hatte Angst mich mit seinen Worten zu verletzten. "Anscheinend war es ein Schlupfloch der Natur, da ich ja noch eine menschliche Werwolf Seite habe und Hayley zu dem Zeitpunkt noch nur ein Werwolf war.", erzählte er und ich bemerkte wie ich es vermisst hatte seiner Stimme zu lauschen "Ich weiß es hört sich verrückt an.", fügte er noch hinzu und sah mich an. Er hatte recht. Es hörte sich verrückt an, doch in einer Welt in der Vampire, Werwölfe, Hexen und wer weiß was noch existierten, war alles verrückte wahrscheinlich. 

Es herrschte eine kurze Stille. Ich wusste nicht was ich sagen sollte und war froh, als er erneut zu sprechen begann "Ich kann nicht ungeschehen machen was dir passiert ist, Aria, auch wenn ich alles dafür tun würde und ich werde mir nie verzeihen können, dass ich dich nicht gerettet habe...", er stoppte kurz und nahm meine Hände in die seinen "Aber ich verspreche dir, dass dich keiner mehr verletzten oder mir wegnehmen wird und selbst wenn es jemand versucht werde ich ihn jagen bis ich ihm sein Herz aus der Brust gerissen habe und es seiner Familie zum Fraß vorgeworfen habe", der Druck um meine Hände verstärkte sich "Ich werde dich mit jeder einzelnen Faser meines Körpers beschützten. Ich verspreche es dir." Er löste sich von meinen Händen und umfasste stattdessen sanft meine Gesicht, als seine Lippen im nächsten Moment auch schon auf den meinen lagen. Ich verschränkte meine Hände in seinem Nacken. Es war ein wunderschöner Moment und alle schlechten Gefühle waren wie verschwunden. Er war wie mein Fels in der Brandung. Er war meine Rettung und würde dies auch für immer sein.

Vorsichtig löste ich mich von ihm "Ich liebe dich, Niklaus Mikaelson", flüsterte ich so leise, dass gerade er es hören könnte.

"Ich liebe dich auch", antworte er mit einem lächeln, welches ich so sehr vermisst hatte, ehe er unsere Lippen erneut miteinander verschloss. Doch dieses Mal war der Kuss nicht sanft. Er war gierig und verführerisch. Seine Hände glitten über meine Arme bis hin zu meiner Hüfte, während ich die meinen in seinen Haaren vergrub. Unser Kuss wurde immer inniger und in binnen weniger Sekunden hob er mich hoch, woraufhin ich sogleich meine Beine um seine Hüfte schlang, ehe ich auch schon die weiche Matratze unter meinem Rücken spürte...

xAri

Skinny Love ❧ K. MikaelsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt