5. Kapitel: Erster Schultag

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Als ich am Montag aufstand wusste ich schon, dass der Tag scheiße wird. Ich hörte meinen Wecker nicht. Und das war der Grund, warum mein Vater irgendwann in mein Zimmer stürzte und mich auf brutalste Art und Weise weckte. Während er "Einen wunderschönen guten Morgen!" schrie, machte er das Licht an, machte mein Fenster auf und zog mir die Decke weg. Paar Minuten später stieß ich mir meinen kleinen Zeh auf dem Weg zum Bad an. Ich dachte zwar nach der schmerzhaften Begegnung mit dem Schrank, dass es nicht mehr schlimmer kommen würde, aber als ich dann mich Richtung Bushaltestelle bewegte, begann es zu regnen. Ihr dürft dreimal raten, wer keine Regenjacke anhatte, keinen Regenschirm bei sich trug und letztendlich total durchnässt an dieser blöden Bushaltestelle ankam!!! Nein keine Ahnung, ich weiß es auch nicht.

Als ich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich an der Schule ankam, erwartete mich der nächste Horror. Meine Mitschüler.

Während ich mir total verschlafen, schlecht gelaunt und nass einen Weg zu meinem Klassenzimmer bahnte, freuten sich alle um mich herum sich wieder zu sehen. Einige aus meiner Klasse begrüßten mich trotz meiner miesen Laune mit einer Umarmung und quiekten dabei auch noch ein "Oh mein Gott ich hab dich vermisst!". Zum Glück wurde ich schnell wieder in Ruhe gelassen, weil sie alle gleich zur nächsten Person stürzten.

"Hey, Süße!", rief jemand mir zu. Ich drehte mich um. Es war Tyron Lester. Er war letztes Jahr der Kapitän Schulbasketballmannschaft, der Schwarm jedes Mädchens an dieser Schule und außerdem das größte Arschloch das mir je untergekommen ist. Auf jeden Fall blieb ich stehen und sah zu wie er auf mich zu ging und mich dabei eklig angrinste. "Hast du Bock mich nach meinem Training von der Halle abzuholen? Wir könnten essen gehen." Er beugte sich etwas zu mir vor und flüsterte mir ins Ohr. "Oder wir verschwinden gleich unter die Dusche, weil dann musst du nicht solange auf mich warten." Der einzige Grund warum ich ihm nicht in die Eier trat, waren die Lehrer die in den Gängen hin und her gingen.

"Arschloch!", war das einzige was ich auf Tyron' s Frage erwiderte. Ich drehte mich um und ging weiter. Als ich endlich beim Klassenzimmer ankam, sah ich dass weder Cerny, noch Sam und Stefano zu sehen waren. Luisa winkte mir zu. Ich ging zu ihr. "Und? Wie fandest du das Treffen gestern?", fragte sie mich. "Ja. Ganz in Ordnung", erwiderte ich und musste sofort an mein Gespräch über Musik mit Sam denken. "Sam ist total nett!", sagte Luisa nur. Und sofort ging es in meinem Kopf nur um Sam.

Das Wort nett kann Sam unmöglich beschreiben. Sie ist mehr als nett. Sie ist toll! Sam ist die perfekte Kombination aus hübsch, intelligent, liebenswert und lustig. Schon allein beim Gedanke an sie wurde mir warm um Herz. Und dann bekam ich den Schock des Lebens.

"Fuck!", murmelte ich. "Was ist?", fragte mich Luisa mit echter Besorgnis. "Was ist wenn ich Sam die ganze Zeit anstarre? Ich meine kommt es nicht komisch, wenn ich sie die ganze Zeit im Unterricht anstarre?", flüsterte ich. "Okay das ist wirklich ein Problem. Weil du hast Sam gestern ständig angeschaut!", murmelte Luisa. Aber bevor sie mir einen lebensrettenden Tipp geben konnte, stolzierte Cerny ins Klassenzimmer. Sie hatte sich bei Stefano eingehackt, der ziemlich fröhlich mit ihr plauderte. Sam lief den beiden nur hinterher und lächelte, als sie mich sah. Sofort schlug mein Herz ein wenig schneller.

"Hey, Eve!", sagte Cerny und umarmte mich. Stefano nickte mir nur grinsend zu und schenkte dann meiner besten Freundin seine ganze Aufmerksamkeit. Um Gotteswillen ist dieser Kerl verknallt! "Guten Morgen, Evelyn Young!", begrüßte mich Sam und umarmte mich ebenfalls. Für eine kurze Zeit konnte ich ihren angenehmen Geruch nach Zitrone einatmen und mein Herz begann etwas schneller zu schlagen. Viel zu schnell löste sie sich aus der Umarmung.

Dann merkte ich, dass Cerny und Stefano darüber diskutierten, wie wir uns alle setzten. "Ich würde wirklich gerne neben dir sitzen, aber ich sitze meistens immer neben Eve!", erklärte Cerny. Schnell ging ich zu ihr. "Nein, ist in Ordnung. Ich denke es ist sogar ziemlich gut, wenn du neben Stefano sitzt!", sagte ich und stieß sie leicht mit dem Ellebogen an. Cerny stimmte schließlich zu und formte mit ihren Lippen ein Danke als Stefano kurz abgelenkt war.

"Kann ich mich dann neben dich setzen?", fragte Sam und stupste mich leicht an. Scheiße. Ich sah hilfesuchend zu Luisa rüber, aber sie saß schon neben jemanden. "Gerne!", murmelte ich und schenkte Sam ein Lächeln. Oder ich versuchte es. Als es klingelte, kam unser Klassenleiter, viel zu spät und nach langen herum Gerede begann er schon seinen Unterricht.

Und obwohl ich mich bemühte, mich zu konzentrieren und nicht ständig rüber zu Sam zu schauen, bekam ich nichts vom Unterricht mit, weil allein schon ihre Anwesenheit mich ablenkte. Und während ich über ihren Geruch nach dachte und dabei versuchte mich nicht in ihren wunderschönen Augen zu verlieren, verging die Zeit langsamer den je.

Like a thunderstorm (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt