An diesen Tag ging ich früher als sonst ins Bett, da ich noch immer extrem müde war. Ich hoffte durchzuschlafen, aber ich hätte mit meinen Geschwistern rechnen sollen. Punkt 12 Uhr standen beide in meinem Zimmer und weckten mich. Total schlaftrunken starrte ich meinen großen Bruder an, der mit verschränkten Armen vor mir stand. "What the hell?", murmelte ich. "Aufwachen, Evelyn!", sagte er mit lauter Stimme. "Psst, David! Sonst weckst du noch Mom und Dad!", zischte Abby und schloss meine Tür. "Was? Was ist los? Was macht ihr in meinem Zimmer?", krächzte ich. Mein Bruder machte mein Licht wieder aus und schaltete dafür eine Taschenlampe an, die er auf mich richtete. "Ich hab euch eine Frage gestellt!", fuhr ich beide an, während ich meine Augen mit einer Hand vor dem Licht schützte.
"Du bist nicht in der Position um Fragen zu stellen!", erwiderte Abby. Oh shit....
"Ruhe jetzt!", fuhr Abby mich an. Also setzte ich mich auf und schaute meinen Geschwistern zu wie sie mitgebrachte Decken und Kissen auf den Boden verteilten und Chips Tüten aus Taschen packten. Meine Schwester stellte 5 Teelichter nebeneinander und zündete sie an. Während es sich beide in ihren Decken und Kissen gemütlich gemacht haben, starrte ich sie perplex an. "Warum....?", murmelte ich. "Plenum", sagten beide gleichzeitig.
Plenum. Ein Wort, dass wir drei als kleine Kinder oft gesagt haben, um eine bevorstehende Geschwisterversammlung abends in meinem Zimmer anzukündigen. Dann haben wir uns über Probleme oder tolle Ereignisse ausgetauscht. Manchmal haben wir uns gegen unsere Eltern verschworen, wenn wir zum Beispiel zu wenig Süßigkeiten bekommen haben oder einer von uns Hausarrest bekommen hat. Aber ziemlich oft wurde dieses Treffen genutzt, um aus einer einzelnen Person ein Geheimnis rauszupressen, was ziemlich oft in einer Art Verhör endete. Und genau als Abby Plenum sagte, fiel mir auf, das ich tatsächlich ein Geheimnis hatte.
Und während ich im Schneidersitz auf meinem Bett saß und in die erwartungsvollen Blicke meiner Geschwister blickte, rutschte mir ein schlichtes :"Fuck" aus dem Mund.
"Was besseres fällt dir nichts ein?", fragt mich David mit einem enttäuschtem Blick.
Abby räusperte sich:" Eve, wir haben uns heute hier versammelt, weil dein Bruder und ich von einem Geheimnis von dir wissen und noch mehr Informationen von dir wollen!", sagte meine Schwester. "Du hast es ihm erzählt?", fragte ich sie und wies auf David. "Nein. Du hast es Cerny erzählt und Cerny dann Stefano und Stefano hat dann mit mir darüber geredet. Daraufhin hab ich Abby darauf angesprochen und jetzt...", er zog ein Fetzen Papier aus der Hosentasche. "...haben wir Fragen!" Nervös zog ich meine Decke um mich.
"Was ist auf Sam' s Geburtstagsfeier zwischen dir und ihr passiert?" "Wir haben miteinander geschlafen", rutschte es mir raus. "WAS?", riefen meine Geschwister gleichzeitig. "Wir sollten darüber reden, wenn ich ausgeschlafen habe!", murmelte ich. "Hell nah!", sagte David. "Wie war es?", fragte Abby . "Was?", murmelte ich. "Ja der Sex! Du und Sam habt doch miteinander geschlafen!" "Hä?" Und in diesem Moment merkte ich, dass ich tatsächlich viel zu müde war.
"Nein, wir haben nicht Sex gehabt. Wir haben in einem Bett geschlafen. Ich war mal wieder ein wenig zu betrunken und sie hat mich zu ihr Zimmer gebracht. Wir haben geredet und.....uns ein wenig geküsst und sind dann irgendwann mal eingeschlafen." Auf Wunsch meiner Geschwister fasste ich, die Gespräche, die ich mit Sam hatte, ein wenig zusammen. "Das Problem war aber, dass am nächsten morgen ihre Mutter ins Zimmer gekommen ist!" "Na und?", fragte Abby mich und lachte. "....während Sam und ich im Bett rumgemacht haben", sagte ich verlegen. "Gott, Eve! Es gibt Zimmerschlüssel!", kicherte David und schlug sich gegen die Stirn. Abby hatte sich an den Chips verschluckt und begann zu husten, was sich jedoch sehr stark nach einem Lachen anhörte.
Als sich beide von ihren Lachflash' s erholt haben, fragte Abby mich:" Seid ihr jetzt zusammen?" "Nein...wir wollen die ganze Sache langsam angehen und uns nicht sofort in eine Beziehung stürzen, weil...unsere 'Situation' verunsichert Sam. Und ehrlich gesagt auch ein wenig mich. Ich meine...was wenn es jemand aus der Schule erfährt? Oder unsere Eltern? Was ist, wenn sie es nicht akzeptieren, dass ich..." Und dann brach ich in Tränen aus.
"Hey!", flüsterte David sanft. Er setzte sich neben mich und legte beide Arme schützend um mich. Abby kniete vor mir und nahm meine Hände in ihre. "Eve, du weißt schon, dass du von drei Kindern die Jüngste bist? Und dass du zwei alte, aber extrem gut aussehende Säcke hast, die immer zu dir halten werden und dich beschützen?", fragte David. "Wir lieben dich, Eve. Und wir werden es nicht akzeptieren, dass Mom und Dad dich nicht so akzeptieren wie du bist. Und wenn wir ihnen Hölle heiss machen müssten, damit sie dich akzeptieren, ich würde es tun!", sagte Abby entschlossen.
"Du hast uns schon immer gedeckt, Eve. Und wir immer dich. Denk nicht, nur weil wir beide mit college und schule beschäftigt sind, dass sich jemals etwas daran ändern wird!"
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Like a thunderstorm (girlxgirl)
Roman pour AdolescentsEve ist ein 16-jähriges Mädchen, das sich für nichts weiter als Basketball interessiert. Bis neben ihrer besten Freundin eine Frau einzieht, deren Tochter ihre Interesse weckt.