17. Kapitel: Gründe

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Da bei mir das Packen schnell ging, mein Bruder nirgendwo zu finden war und Sam mir die ganze Zeit aus dem Weg ging, gesellte ich mich zu Abby ins Zimmer. Sie saß auf den Boden und lackierte sich die Fußnägel, während ich mich auf ihr Bett gepflanzt habe. "Wo sind deine Mitbewohnerinnen?", fragte ich sie und kniff die Augen zusammen, um sie besser zu sehen. Scheiß Kopfschmerzen! "Michelle und Sandy müssen heute arbeiten. Der Rest schläft sich wahrscheinlich noch seinen Kater aus."

Für einen Moment unterbrach sie die total langweilige Lackierung ihrer Fußnägel, um mich vorwurfsvoll anzuschauen. "Was?", fragte ich sie. "Bevor du gegessen hast, hatten wir ein interessantes Gespräch über dich und eine gewisse Peson!", sagte sie langsam und lackierte weiter. "Abs, ich..." "Was läuft da zwischen dir und Sam?", fragte Abby mich. "Nichts! Sie ist eine Freundin. Und außerdem hängt sie ständig mit David ab." Meine Schweste verdrehte die Augen und schaute mich kurz genervt an. "Ich hab zwar gestern verdammt nochmal sehr tief ins Glas geguckt, konnte dennoch sehen auf welchen Typ Mädchen er steht. Cheerleader die sich kleiden wie Nutten!" Um ein Haar hätte ich 'wie du'gesagt, aber Abby hätte mich vermutlich getötet hätte ich sie mit Cheerleadern verglichen.

"Also was läuft da zwischen dir und Sam?", fragte Abby  mich nochmal. "Nach nichts hat es nämlich nicht ausgesehen, als du vorhin auf der Couch mit ihr rumgemacht hast!" Bei diesem Satz klappte mein Mund auf und ich starrte meine Schwester erschrocken an. Sie musterte entspannt ihre Nägel und sagte :"Es gibt immer einen Lauscher an der Wand...oder sollte ich eher Tür sagen..." Sie grinste mich an

"Erzähl es bitte Mom und Dad nicht!", sagte ich und starrte meine Schwester noch immer geschokt an. "Natürlich nicht, Eve. Aber ich will dennoch, dass du mir erzählst wie Evelyn und Sammy zusammen gekommen sind!" "Wir sind nicht zusammen!" "Jajajaja, erzähl jetzt einfach!"

"Sam ist die Nachbarin von Cerny. Und ihr Zwillingsbruder dated Cerny auch noch. Außerdem ist sie in der Schule meine Banknachbarin." "UM GOTTES WILLEN, EVELYN!", brüllte Abby und nun war sie diejenige die mich erschrocken anschaute. "Sag mir nicht ihr fummelt im Unterricht!" "Abby! Was zum...Nein! Von was träumst du nachts?", fuhr ich sie an. "Das willst du echt nicht wissen, Hobbit! Erzähl einfach weiter", sagte Abby mit unschuldigem Blick. Also erzählte ich ihr, wie Sam und ich uns kennengelernt haben, wie wir uns angefreundet haben und schließlich auch noch was genau gestern passiert ist.

"Sie hat dir wirklich einen Lapdance gegeben? Was für ein Luder!", sagte Abby und grinste schelmisch, während sie sich neben mich auf ihr Bett setzte und ihre Beine ausstreckte. Ich warf ihr einen bösen Blick zu. "Was? Sie sieht immer so brav aus und dann gibt sie  einem anderen Mädchen einen Lapdance?", sie kicherte. "Sie war betrunken. Zwar nicht so sehr wie ich, aber trotzdem", verteidigte ich Sam. "Das ist keine Ausrede, Darling!" Sie legte sich hin und hob ihre Beine hoch.

"Ist dann noch was passiert? Im Bett? Also...hattet ihr Sex?", fragte sie, wie immer neugierig. "Wir haben uns nichtmal geküsst!" erwiderte ich. "Ewww! Du bist echt langweilig!" "Sie wollte nicht nochmal geküsst werden!" "Wieso nicht?", fragte Abby mich aber ich schüttelte nur mit dem Kopf um ihr zu zeigen, dass ich liebend gerne das Thema wechseln wollte. Zum Glück verstand sie das leise Zeichen und setzte sich wieder auf.

"Willst du mit ihr zusammen sein?", fragte sie. "Eigentlich ja schon. Aber...aber ich weiß nicht wie! Weil immer wenn ich sie küsse blockt sie ab. Gestern Abend. Heute Früh!" "Oh ja, sie hätte mir fast die Tür in die Fresse geschlagen, als sie aus dem Wohnzimmer gestürmt ist", erinnerte Abby sich. "Hat sie dich gesehen?", fragte ich sie stirnrunzelnd und bekam als Antwort ein Kopfschütteln. "Das Problem ist, dass ich absolut keinen Plan habe, wie ich mit ihr zusammen komme. Oder ob sie mich mag!", sagte ich und spielte mit der Bettdecke. Den Blick den mir Abby nach diesem Satz zuwarf, machte mir mehr als nur Angst.

Grinsend warf sie ihre Locken zurück. "Du bist mehr als langweilig!", sagte sie wieder. "Was soll ich den deiner Meinung nach machen, du Schlaubischlumpf!", fuhr ich sie frustriert an. "Dasselbe wie Sam." Verwirrt schaute ich Abby an. "Warum hast du Sam geküsst?" "Weil ich sie mag." "Nein. Falsche Frage. Was hat dich dazu gebracht sie zu küssen?" "Der Lapdance?" "Genau! Und die Tatsache, dass sie dich scharf gemacht hat!" "Na und?"

"Soweit ich weiß habt ihr euch heute wieder geküsst." "Ja und?" "Und sie ist danach weg von dir gelaufen." "Mhm" "Und wieso???", fragte Abby grinsend. "Keine Ahnung. Sie hatte ihre Gründe", murmelte ich nur. "Und genau das ist es!!! Nimm ihr alle Gründe zugehen! Und gib ihr Gründe zu bleiben!" "Und wie soll ich das anstellen?"

"Keine Ahnng. Gib ihr einen Lapdance. Oder Alkohol. Oder lad sie einfach zu einem Date ein. Ich hab absolut keine Ahnung, aber zeig ihr einfach, dass du etwas von ihr willst. Aber nicht auf diese verzweifelte 'ich bin süchtig nach dir'-Art, sondern auf diese 'Süße ich finde dich scharf. Wenn du mich auch scharf findest, ruf mich unter der Nummer 01333344556666 und noch mehr 6 an und ich zeig dir wer unter Sapphos blauen Himmel der Boss ist!'"

Wir fingen beide das Lachen an. "Du bist ein Depp!", keuchte ich atemlos. "Tsss! Das ist der beste Tipp den ich dir jemals gegeben habe!", sagte Abby gespielt beleidigt und schlug mir ihren Fuß ins Gesicht. Danach lachte sie mich wieder aus. "Dein Gesicht ist jetzt voller Nagellack, du Opfer!", lachte sie. "Du, Karnickelkotze!", brüllte ich und stürzte ich mit einem Kissen auf sie. Und während wir uns spielerisch schlägerten, war ich insgeheim froh eine große Schwester zu haben.

Like a thunderstorm (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt