Kap 23 Thorin

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Thorin

Bilbo kam auf uns zu gerannt und hielt den Vertrag in die Höhe. „Ich habe unterzeichnet.", ließ er sich vernehmen. „Hier.", sagt er und geht auf Balin zu der den Vertrag entgegennimmt und durch eine Art Brille mit Lupe prüft. Diese Brille hat nur ein Augenglas. Balin setzt die Brille auf sein linkes Auge und kneift das Rechte zusammen.

„Es scheint alles in Ordnung zu sein. Willkommen, Meister Beutlin, in der Gemeinschaft von Thorin Eichenschild.", grinst Balin leicht und zwinkert Bilbo zu. Ich hatte mein Pony, so gedreht, dass Arya sah was geschah.

Ich war leicht genervt, das hörte man ganz bestimmt in meinem Tonfall. Doch Arya sah mich strafend an. Sofort wurde mein Blick weich und warm. Offenbar hatte Arya Macht über mich, was den Frauen noch nützlich werden könnte und Arya freute sich königlich darüber. Das merkte man einfach daran, dass ihre Augen zu funkeln begannen.

„Gebt ihm ein Pony.", sagte ich schließlich. Erst als ich sah, das Bilbo auf einem Pony saß wandte ich meines um und ritt vorsichtig los. Ich hatte mich nicht wirklich darüber amüsiert, das Bilbo sich geweigert hatte, ein eigenes Pony zu bekommen. Er wollte lieber laufen. Doch nicht mit Fili und Kili. Sie packten die armen Hobbit zu beiden Seiten an den Schultern und hievten ihn gemeinsam auf ein Pony.

Kili und Fili gaben einander den High Five und freuten sich diebisch, dass dies so geklappte hatte. Innerlich brannte ich vor Stolz auf meine Neffen. Ängstlich saß Bilbo auf dem Pony und hielt die Zügel mehr als locker. Mit mal flogen die Geldbeutel durch die Gegend jeder fing oder warf etwas. „Sag mal, Thorin, ist das normal das ihr kleine Geldbeutel durch die Gegend werft und euch darüber freut?"

„Nein, ist es nicht, Arya. Aber wir haben offenbar nicht mitbekommen, dass die Reisegesellschaft untereinander gewettet hat, ob Bilbo uns folgen wird oder nicht. Da er nun da ist, werde sich all jene freuen die deshalb gewonnen haben.", erklärte ich ihr und ging weiter ganz vorsichtig mit Arya um. Ich wollte ja das sie lernt mir zu vertrauen, deshalb hielt ich mich strickt an das mir von Arya erlaubt wurde.

Dies werde ich von jedem verlangen. „Würdest auch du mit mir wetten, Thorin. Oder lieber meinen Ratschlag annehmen. Natürlich gilt das auch für meine Freundinnen. Würdest du auf uns hören, sollte der Reisegesellschaft Gefahr drohen?", fragte Arya mich und ganz ehrlich? Ich war darauf nicht vorbereitet gewesen, dass mich jemand so zum Nachdenken bringen würde. Entsprechend nachdenklich sah ich Arya an und schwieg erstmal. Ich muss zugeben sie ist wirklich ein kluger Kopf und hoch attraktiv! Nach einer Weile erhob ich leise die Stimme.

„Arya, ich wäre dir und den Frauen sehr dankbar für Euren Rat. Gestatte mir doch bitte auch unseren Zauberer zu Rate ziehen zu dürfen. Dann kann ich entscheiden!" Zufrieden nickte sie und ich lächelte erleichtert. Erstaunt zog sie beide Augenbrauen hoch. „Warum fragst du mich um Erlaubnis? Du bist doch der künftige König unter dem Berge! Da brauchst du meine Erlaubnis nicht!", brachte sie hervor.

Arya lehnte ihren Kopf nach hinten an meine Schulter, da sie ja vor mir auf dem Pony sitzt und meine Brust so desöfteren mal ihren Rücken berührt. Das machte mich kribbelig. Ich fühlte mich als würde ich in Flammen stehen. „Ruh dich aus, Arya. Ich sage dir, wenn wir rasten.", bot er sanft an. „Gut, aber Thorin?" „Ja!"

„Bitte vertrau mir und meinem Rat. Ich werde dir zu einem späteren Zeitpunkt erklären, woher ich mein Wissen habe, doch bitte höre auf uns. Wir wollen das Leben von Euch allen retten. Eines sollte dir klar sein. Ich werde dir helfen und einen Rat geben, aber ich werde dich weder bitten noch anflehen, meinen Rat anzunehmen. Ich habe Gaben und so wie ich es bisher heraus gefunden habe sind diese sehr mächtig. Wenn es um unser aller Leben geht erwarte ich nur eines von dir, falls du überleben willst.", begann sie und hatte meine Neugier endgültig entfacht.

„Und was erwartest du von mir?", fragte ich leise, während das Pony langsam einem Pfad folgte, der zu diesem verlassenen Felsen führt, wo man gut rasten könnte. „Das du deinen Dickkopf zurück steckst und uns gehorchst. Ich weiß, das ist viel verlangt, aber glaube mir so retten wir euer aller Leben." Leicht entrüstet schnaufte ich und gab nach. „Nun gut. Einen Versuch können wir wagen. Soll ich noch was beachten?", stimmte ich fragend zu und Arya atmete erleichtert aus.

„Ja, allerdings. Streite dich nicht mit uns oder Gandalf, denn auch er versucht Euer aller Leben zu retten. Ich biete dir auch was im Gegenzug an. Nämlich das du mir etwas beibringen darfst. Aber im Moment ist es nicht diskutierbar, ob du auf uns hörst oder nicht." „Du bist mutig einem Kronprinzen so entschlossen die Meinung zu sagen, aber damit beeindruckst du mich sehr. Lass uns hier rasten."

„Lass uns absteigen und noch ein kleines Stück zu Fuß gehen. Die Pferde bleiben ganz nah bei uns. Ich möchte dir und den anderen auch zeigen warum. Aber gib deiner Reisegruppe den Befehl auf uns zu hören und keiner soll irgendetwas auf eigene Faust machen." „Okay.", raunte er mir zu und stoppte das Pony. Dann ließ ich sie als erstes absteigen und folgte ihr dann. „Wir rasten hier. Die Pferde bleiben nah bei uns und das Kommando liegt im Moment bei Suelya, Laurencia und Arya.

Sie wollen uns was zeigen. Ich erwarte Gehorsam und keiner macht irgendwas auf eigene Faust.", rief ich in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete und ganz klar einen Befehl erkennen ließ. Nach und nach versammelten sich alle um uns herum und sahen uns voller Neugierde an. Leise seufzte ich auf. *Das ist eigentlich das schlimmste am König sein. Man erwartet das man auf fast alles eine Lösung hat und schwere Entscheidungen trifft.

Doch ich wusste nur selten eine vernünftige Lösung und musste mein Privatleben fast komplett aufgeben, um König sein zu können. Ich wünschte mir nur ein ruhiges, normales Leben. Zusammen mit meinen Neffen und den drei Frauen. Ganz gleich wo und in welchem Zeitalter*

Eine Reise in eine ungewisse ZukunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt