Kap 04 Arya

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Arya

Thorin nickte seinen beiden Neffen zu und die drei inklusive Gandalf und Bilbo begleiteten uns behutsam zum Tisch.

„Bifur, Bofur, Bombur, holt drei Stühle herbei und ab sofort wird sich in Gegenwart einer Dame benommen", befahl Thorin streng.

Mein Kopf ruckte zu ihm rum und in meinen Augen stand pure Angst. Irgendwas hatte er. Offenbar war er gerade streng mit sich selbst.

„Vergebt mir die Damen. Manchmal muss ich streng werden. Ich bin der zukünftige König vom Erebor", entschuldigte Thorin sich Augenblicklich.

Mir klappte die Kinnlade herunter und ging nicht zu.

Mädels, wisst ihr was das heißt, jubelte ich in Gedanken.

Ja! Wir sind in Mittelerde und sind offenbar auf die Gemeinschaft um Thorin Eichenschild gestoßen, schloss sich Sue an.

Die losziehen wollen um den Erebor von Smaug, dem Schrecklichen, zu befreien, beendete Laury das Gespräch in Gedanken.

Man brachte Stühle für uns herbei und fürsorglich wurden wir auf eben jene gesetzt. Man tafelte Essen auf und viel zu trinken. Thorin sah mich grübelnd an und drückte sanft meinen Kiefer nach oben. Unbewusst zuckte ich zurück. Die Angst war wieder da.

„Was habt ihr, Arya! Mein Onkel tut Euch nichts", sagte Kili sanft und durchbohrte mich mit seinen tiefbraunen Augen.

„Das ist es nicht. Ich habe nur schlechte Erfahrungen gemacht. Seitdem lasse ich kaum jemanden an mich heran. Wem ich es gestatte, wähle ich selbst und zeige es dann auch. Verzeiht, Majestät!", wandte ich mich zum einen an Kili und zum anderen an seinen Onkel.

„Schon gut. Dein Verhalten gibt mir Rätsel auf und ich werde geduldig warten, bis ihr ein wenig Vertrauen gefasst habt. Seid unbesorgt", erwiderte er sanft und ich nickte zum Dank.

Er verstand die Geste und neigte sein königliches Haupt vor mir leicht herunter.

„Was wird das? Ein König, der sich verneigt?", kam es unruhig von Gloin.

„Ja. So zollt er ihr Respekt und zeigt damit an, dass er Verständnis für sie hat", erklärte Fili.

„Vergebt mir, Herr. Es ist für mich ungewohnt", schämte er sich und ich reagierte.

„Werter Herr, nennt mir doch Euren Namen", erbat ich und alle sahen mich staunend an.

„Mein Name ist Gloin und ich bin ein Zwerg des Erebor. So wie wir alle. Als Smaug uns das zu Hause nahm und viele unserer Sippe tötete, floh ich - wie wir alle - in die Blauen Berge. Nun wollen wir uns zurückholen, was rechtmäßig unsere Heimat ist", erklärt er und Thorin wollte schon zur Ermahnung ansetzten, doch ich hielt ihn auf.

„Nicht, Eure Majestät. Lasst ihn sprechen. Er macht mir keine Angst."

„Nun gut. Wenn ich mitbekommen sollte, dass sich das ändert greife ich ein", bot er an und ich nickte.

„Werte Dame, mein Name ist Balin. Mich würde interessieren, wo ihr herkommt und wie ihr hierher kamt."

Respektvoll bot er mir seine Hand dar. Thorin bemerkte, das Gloin, dies nicht getan hatte.

„Vergebt mir, die Dame, aber nachdem ich sah, das ihr nur zögernd dem König und den beiden Thronerben die Hand reichtet hielt ich es für angemessen darauf zu verzichten. Vergebt mir", erklärte er sich entschuldigend.

„Gloin, so ist doch Euer Name, oder Herr Zwerg?"

Er nickte.

„Entschuldigung akzeptiert."

Erleichtert atmete er aus und ich reichte auch Balin meine Hand, wenn auch nur zögerlich.

„Mein Name ist Arya. Das ist eine lange Geschichte wie Laurencia, Suelya und ich hierher, nach Mittelerde kamen und wie wir in dieses Haus kamen, weiß ich nicht", antwortete ich ehrlich.

„Nun gut, beginnt zu erzählen", bat Gandalf.

Wir nickten.

Eine Reise in eine ungewisse ZukunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt