Zeitungsartikel

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Semirs Sicht

Warte... was? Das... das kann nicht sein! Ich nahm meine Umwelt nicht mehr wahr. In meinem Kopf schwirrten wirr Gedankenfetzen von meinem besten Freund. Wie er mich anlächelte, wie er besorgt seine Augenbrauen zusammen zog wenn es mir nicht gut ging, wie er immer einen passenden Spruch auf den Lippen hatte.

„Nein, nein, nein!", flüsterte ich ungläubig und ich spürte den verwirrten Blick meiner Chefin auf mir. Alles geschah so schnell und plötzlich. Wir wussten nicht, wie uns geschah.
„Wie... also ich meine... wie konnte das passieren?", fragte sie geschockt.
Susanne drehte den Bildschirm um, sodass wir ebenfalls darauf sehen konnten. 

Hauptkommissar Ben Jäger (35) tödlich verunglückt

Fassungslos las ich den Artikel laut vor und meine Kollegen lauschten gespannt.

„Der Hauptkommissar der Kripo Autobahn Kölns ist tödlich verunglückt. Augenzeugen berichteten, dass der Wagen unkontrolliert von der Autobahn abkam. Der Wagen brannte aus und man fand die verbrannte Leiche Jägers in dem Mercedes. Sein Vater, Konrad Jäger, erzählte uns, dass er den Verlust seines Sohnes niemals vergessen kann allerdings wusste er, dass so etwas irgendwann passieren würde da Ben Jäger in ständiger Gefahr lebte. Seine Schwester, Julia Jäger, lehnte ein Interview ab. Der Schock sitzt tief und man stellt sich die eine Frage: Warum ist der Wagen von der Straße abgekommen?"

„Das... das kann nicht stimmen! Ich meine, wir sind die Autobahnpolizei! Wir hätten es mitbekommen, wenn Ben etwas passiert wäre... oder?", stotterte ich und ein Funke Hoffnung blitze in meinen Augen auf. Kim vernichtete diesen sofort.
"Es kann sein, dass wir in dem Fall nicht zuständig waren. Es ist eine vertrauenswürdige Zeitung, es tut mir leid, Semir.", flüsterte sie.
Mein Herz schmerzte in meiner Brust und wütend lief ich in dem Büro auf und ab.
„Verdammte Scheiße!", brüllte ich so laut ich konnte wobei ich mit der Faust gegen die Wand schlug. Ein Rinnsal Blut lief mir von dem Handrücken hinab und Susanne ging, immer noch weinend, auf mich zu. Ich starrte die rote Flüssigkeit an, während sie sich auf meiner gesamten Hand verteilte.
„Mensch Semir!", zischte Susanne schluchzend wobei sie mir ein Taschentuch auf die Wunde drückte. Sie lief schnell in einen anderen Raum und kurze Zeit später kam sie mit einem schneeweißen Verband in der Hand zurück. Außerdem hielt sie einen kleinen Erste-Hilfe Koffer in der rechten Hand. Sie tunkte eine Mullbinde in Desinfektionsmittel und drückte diese auf meine Wunde. Dem brennenden Schmerz schenkte ich keine Aufmerksamkeit. Mein Herz schmerzte viel schlimmer. Kein Arzneimittel dieser Welt könnte diesen Schmerz tilgen. Ich dachte erneut an Ben. 

Wie sollte ich das meinen Töchtern beibringen? Sie liebten ihren Onkel Ben über alles, er war Teil unserer Familie. 


Vaterliebe? - Alarm für Cobra 11Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt