Internetbekanntschaft

Kapitel 12

Marit starrte für den Rest der Nacht an die Decke und dachte nach. Niemand würde sie herausholen. Was ist wenn sie noch jemanden umbringen würde. Franzi, Lauren, oder ihren Bruder. Tobias würde jeden holen der ihr jemals auch nur im Geringsten geschadet hat. Jedes kleine Wort nimmt er als Grund, diese Person umzubringen. Und wieso war Phil hier? Marit hatte nur Bruchteile wie : Kind zeugen, wenn es bei einem Psycho aufwächst und so verstanden. Schwanger zu sein wäre jetzt das aller letzte was Marit wollen würde. Niemals würde sie freiwillig einen kleinen Sonnenschein zur Welt bringen, der dann dazu aufgezogen wird, andere zu töten, zu entführen oder zu foltern. Aber woher sollte Marit wissen, dass das der Plan war. Es kann auch etwas völlig anderes passiert sein, doch trotzdem hoffte sie das Phil nichts passiert ist. Er hatte eigentlich nichts getan. Nicht das sie wüsste. Doch in irgendeiner Weise, hatte sie es abgehärtet, alles was ihr passiert ist. Und in irgendeiner Weise, war ihr es egal ob Mirjam tot war oder nicht. Bin ich zum Psycho geworden?

Marit konnte die ganze Nacht nicht schlafen und machte sich dann nach gefühlten 100 Stunden auf den Weg nach unten. Als sie am Flurfenster entlang kam, konnte sie Schnee und Sonne entdecken. Winter war ihre Lieblingsjahreszeit. Der schöne, glitzernde Schnee. Am liebsten wäre sie raus gegangen und wär spatzieren gegangen. Wahrscheinlich hätte sie die Tochter ihres Bruders abgeholt und wär zum Spielplatz gegangen. Stattdessen lief sie grade die Treppe eines Psychos hinunter, um in der Küche ein Brot zu essen. Marit merkte selber, das sie extrem abgenommen hatte, da sie nicht viel aß. Sie könnte den ganzen Tag alles an Nahrung zu sich nehmen, was sie wollte, doch immer wenn sie etwas kochte, verging ihr der Appetit und sie gab es Tobias oder warf es in den Müll. Auch die Müdigkeit verschwand. So viel hatte sich in so kurzer Zeit geändert. Ob sie schonmal versucht hat abzuhauen?
Nein, sie wusste, dass sie hier nicht raus kam, die Scheiben waren zu dick und alles andere war mit tausenden Schlössern versehen.
Ob sie schonmal dran gedacht hat?
Jeden Tag, von morgens bis Abends. Jeden Tag einen neuen Plan, und ein neues Ende, mal bekam er sie und mal saß sie wieder zu Hause. Jedes mal jedoch, am Ende des Tages, löschte sie diese Gedanken, da sie es sich nie trauen würde. War das schlau?
Plötzlich kam auch Tobias, grimmig dreinschauend, in die Küche und ließ sich auf den Stuhl fallen. Die Hände schlug er vors Gesicht und er gab ein lautes schluchzen von sich. Marit stand neben dem Kühlschrank und wollte grade in ihr Brot beißen, doch dann schrie Tobias : "Verdammt!"
Marit zuckte erschrocken zusammen und ließ das Brot fallen. Hastig hob sie es auf und ließ es im Mülleimer verschwinden. "Pass doch auf!" brüllte Tobias sie an. Schützend hielt sich Marit die Hände vor die Brust. Fragend sah sie ihn an. "Wer hätte darauf kommen können?" murmelte  Tobias vernommen vor sich hin. Sein graues T-Shirt war verknittert und sah leicht dreckig aus. Marit gab ein fragendes "hm?" von sich und setzte sich gegenüber von Tobias. Sie sah auf seinen Kopf, der sich langsam erhob.
"Phil hat sich umgebracht, als ich wieder gegangen war. Dieser Bastard hatte ein Taschenmesser." erzählte er mit kratziger Stimme. Ihn nahm das mit. Warum genau wusste Marit nicht. Sie hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund und unterdrückte die Tränen. "Dieses Arschloch sollte dich schwängern damit ich einen Nachfolger hab!!" rief er dann ohne Vorwarnung durch das ganze Haus. Marit erhob sich schnell und flüchtete hilfesuchend hinter den Stuhl. Sie gab immer noch kein Wort von sich da sie zu große Angst hatte, dass Tobias ihr was antun würde in seinem Zustand. Er atmete laut, stand dann auf, schnaufte kurz und lief Richtung Tür. "Ich hab eine Idee." flüsterte er noch so laut das Marit es noch mitbekam.
Er donnerte die Tür zu und ließ Marit alleine zurück.

Krasse Wendung nh?  ^^ und
400 Reads *-* omgg dankee :))
Meinung zum Kapitel? 
Und was denkt ihr, ist Tobias Idee?  :)