Kapitel 3

102 2 3
                                    

Ein bisschen war Marit traurig das sie den Laptop ausschalten musste, da Tobi und sie so nett miteinander geredet haben. Sie wusste nun sehr viel über ihn. Er aber auch über sie. Mehr als andere Menschen. Mehr als ihre Mutter, gestand sich Marit ein. Er wusste über ihre Arbeit Bescheid, Geburtstag, Familien Stand und ähnliches. "Single?  Du?" hatte er geschrieben. Mit einen seufzen hatte sie "Ja." geantwortet und versank in Selbstmitleid. In der Schule hatte sie einen Freund gehabt, welcher 1 Jahr lang geblieben ist, bis Marit erfahren hat das er sie die ganze Zeit betrogen hatte. Da war sie damals 15, er 17.
Ihre damalige beste Freunde Mariam hatte sie schon gewarnt : "2 Jahre älter. Wie viele Frauen der schon hatte. Oder hat." Und sie hatte Recht.
Danach war nichts mehr. Marit war eigentlich recht hübsch. Schulterlange braune, leicht gelockte Haare ohne Schuppen oder Spliss. Helle Haut und leichte Sommersprossen. 1,64 m groß und wog 64 kg. Doch pummelig wirkte sie nicht. Alles perfekt verteilt im Busen und Hintern. Hübsche Taile, lange Beine. Das hatte ihr auch immer wieder Mirjam versichert, auch als Marit sich selber schön fand. Mirjam hat sie immer bewundert, beteuerte sie immer wieder. Doch auch Mirjam war wunderschön mit den hüftlangen Blonden Haaren und der niedlichen Brille. Doch Marit achtete nicht viel auf ihr Aussehen. Keine Schminke oder ähnliches. Nur sie. Einen Mann bekomm ich trotzdem nicht.

Doch auf Männer achtete sie nicht wirklich. Freunde sind viel wichtiger. Und dieses Wochenende war Marit wieder zu Lauren eingeladen, doch dies war kein Essenstreffen. Ein normales Treffen zwischen Freunden. Kaffe und reden. Das hatte Marit lange nicht mehr gehabt, da sie mit Mariam nur noch Facebook Kontakt hat, da diese nach England gezogen ist mit ihrem Lover, der extra für sie seine Familie samt Kinder verlassen hat. Und sonst kannte sie nicht wirklich jemanden. Ihr Bruder kam ab und an mit seiner kleinen Tochter vorbei. Sie war grade erst 3 geworden und war ein niedliches kleines Geschöpf und wenn sie hier war hiess es immer : "Wir sind bei Tante Mafit zu Besuch".
Diese kleine Abwechslung bei Lauren tat Marit gut und sie freute sich nach ihrem Arbeitsschluss am Freitag auf den nächsten Tag. Das erste mal seit längerer Zeit machte sie sich mal wieder so richtig hübsch mit einem süßen Sommerkleid in hellem Gelb mit zart rosanen Blüten drauf, dazu die Haare glätten und ein bisschen Mascara und Lipgloss. Und schon ging es rüber zu der vermeindlich neuen Freundin.

Die Begrüßung war nett und normal so wie immer. Ein kleines Kompliment von Lauren zum Aussehen von Marit gab es auch direkt und schon wurde Marit rot. So selten bekam sie Komplimente. Vor lauter Scham quälte sie sich nur ein gepiepstes 'danke' raus, obwohl ein Gegenkompliment mehr als eine Pflicht gewesen wär bei dem tollen Outfit von Lauren. Ihre Roten Haare zu einem Zopf geflochten und den langen Schwanz über die Schulter geworfen. Eine weisse Bluse mit hochgekrämpelten Ärmeln über einer blauen, knallengen Jeans. Es mag sich schlicht anhören, sah aber aus wie aus einer Zeitschrift geklaut,  mit dem Titel : Casual Look / Total im Trend : Schicke Flechtfrisuren.
Während sich Marit Lauren auf einem Vogue Cover vorstellte, führte sie diese zu dem Kaffetisch im Wohnzimmer. Es roch angenehm nach Kaffe und Kuchen. Marits Hunger meldete sich laut und deutlich und Lauren bemerkte nur beiläufig : "Na dann, schnell aufdecken damit mir meine Marit nicht verhungert."  gefolgt von einem süßen Kichern. Manche Menschen könne so niedlich sein. Genauso niedlich wie Tobi. Schweiften ihre Gedanken wieder ab. Sie würde doch wohl keine Gefühle für Tobias emtwickeln. Aber diese Frage konnte warten. Jetzt war erstmal Lauren dran und Marit erwischte sich nicht nur einmal wie sie Lauren anstarrte. Ihre blauen Augen hatten schon etwas.

Der Tag verlief blendend und die beiden Verabredeten sich gleich nochmal für das nächste Wochenende. Als Marit die 2 Stock werke zu ihrer Wohnung runter ging fühlte sie sich glücklich und freute sich noch mehr als sie sich daran erinnerte gleich noch mit Tobi schreiben zu können. Ob er online ist?
Sie ging duschen, schälte sich aus ihrem Kleid und warf sich ein einfaches T-Shirt über und eine Jogginghose. Schon mehrmals hat sich Marit das Profil von Tobi angeschaut. Auf den 4 Fotos die er hochgeladen hatte, war er nur 1 mal zu sehen. Ein junger Mann mit mittelblondem Strubbelhaar und 3 Tage Bart. Um den Hals trug er eine dünne Halskette, die zurzeit jeder trug. Ein Trendsetter. Immer auf dem neuesten Modestand.
Bemerkte Marit. Er wirkte freundlich und seine markanten Gesichtszüge verliehen ihm etwas anziehendes, bewundernswertes, etwas männliches.

Du :
Hey Tobi :)

Tobi665 :
Naaaa

Du :
Hab mich schon die ganze Zeit gefreut mit dir zu schreiben.

Tobi665 :

Du :
^^

Tobi665 :
Wir wohnen ja in der selben Stand. Meinst du man kann sich mal treffen ? :D

Du :
Naja

Marits Alarmglocken schrillten. Ein bisschen chatten ist ja ok, wenn der Partner stimmt, aber sie war nicht auf der Suche nach einem Freund. Vielleicht entpuppte sich der nette Junge, als alter, fetter Pedo. Doch dann hätte er nicht so lieb geschrieben. Oder?

Du :
Ich weiss nicht..

Tobi665 :
Wir kennen uns doch gut :)
Wir können gerne in ein gutbesuchtes Restaurant gehen falls du Angst hast.

Sowas liebes schreibt kein Pedo.

Du :
ok. Wo und und wann?

Internetbekanntschaft Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt