Müdigkeit

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Luke:

Wir hatten die Pizza gegessen und Michael wirkte sichtlich glücklicher als vor der Pizza. Eng an mich gekuschelt saß er da. Ich schaute zu ihm und sah, dass seine Augen zugefallen waren. Was sollte ich jetzt mit ihm anstellen? Hier schlafen lassen oder in sein Bett tragen. Und wo waren eigentlich seine Eltern? Hoffentlich würden sie heute Nacht nicht mehr kommen.
So vorsichtig wie möglich löste ich mich von Michael und stand auf. Ich würde ihn in sein Bett bringen, da würde er sicher besser schlafen als hier auf dem Sofa. "Michael, komm wir bringen dich jetzt mal lieber ins Bett" versuchte ich ihn sanft zu wecken. Doch ich bekam keine Regung zurück. Ich strich ihm leicht über den Arm "Michael?" Wieder keine Regung, was hatte der denn für einen festen Schlaf? Okay dann musste ich ihn wohl hoch tragen. Vorsichtig hob ich ihn hoch und machte mich auf den Weg nach oben. Michael war leichter als ich erwartet hatte. Oben angelangt legte ich ihn auf sein Bett und deckte ihn anschließend zu. Er sah einfach nur unglaublich süß aus. Sollte ich mich zu ihm legen? Doch ich verwarf den Gedanken schnell wieder. Das war mir dann doch zu viel Nähe. Nachdem er mir vorhin ja quasi  seine Liebe gestanden hat, wollte ich nun irgendwie doch mit ihm über die ganze Sache sprechen. Zwar hatte ich Angst dass er 'ich liebe dich' nur zu mir gesagt hatte, weil er komplett betrunken war, aber trotzdem wollte ich mit ihm reden. Hätte ich ihn heute Mittag nicht so abgewiesen, wäre das ganze hier sicher nicht passiert und er hätte sich nicht so die Kante gegeben.
Ich warf noch einen letzten Blick auf den schlafenden Michael und verlies dann leise sein Zimmer.
Er hatte im Wohnzimmer ein ziemliches Chaos angerichtet. Überall auf dem Boden lagen Kissen verstreut, CDs und Flaschen von denen einige auch umgekippt waren. Da ich nicht wusste wann seine Eltern zurück kommen würden, machte ich mich daran das Wohnzimmer aufzuräumen. Der komplette dunkel braune Boden klebte wenn man drüber lief. Die nassen Flächen nur mit einem Zewa aufzuwischen hatte wohl nicht gereicht. Ich lief in die Küche auf der Suche nach einem Putzlappen. Als ich einen gefunden hatte, machte ich diesen nass und begann den Boden zu wischen. Was ich nicht alles für Michael in Kauf nahm.
Es war bereits halb zwei morgens, als ich fertig mit putzen und aufräumen war. Ich schrieb Michael einen Zettel, welchen ich ihm neben sein Bett an die Wand klebte. 'Ich hab unten aufgeräumt. Auf deinem Nachtisch habe ich dir Wasser und eine Aspirin hingestellt. Dank mir später! Luke'
Die Müdigkeit überrollte mich plötzlich mit voller Wucht und ich merkte wie anstrengend der ganze Tag und jetzt ja auch  noch die halbe Nacht gewesen waren. Ich holte mir meine Jacke und verlies Michaels Haus.

So leise wie möglich schloss ich die Tür auf und schlich  die Treppe nach oben. Das letzte was ich jetzt gebrauchen konnte war, dass ich meine Mutter aufweckte. Die dachte sicher ich würde friedlich in meinem Bett schlummern, was ich auch sicher gleich tun würde.
Komplett angezogen fiel ich in mein Bett und schlief gleich darauf auch schon ein. Zum Glück war morgen schon Freitag, was hieß das ich nur noch einen Tag überstehen musste und dann war erstmal Wochenende.

Lustlos quälte ich mich am nächsten Morgen in die Küche und aß einen Toast mit Nutella. "Nanu Luke, hat da jemand schlecht geschlafen?" Fragte mich zu allem übel auch noch meine Mutter. Ich war definitiv kein morgen Mensch und stand deswegen nicht auf Konversationen so früh am Tag. Ich gab nur ein Brummen zurück und widmete mich wieder meinem Toast.
Nach dem Frühstück sagte ich meiner Mutter tschüss und lief zur Schule.
Auf dem Weg dorthin traf ich Calum. "Morgen Luke" begrüßte er mich freundlich. "Hey" sagte ich eher knapp, ich war einfach unglaublich müde. "Hast du eigentlich mit Michael gesprochen?" Oh nein Michael, den hatte ich heute morgen total vergessen, mal sehen ob er überhaupt in der Schule erscheinen würde. Wetten er hatte einen fetten Kater nach seiner Trink Eskapade. "Nein noch nicht, aber lang wird's nicht mehr dauern." "Ach nein? Hast du beschlossen mit ihm zu reden?" Ich erzählte ihm ein bisschen was vorgefallen war. Aufmerksam hörte er mir zu und stellte hier und da ein paar Fragen. Ich hatte vor mich nach der Schule mit Michael zu treffen und war fest entschlossen das jetzt auch endlich mal durchzuziehen.
Ich hatte eine Stunde Geschichte ohne Michael und danach zwei stunden Psychologie die ich gemeinsam mit ihm hatte. Dieser Unterricht war einer der wenigen, der richtig gechillt war. Unser Lehrer war immer gut gelaunt und der Unterricht war locker. Michael saß bereits auf seinem Platz, als ich das Klassen Zimmer betrat. Er blickte mich nur einmal kurz Flüchtig an und schaute dann wieder weg. Vielleicht war ihm sein Verhalten von gestern peinlich.
Der Unterricht begann und keine 5min später meldete sich Michael "ehm Herr Winkler mir geht es nicht so gut, kann ich kurz nach draußen frische Luft schnappen?" Fragte er unseren Lehrer. " ja geh nur, aber bleib bitte nicht länger wie 30 min draußen okay?" "Ja okay kann Luke mit?" Ich zuckte kurz zusammen als er meinen Namen aussprach, vielleicht hatte er ja vor jetzt schon mit mir zu reden. "Ja Luke geh ruhig mit" gemeinsam gingen wir aus dem Raum und liefen auf den Pausenhof, wo wir uns hinten auf eine Bank setzten die von Büschen und Bäumen vor neugierigen Blicken geschützt war. "Also Luke offensichtlich müssen wir mal mit einander reden" ich nickte und merkte wie meine Hände schwitzig wurden.

Hey,
also erstmal ich hoff das Kapitel gefällt euch :)
Ich habe seit gestern wieder Schule :/ Ich bin jetzt in der Kurstufe/Oberstufe und langsam wird's ernst. Ich versuche aber trotzdem, dass ich nicht allzu lange zum updaten brauche. Aber verzeiht mir wenns mal bisschen länger dauert 🙈😇

T.🌸

Der Neue [Muke]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt