Kapitel 4

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"Ich... äh... Weiß noch nicht, ob ich heute Zeit hab. Ich sag dir später bescheid!" Ohne auf eine Antwort von ihr zu warten lief ich zurück zum Klassenraum. Und jetzt? Ich darf doch keine Pizza essen. Nicht in meiner Diät. Ich könnte mir aber auch einen Salat bestellen. Und wenn ich Mama sage, dass ich mit Freunden zum essen gehe muss ich wahrscheinlich auch zu Hause nichts mehr essen. Also schrieb ich meiner Mutter noch kurz vor Ende der Pause, ich würde erst später nach Hause kommen, weil ich noch mit Freunden essen gehe. Sie antwortete mit einem kurzem "ok" und wünschte mir noch viel Spaß.

Nachdem ich Melanie Bescheid gab, gingen wir nach der letzten Stunde los. Wir waren insgesamt zu siebt. Alle redeten durcheinander, rissen die ganze Zeit Witze und lachten laut. Ich ging neben ihnen her, blieb jedoch still. Eigentlich hatte ich gar keine Lust mitzugehen. Meine Beine Taten weh und meine Laune war nicht gerade die Beste. Aber so konnte ich wenigstens wieder das Essen von zu Hause umgehen.

Beim Italiener bestellte sich jeder natürlich eine Pizza. Ich wollte mir zuerst einen Salat bestellen, traute mich aber nicht das vor den Anderen zu sagen. Also saß ich da und trank nur ein Glas Wasser. Zuerst fiel es niemanden auf, weil alle immernoch durcheinander redeten. Doch als Sophie und Melanie es merkten kam ich mit der Ausrede, dass ich Magenschmerzen habe.

Melanie machte nur ein mitleidiges Gesicht. Sophie allerdings fauchte mich direkt an: "Du willst doch nur nichts essen, weil du auf deiner komischen Art von Diät bist!" "Ich werd doch wohl besser wissen als du, ob ich Magenschmerzen hab oder nicht! Außerdem hast du doch angefangen mit den ganzen Abnehmtipps nur damit du wieder in dein dämliches Kleid passt", verteidigte ich mich. Sophie sah mich böse an: " Aber ich esse normal und mache nicht den ganzen Tag Sport. Das wär mir echt zu blöd." Dann drehte sie sich wieder zu den Anderen. Melanie fragte vorsichtig: "Stimmt das, Lilly?" "Ich... ich hab keine Lust mehr darauf. Ich hab gesagt ich hab Magenschmerzen, ob ihr es glaubt oder nicht!", motzte ich sie an. Ich stand auf ohne Weiteres zu sagen auf und ging.

Ich machte mich auf dem Weg nach Hause. Keiner hat mir was zu sagen. Momentan läuft es relativ gut mit abnehmen und das soll sich nicht ändern.

Die Sonne schien und trotzdem hatte ich eine Gänsehaut auf meinem Arm. Ich sollte morgen einen Pulli anziehen. Mir war etwas kalt. Also machte ich mich auf dem Heimweg.

Ich sperrte die Haustür auf, ging in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Endlich bin ich allein. Ich setzte mich an meine Hausaufgaben, um mich etwas abzulenken. Heute hatte ich echt nicht die Kraft für Sport. Auch später wurde es nicht besser : Mein Magen knurrte so laut, dass ich mich nicht mehr auf mein Schulzeug konzentrieren konnte und ich hatte das Gefühl gleich einzuschlafen. Ich legte mich in mein Bett. Dass ich kein Sport gemacht habe machte mich fertig. Aber ich konnte mich wirklich nicht dazu aufraffen. Ich hatte einfach keine Energie mehr dafür. Meine Mutter wusste anscheinend, dass ich wieder zu Hause bin, denn sie rief nach mir. Ich jedoch machte meine Augen zu und versuchte zu schlafen. Das dumme Gerede ums Essen brauch ich heute nicht mehr. Sollen sie mich doch einfach damit in Ruhe lassen. Ich weiß was ich tue.

Endlich Ferien! Samstag wachte ich schon früh auf. Es war erst halb acht. Aber durch mein leeren Magen konnte ich kaum schlafen. Das hat sich aber gelohnt. Denn ich wog schon wieder 1 Kilo weniger. Jedoch konnte ich mich nicht auf die Schule konzentrieren. Ich habe es nicht geschafft für die Prüfungen zu lernen.

Dafür fehlte mir die Zeit, welche ich mit Sport verbrachte und die Motivation zum Lernen. Naja. So schlecht wird es schon nicht sein.

Die Sonne schien in mein Zimmer. Dennoch war mir kalt. Ich holte mir eine Jacke, legte mich zurück in mein Bett. Erstmal sah ich auf mein Handy. Sophie fragte mich auf WhatsApp, ob ich heute Zeit hätte. Sie war eine Frühaufsteherin. Ich antwortete nicht. Ich hatte keine Lust darauf mich in den Ferien mit Freunden zu treffen und dann wieder unnötig viel Süßigkeiten zu essen, so wie sonst immer. Vor allem nicht mit Sophie. Anscheinend hatte sie schon vergessen, was sie beim Italiener gesagt hat. Ihr war es doch nur wichtig, dass sie wieder in ihr Kleid passt. Es ist ihr doch scheiss egal was mit mir ist. Ich schaltete das Handy aus, drehte mich auf die andere Seite und schlief nochmal ein.

Stop eating - You must be beautiful!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt