Trigger Warning!!
Ich versuchte mich aufzusetzen. Mein Körper schien gegen mich kämpfen zu wollen. Aber ich gewann.
Langsam schaffte ich es aufzustehen. Plötzlich spürte ich die Kopfhörer, die immernoch in meinen Ohren steckten. Ich bin tatsächlich mit der Musik eingeschlafen. Ich schaltete gleich eines meiner Lieblingslieder an, um mich von den Schmerzen abzulenken, damit ich mich noch schnell für die Schule fertig machen konnte.
Zuerst wollte ich meine Mutter fragen, ob sie mich in die Schule fahren könnte. Aber ich wusste genau, dass sie fragen würde warum. Und darauf hätte ich in dem Moment keine Antwort gewusst. Ich versicherte ihr noch kurz, als ich an der Küche vorbei ging, dass ich nicht frühstücke, da ich mit den anderen ins Brezenhaus neben unserer Schule gehen wollte.
Sie nickte und ich machte mich auf den Weg, um extra früher da zu sein. Ich versuchte mich zu beeilen, aber meine Beine streikten. Also musste ich langsamer gehen. Trotzdem kam ich überpünktlich an der Schule an.
Schon von Weitem konnte ich meine Freunde am Busparkplatz sehen. Mein Herz raste. Ich war mir so unsicher, ob ich das wirklich schaffen würde mit ihnen zu reden. Immerhin waren sie zu fünft mit Sophie und ich war allein. Was wäre gewesen, wenn sie mich alle fertig machen und sich gar nicht mit mir versöhnen wollten?
Und dann stand ich vor ihnen. Vor der ganzen Gruppe. Ich wollte sie zu Begrüßung umarmen, wie früher, aber nur Natalie reagierte darauf. Die anderen sahen mich nur mit aggressiven Blick an. Auch Sophie. Am liebsten wäre ich sofort weggelaufen.
Ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr daran erinnern, was wir genau gesagt haben. Ich weiß nur, dass ich während dem ganzen Gespräch geweint habe, was sie aber nicht wirklich interessiert hat. Außerdem waren sie sauer auf mich, weil ich nie etwas zu ihnen gesagt habe wegen meiner Essstörung, sondern nur Sophie. Zudem haben sie sich auch noch über meine Laune aufgeregt. Obwohl ich genau gesehen gar nichts dafür konnte. Aber ich wollte den Streit auf gar keinen Fall verlängern, weshalb ich mich einfach für alles entschuldigte.
Am Ende haben wir uns alle aber wieder relativ gut verstanden. Trotzdem meinten sie, dass sie jetzt nicht mehr so viel Vertrauen in mich haben würden wie früher. Jedoch war ich in diesem Moment erstmal froh, dass wir wieder etwas zusammen unternahmen und redeten.
Den Rest von diesem Tag habe ich schon zum Großteil verdrängt. Doch der nächste Tag wird wahrscheinlich immer in meinem Gedächtnis bleiben. Was an diesem Tag passiert ist, verletzt mich bis heute.
Lucy fragte mich, ob wir zusammen zur Schule gehen wollten. Ich sagte natürlich direkt zu. Also trafen wir uns etwas überpünktlich um sieben. Wir quatschen ununterbrochen über die verschiedensten Dinge. Angenehm war es schon, wieder mit ihr normal reden zu können. Doch dann kam dieser eine Moment, der mir mitten "ins Gesicht schlug" und bis heute "Narben hinterließ".
Sie zückte ihr Handy aus ihrer Tasche, da es gerade zum zweiten Mal klingelte. Anscheinend schrieb Natalie ihr schon wieder. Die zwei waren einfach unzertrennlich. Dagegen hatte ich auch nichts. Aber ich war nun leider verdammt neugierig. Und das immer - egal um was es sich handelte. Also warf ich auch einen kurzen Blick auf ihr Handy, um zu sehen wer was geschrieben hatte.
Es war tatsächlich Natalie. Allerdings sah ich auf den Bildschirm als Lucy gerade erst WhatsApp öffnete. Somit konnte ich auch alle anderen Chats sehen, mit denen sie zurzeit schrieb. Darunter eine Gruppe die sich "Total verstörend" nannte. Es wunderte mich in zuerst nur, warum die Gruppe so hieß und wer da alles dabei war. Und dann blickte ich auf das Gruppenbild...
Ich. Ein hässliches Bild von mir und meiner Freundin, bei dem auf mich herangezoomt wurde. Sofort bekam ich ein Stechen in meinem Herzen.
Lucy öffnete den Chat mit Natalie und tat so als ob nichts wäre. Nachdem sie ihr zurück geschrieben hatte, wollte sie gerade wieder ihr Handy in die Hosentasche schieben. Doch ich machte ihr ein Strich durch die Rechnung. Ich krallte mir das Handy und ging blitzschnell auf WhatsApp. Bevor Lucy noch irgendwas verhindern konnte, war ich auch schon im Chat der Gruppe drin.
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Stop eating - You must be beautiful!
Dla nastolatkówLilly Maren - ein noch damals glückliches Kind in einer normalen Familie mit einer großen Schwester. Doch mit 13 Jahren begann ihr Kampf gegen sich selbst. Ein Albtraum wurde zum Alltag. Warum musste das passieren? Wäre es überhaupt soweit gekommen...