Hii <3,
ich weiß, dass es lange gedauert hat bis ich ein neues Kapitel hochgeladen hab, aber ich hoffe trotzdem, dass euch das etwas längere Kapitel gefällt. Ich hoffe, dass nächste Kapitel dauert nicht wieder so lang :(
Ihr könnt gern kommentieren *.*LG Ania :)
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Samstag hatte ich meinen ersten richtigen Tag in der Klinik. Das war jetzt schon wieder fast eine Woche her. Heute war Donnerstag und ich fühlte mich kein bisschen besser wie am ersten Tag. Ich hing noch zu sehr an meinem Traum vom dünn sein. Jeden Tag versuchte ich mich irgendwie abzulenken, damit ich mir nicht so viele Gedanken darüber machen musste. Doch das half mir auch nicht viel, denn abends, sobald ich im Bett lag, liefen mir schon wieder Tränen das Gesicht herunter. Ich kam mir wie ein hoffnungsloser Fall vor, der jedem nur zur Last fällt.
Mit anderen "Patienten" konnte ich mich noch nicht anfreunden. Ich war hier eher bekannt als diejenige, die kaum redete und allein sein wollte. Das dachten wahrscheinlich auch die Mitarbeiter. Sie unterhielten sich nicht oft mit mir. Doch da war ich nicht die einzige. Ich hatte hier nicht mal mein Handy.
Meine Mutter brachte mir zwar ein paar von meinen Sachen bei ihrem letzten Besuch mit, jedoch durfte sie mir mein Handy nicht geben. Als sie mir es bringen wollte musste sie es vorher noch der Therapeutin überreichen. Diese sagte, es wäre besser, wenn ich es erst bekomme sobald ich 5 Kilo zugenommen habe. So zu sagen als Belohnung. Das nervte extrem. Das war nämlich nicht das einzige, was sie mir vorenthielten.
Die 5 Kilo kamen mir wie ein langer, schwieriger Weg zum Ziel vor. In den letzten Tagen nahm ich ein halbes Kilo zu. Und das war mir schon zu viel. Ich vermisste vor allem mein Hungergefühl. Es machte mich sogar fertig, dass mir nicht mehr kalt war. Dass ich morgens, mittags und abends essen musste war für mich zusätzlich eine Herausforderung. Ich hatte meistens nicht einmal Hunger. Der einzige Grund, warum ich schon in den ersten Tagen ein halbes Kilo zunahm, war der, dass ich es noch gar nicht so richtig realisierte, wo ich hier eigentlich gelandet bin.
Das Essen mit anderen zusammen war auch nicht gerade leicht. Jeder von ihnen versuchte irgendwie Kalorien zu sparen. Sie versuchten öfter mal Essen zu verstecken oder einfach so zu tun als ob sie kurz vor dem Erbrechen wären. Doch die Mitarbeiter kannten natürlich die meisten Tricks schon und so kam keiner am Essen vorbei. Ich versuchte es auch hin und wieder, aber nur selten mit Erfolg.
Ich wollte eigentlich nur wieder nach Hause. Ich vermisste es bei meiner Familie zu sein - so wie früher. Ich hatte mir vorgenommen, sobald ich hier wieder rauskomme, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Vor allem mit meiner Mutter. Erst zu dieser Zeit bemerkte ich wie wichtig mir meine Mutter war. Das war ein Grund, warum ich mich, trotz meiner Einstellung, sehr bemühte dagegen anzukämpfen und wieder normal zu essen.
Dagegen gab es leider auch einige Gründe, die für das weiterhungern waren. Schließlich hatte ich nicht umsonst so lange gekämpft. Ich fand mich selbst nur dann schön, wenn meine Knochen hervorstanden und ich dünner war als alle anderen. Ich selbst sah mich aber eher als normal, wenn ich in den Spiegel blickte. Sobald ich hier allerdings etwas zu essen bekam bildete ich mir sofort ein, dass ich dicker aussah als davor. Die zunehmende Zahl auf der Waage machte mir am meisten Sorgen.
Die ganzen Termine für Therapien und psychologische Tests gingen mir nach der ersten Woche schon ziemlich auf die Nerven. Ich wollte nur in Ruhe gelassen werden. Ich war der Meinung, dass ich alt genug bin, um selbst entscheiden zu können, was ich esse, trinke oder wie ich mein verdammtes Leben führe.
Alle wollten sie mir einreden, dass ich kein glückliches und vor allem kein langes Leben noch vor mir habe, wenn ich so weiter mache. Aber das war mir inzwischen ziemlich egal. Wenn ich durch meine Krankheit wirklich bald sterben sollte dann ist das halt so. Es machte mich ja nicht nur körperlich, sondern auch psychisch komplett kaputt. Das konnte jedoch niemand genau verstehen...
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Stop eating - You must be beautiful!
Novela JuvenilLilly Maren - ein noch damals glückliches Kind in einer normalen Familie mit einer großen Schwester. Doch mit 13 Jahren begann ihr Kampf gegen sich selbst. Ein Albtraum wurde zum Alltag. Warum musste das passieren? Wäre es überhaupt soweit gekommen...