FREAKSHOW (Harley Quinn X Joker) [PAUSIERT]

Chapter 5

Jokers POV

Grinsend betrachte ich mich im Spiegel, während ich die lästige Kleidung aus diesem grottigen Loch von meinem Körper streife und stattdessen eine der Jeanshosen aus dem Schrank hole.

Gott, was habe ich diese Zelle gehasst! So grau und ungemütlich.

"Mr. J?" ruft eine Stimme und ich drehe mich in deren Richtung.
"Was?!"

Einer meiner Gefolgsleute betritt den Raum mit einer Mappe unter dem Arm und sieht mich genau an.
"Ich habe hier die Informationen über Harleen Quinzel, die sie wollten."

Zufrieden reibe ich mir die Hände. "Sehr gut!"

Er reicht mir die Unterlagen und verschwindet dann sofort wieder. Dann wollen wir mal...
Samt Papiere gehe ich rüber in den Wohnbereich, wo ich mich im Schneidersitz in einen Kreis bestehend aus dutzenden Messern setze.

Harleen Quinzel... Eine einfache Frau, die vor kurzem ihr Psychologiestudium abgeschlossen hat und nun im Arkham Asylum als meine persönliche Psychologin eingestellt wurde.

Armes Ding... Da ist sie wohl umsonst gekommen. Ansonsten gibt es nichts interessantes. Bilderichfamilie, keine Fehltritte, nichts. Eine schlichtweg langweilige Frau.

Ich schnaube beleidigt und packe die Dokumente bei Seite. Kaum zu fassen, dass sie glauben mit einer so einfachen Frau etwas bei mir zu erreichen. Das sie tatsächlich glauben, ich würde etwas von mir preisgeben.

Ein bitteres Lachen entfährt meinen Lippen. Was für eine Beleidigung!

Doch was mich noch viel mehr ärgert ist, dass ich mehr in ihr gesehen habe. Mehr als ein langweiliges Weib, dass ihr Leben in der Gegenwart von Psychopathen fristet, weil ihr eigenes nichts nennenswertes beinhaltet.

Gott, wie konnte ich mich nur so täuschen? Ich werde regelrecht rasend vor Wut und schnappe mir eines der Messer, welches nur einen Augenblick später in der Holzverkleidung mir gegenüber steckt.

"AVERY!" brülle ich durch den Raum und Sekunden später öffnet sich die Tür. "Da muss mehr sein!"

"Tut mir leid, Mr. J. Mehr war da nicht."
"Bullshit!" zische ich. "Da muss mehr sein. Irgendein dreckiges Geheimnis... Und das will ich wissen."
"Mr. J." sagt er und ich werfe ihm einen warnenden Blick zu, was ihn verstummen lässt.

Es muss doch noch mehr sein! Ich kann mich doch nicht so getäuscht haben.

"Ich will es wissen." sage ich mehr zu mir selbst.
"Und was wollen sie jetzt tun?"
Ich schlucke, angewidert von dem Gedanken, der sich mir aufdrängt.

"Ich gehe zurück." sage ich schließlich und spüre den Widerwillen in mir.

"Mr. J, bei allem Respekt aber wir haben wichtigeres zu tun, als uns um so ein belangloses Mädchen zu kümmern."

Prompt beginne ich zu grinsen.
"Dein Tod und die Tatsache, dass ich dich in einem Gulli entsorgen würde, ist noch belangloser. Also bist du jetzt besser still. Triff alle Vorbereitungen."

"Sie sind verrückt." gibt er leise von sich, ehe er den Raum verlässt.

Verrückt ... Komisch ... Nenne es, wie du willst.

Harleens POV

Seit Joker aus dem Arkham Asylum geflohen ist, ist eine ganze Woche vergangen. Ich habe damit gerechnet, dass sie mich wieder kündigen, da der Patient, um den ich mich kümmern sollte ja verschwunden ist, aber FAS haben Sie nicht.

"Ich denke, dass wir sie trotzdem sehr gut Gebrauchen können." hatte Dr. Ferres gesagt.

Die Zweideutigkeit in seinen Worten geht mir noch immer nicht aus dem Kopf und ich werde das Gefühl nicht los, dass hier etwas hinter meinem Rücken geschieht, das ich nicht wahr haben will.

In der Zwischenzeit habe ich mich mit einigen anderen Insassen der Anstalt beschäftigt, unter anderem Poison Ivy. Sie liebt Pflanzen aller Art und auch, wenn wir uns gerade mal eine Woche kennen habe ich das Gefühl, dass wir irgendwie einen besonderen Draht zueinander haben.

Mit ihren Papieren unter dem Arm bin ich auf dem Weg zu ihrer Zelle. Wie üblich betrachten mich die Herren mit unangenehmen Blicken, für die ich sie am liebsten töten würde, aber wie immer Laufe ich einfach weiter.

Eine Wache öffnet mir die Tür und ich betrete die Zelle in der Ivy mich bereits erwartet.

"Harleen, da bist du ja!" sagt sie freudig und will mich umarmen, doch sofort werden Waffen auf sie gerichtet.

"Idioten." murmelt sie und geht wieder ein paar Schritte zurück.
Die Kerle hier sind wirklich unerträglich und umso länger ich hier bin... Umso mehr Zeit ich mit Ivy verbringe... Umso mehr habe ich das Bedürfnis diesen Idioten den Arsch aufzureißen.

Ich werfe ihr einen vielsagenden Blick zu und Sie beginnt zu grinsen.
Unauffällig gehe ich etwas vom Fenster weg und halte die Luft an und im nächsten Moment fallen die Wachen einfach um.

"Danke!" sage ich lachend. "Die gehen mir echt tierisch auf die Nerven."
"Das glaube ich dir. Komm setz dich, wir haben etwas zu besprechen."

Mit gerunzelter Stirn setze ich mich wie aufgefordert an den Tisch und Ivy setzt sich mir gegenüber.

"Harleen, ich mag dich." beginnt sie und ich merke, dass ihr etwas Sorgen bereitet. "Aber ich denke, dass es hier zu gefährlich für dich wird."

"Was?"
"Der Clown kommt zurück... Wegen dir."
"Wegen mir?" ich merke selbst, dass ich mich anhöre wie ein kleines Kind, dass gerade sein Weihnachtsgeschenk überreicht bekommt.
"Darüber solltest du dich nicht freuen. Joker ist krank. Aber so richtig. Und er kommt nicht einfach so zum Spaß."

"Was glaubst du, will er?"
"Keine Ahnung. Ich weiß nicht, was er von dir will."
"Glaubst du, er will mir etwas antun?"

"Ich weiß nicht. Aber ich weiß schon jetzt, dass er dich umbringen wird. Selbst, wenn er es gar nicht will. Joker ist krank, Harleen. Und er wird dich mitreißen.

Ich sehe sie geschockt an und im gleichen Moment geht die Tür auf.
"Ms. Quinzel, an die Arbeit!"