Part 4

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Aus meine Kopfhörern dröhnte das Lied X gon' give it to ya (Video). Das Lied war völlig fehl am Platz, es passte einfach nicht zur Situation.  Gerade lief ich durch den Park um schneller nach Hause zu kommen. Das Gras wurde erst frisch gemäht und die goldenen Blätter sanken von den Bäumen zu Boden. Als ich an dem See ankam, betrachtete ich mein Spiegelbild. Die schwarzen langen Haare waren unordentlich und locker zusammen gebunden, vereinzelte Strähnen hatten sich bereit gelöst und hingen schlaff herunter. Die Augenringe, vom wilden feiern waren kaum noch zu erkennen und das was man noch von ihnen sah wurde von der großen schwarzen Brille verdeckt. Mein weißer Hoddie, war mir mittlerweile viel zu groß geworden und meine Wangenknochen stachen im Vergleich zu früher viel mehr aus meinem Gesicht. Meine schwarze eng anliegende Jeans hing schlaff von meinen Beinen. Die Schuhe (Bild) waren neu, sie gefielen mir, sie passten zu mir. Sie sahen anders aus gar ungewöhnlich und schon fast ein bisschen abstrakt. Meine Umhängetasche war alt und war auch dementsprechend abgenutzt. Sie war gezeichnet von jahrelangen Hochs und Tiefs, so wie ich. Das Jahr in der Psychiatrie war nicht spurlos an mir vorbei gegangen. Es war das Jahr in dem ich meinen ersten Freund hatte, indem mir meine beste Freundin gezeigt hat wie wichtig ich ihr bin, indem meine Mutter mir zeigte was für ein Monster sie war und indem sich einfach alles verändert hat. Schließlich lies ich den See hinter mir und lief den Weg entlang. Die Wege waren mit Steinen vom Gras getrennt, dich vereinzelte Grashalme gelang es die für sie unüberwindbare Mauer zu durch brechen. Als das große Eisentor, welches aus einem Horrorfilm stammen könnte, zwischen den Bäumen auftauchte war ich ein wenig enttäuscht. In diesem Park hatte ich so viel erlebt.
Jetzt stand ich auf dem Gehweg und wollte gerade über die Straße laufen als ich mit einer Skateboard fahrenden Hohlbirne zusammenstieß. Ich fiel auf auf meinen Arsch, was nebenbei bemerkt höllisch weh tat, die Hohlbirne lag waagrecht auf mir und mein ganzes Zeug lag auf dem Gehweg verteilt. „Penner!",sagte ich lautstark. Der Typ stand auf und bot mir seine Hand an. „Aufstehen kann ich selber, du Arsch!", motzte  ich ihn an. Ich sammelte mein Zeug ein, stopfte es in meine Tasche und schrie noch: „Wenn du mir nicht helfen kannst, hör auf zu starren und verpiss dich mit deinem scheiß Skateboard, bevor ich es dir dahin schiebe, wo die Sonne nie scheint!!!"  Wütend stapfte ich nach Hause und schmiss mich dort gleich nach meinem Antreffen auf mein Bett. Als ich mit meinem Blick durch das Zimmer wanderte, fiel mir ein Päckchen  auf meinem Schreibtisch auf. Ich stöhnte genervt auf und ging zu dem Päckchen. Nach dem weiten Weg zum Schreibtisch lies ich mich auf den Stuhl fallen, zog ein Taschenmesser aus der obersten Schreibtischschublade. Mit einer schnellen Handbewegung war das Taschenmesser aufgeklappt und mit einer weiteren war das Päckchen offen. Als aller erstes nahm ich den Brief heraus:

Meine liebster Sonnenschein Jane,
das was du da mit deinem Ex-Freund gemacht hast war aber nicht nett. Ihn einfach zu töten! Das hätte ich meinem Goldlöckchen nicht zu getraut. Vielleicht ist ja an der Sache mit dem Toten Kaninchen doch etwas dran. Ich könnte vergessen, das du ihn umgebracht hast und ich könnte auch vergessen wo er liegt, aber nur wenn du mir etwas dafür gibst. Du zitterst wahrscheinlich gerade und hast Angst. Die Frage in deinem Kopf ist wohl: was willst du von mir? Ich will deine ewige Treue! Du hättest viel Spaß mit mir, das kannst du mir glauben.

Du hast es schon wieder getan.
Du bist dem Wahnsinn verfallen.
Doch er ist selbst Schuld!
Warum musste er die Faust ballen?

Er hätte es doch wissen müssen.
Die Zeichen waren doch da.
Warum sah sie denn niemand?
Sie waren doch so klar.

Als den Brief gelesen hatte musste ich fast ein bisschen lachen. Dachte er wirklich, er würde mich kennen, weil er mich stalkt? Ich legte den Brief auf die Seite und schaute was noch in dem Päckchen war. In einer durchsichtigen Tüte lag das Messer, mit dem ich Drake getötet hatte. Darunter lag ein Foto von Drakes verwester Leiche. Wow er hatte sich die Mühe gemacht sie aus zu graben. Ich beschloss zu der Stelle zu fahren, an der ich Drake vergraben hatte. Das Messer steckte ich zwischen einen Hohlraum zwischen Holzdiele und Wand. Als ich an Drakes Wohnung ankam klingelte ich erst ein paar mal und wartete etwa 10-20 Minuten, auch wenn ich wusste das er nicht da war und auch nie wieder kommen würde. Ich ging um das Haus herum und dort Rich es ekelhaft nach Verwesung. Ich lief auf den Gestank zu und schrie los. Dann 'beruhigte' ich mich wieder und wählte die Nummer der Polizei. „M-mein Freund! Er... er ist t-Tod!!!",schrie ich hysterisch ins Telefon. Dann einfach nur für den Effekt Schrie ich noch mal als ich ein paar Maden entdeckte. „Miss alles in Ordnung? Wir schicken Hilfe! Wo befinden sie sich?", sagte eine männliche Stimme beruhigend.

Als dann Polizisten und so was alles bei mir waren, drückte ich auf die Tränendrüse. Total verheult, aufgelöst und schockiert schilderte ich die ganze Situation: „A-Also... seit bestimmt einer Woche habe ich nichts mehr von ihm gehört und da ich selbst mit meiner Entlassung aus der Psychiatrie zu tun hatte und mit Freunden, Schule und so halt. Ist mir das erst vor zwei Tagen aufgefallen. *schluchz *schluchz Da er auf keine Anrufe und SMS reagierte beschloss ich selbst hin zu fahren. Ich hab dann geklingelt und 10-15 oder 20 Minuten gewartet. Ich dachte vielleicht ist er ja hinterm Haus oder auf dem... Balkon. Doch dann ist. Mit dieser... verweste Gestank aufgefallen. Ich dachte mir nichts dabei und lief hin... und da da sah ich ihn dann *schluchz."

Wenige Tage später wurden die Ermittlungen wegen zu wenig Beweisen, abgeschlossen. Auch hier hatten sie alles durchsucht aber nichts gefunden. Meine Mutter hatte den Messerblick schon vor Tagen ausgetauscht und so bemerkte niemand das verschwinden des Messers.

Als ich zwei Tage später meinen Spind in der Schule öffnete, lag ein neuer Brief darin.

Ach aller liebste Jane,
Du überrascht mich immer wieder aufs neue.

Nur diese Zeilen sind mein Zeugnis,
das ich euch hier vererbe.
Ich hoffe nur ihr haltet mich auf,
bevor ich ganz normal sterbe.

Ich bin ein Monster doch trage eine Maske.
Keiner verdächtigt mein Engelsgesicht.
Und auch die Polizei von der Wache,
verdächtigen mich einfach nicht.

Deshalb liebe ich dich! Du wirst nie langweilig sein!

Ich faltete den Zettel zusammen und steckte ihn mir in die Hosentasche. Ich hatte keine Angst vor dieser Person, sie war ein nichts wenn sie sich hinter Briefen verstecken musste.

Ich schloss meinen Spind, da klingelte auch schon die Schulklingel. Beim vorbeigehen harkte sich Jade bei mir unter und wir liefen zu unserem Klassenzimmer.

Nach der Schule lief ich wieder durch den Park, doch dieses Mal stand das Gras etwas höher und war von den Toten Blättern der Bäume bedeckt. Wieder blieb ich an dem See stehen und betrachtete mich. Der Hoddie und die Hose passten wieder fast perfekt. Ich sah in meinen grauen Augen etwas aufblitzen. Dann bekam ich so ein merkwürdiges Gefühl. Ich beschloss es zu ignorieren. Jeden Tag kam das Gefühl wieder und wurde immer stärker.

Hier ist schon mal Part 4. Ich hatte einfach so Lust weiter zuschreiben das ich dachte komm Hauch einfach raus! Der Part ist jetzt etwas länger geworden^^.
Bitte schreibt mir eure Meinung in die Kommis, darunter zählt auch Kritik.
Gruß J.M.

PS: Wahrscheinlich kommen Uptates nur am Wochenende

Like a PsychoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt