Sonnenblumen im Regen {ZomDado}

Kapitel 11

Nachdem wir uns mit den Theaterkurs-Pärchen Marik und Kostas auseinander gesetzt hatten, musste ich mich beeilen um nicht zuspät in meine allererste Vorlesung, welche sich am anderen der Universität befand. Der Vorlesungssaal war relativ geräumig und es saßen schon fast alle auf ihren Plätzen. Überwiegend waren es junge Männer die sich im Kurs befanden aber auch vereinzelt Frauen. Nunja, Physik ist nicht für jeden geeignet. Der eine mags, der andere verabscheut es. Ich selbst gehörte er zum ersten Typ Mensch.

Beim durch den Saal gehen fiehl mir auf das auf jedem Platz Namensschilder standen, so entschloss ich mich meinen zu suchen und fand ihn einige Minuten später auch. Er befand sich in einer der mittleren Reihen und ich saß neben dessen Nachname Bergmann war. Jedoch war der Platz noch leer. Vielleicht war er oder sie ja krank. Als unser Professor, ein sehr alter zerbrechlicher Mann, den Saal betrat, wurde alles still und auch ich ließ mich schnell auf meinen Platz fallen.

Nach etwa einer halben Stunde wurde die Tür zum Vorlesungssaal leise geöffnet und ein junger Mann, etwas älter als ich, schlich hinein und kroch auf allen vieren die Stufen nach oben. Doch nach kurzer Zeit, hatte ihn der Professor entdeckt und erhob seine Stille. "Ach, Schon wieder zu spät Bergmann? Dann erheben sie sich wenigstens und gehen sie mit Würde an ihren Platz! " Der Junge Mann, welcher anscheind mein Sitznachbar war, stand kerzengerade da und lief mit einem leisen "Ja" zu seinem Platz neben mir.

Sein Blick traf meinen und mit einem Lächeln ließ er sich neben mich, auf seinen Platz, fallen. "Hey, mein Name ist Tim Bergmann und du bist? " Eigentlich wollte ich ja der Vorlesung folgen, er schien der Typ Mensch zu sein den man am besten nicht ignoriert. "Hallo ich bin Maurice " Tim reichte mir die Hand und musterte mich für einige Augenblicke. "Ich hab dich glaub ich schon mal gesehen, bist du nicht Michaels neuer Mitbewohner? " Stumm nickte ich nur und glitt mit den Gedanken zu Zombey. Komischer Spitzname, meiner Meinung nach. Was er wohl gerade macht? Seine Vorlesungen sind doch erst abends. Bestimmt schlägt er irgendwie die Zeit tot. Vielleicht duscht er gerade.

Ich könnte förmlich spüren wie meine Wangen anfingen zu glühen. Verdammt! Woran dachte ich denn bitte!? Schnell schüttelte ich den Kopf um den Gedanken aus meinem Kopf zu vertreiben. Tim beugte mich neugierig und fuhr sich durchs Haar. "Warum denn so rot Maurice? " - "Ich bin kein Stück rot!" Dies sagte ich lauter als ich eigentlich wollte und drehte meinem Kopf zur Seite. "Vielen Dank für die Information. " Der Professor hatte mich, mit seinen eisblaunen Augen fixiert und ich wurde verlegen. "Jedoch können sie ihre Unterhaltung draußen weiterführen." Mit diesen Worten zeigte er auf die Große Eingangstür und wartete das wir den Saal verließen. Toll, erste Vorlesung und schon vom Raum verwiesen. So fängt das Semester ja ziemlich gut an.

So stand ich also, mit diesem Tim vor der Saaltür, und wusste nicht was ich tun sollte. Er brach als erstes die Stille und lächelte mich nervös an. "Also, verzeih das du wegen mir hier bist. " Schnell machte ich eine wegwerfende Handbewegung und griff meinen Rucksack, welchen ich vorher noch mitgenommen hatte. "Halb so wild, kann ja mal passieren. Aber ich hab nicht vor mir hier die Füße platt zu stehen. Ich werd in mein Zimmer gehen. Man sieht sich Tim." Mit einem Lächeln verabschiedete ich mich, lief auf dem Gelände an vielen Studenten vorbei und betrat das Wohnheim.

Dort war weniger los also ging ich seelenruhig zu meinem Zimmer, als ich gerade aufschließen wollte, ertönte aus dem hintersten Zimmer des Flurs ein Schrei. Ein Junge, mit knall roten Haaren kam heraus gestürmt und schrie. "Schau dir doch mal an was du mit meinen Haaren gemacht hast Fabian!! " Kurz darauf kam ein ziemlich verwirrter Osaft aus seinem Zimmer. "Du wolltest es doch auffallend haben Adrian!! " - "Ich sagte braun!! Nicht Tomate!! " - "Das geht doch wieder raus!" Beide rannten an mir vorbei ohne mich eines Blickes zu würdigen. Schulternd zuckend schloss ich auf.