Kapitel 9 - Verräter werden bezahlen

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Es regnete in Strömen. Seine Bewacher hatten sich unter ein Vordach gestellt, um nicht nass zu werden. Hicks saß unterdessen immer noch an den Mast gekettet. Er war bis auf die Haut durchnässt. Naja teilweise hatte er ja sowieso keine Klamotten an. Zitternd probierte er so gut wie es ging, sich ein bisschen warm zu halten. So verbrachte Hicks die Nacht.

Er öffnete die Augen. Irgendwann in den späten Morgenstunden hatte es aufgehört zu regnen und er war endlich eingeschlafen. Nun schien die Sonne vom Himmel und auf dem Deck liefen viele Drachenjäger geschäftig umher. Weit in der Ferne konnte Hicks eine felsige Insel ausmachen. Schien so, als wäre Viggo umgezogen. Seine Hose und Hemd waren noch immer klitschnass und auf seiner Stirn glitzerten noch einige Regentropfen. Noch immer frierend beobachtete Hicks, wie jemand ins Freie trat. Jason.
Mit dem hatte er noch ein Wörtchen zu reden. 
,,Ey du dreckiger Verräter!" Um ihn herum schauten die arbeitenden Drachenjäger ihn ungläubig und erstaunt an, als könnten sie ihren Ohren nicht trauen. Hicks ignorierte sie weg und achtete nur auf Jason, der stehengeblieben war und seinen Kopf zu ihm drehte. ,,Ja dich meine ich. Komm her wenn du dich traust." Es hatte den Anschein, das sich Jason nicht von Hicks provozieren lassen wollte. Doch dieser wollte wenigstens ein bisschen etwas an seiner misslichen Lage verändern, denn ihm war durchaus bewusst wie ernst die Sache hier noch werden könnte. Und wenn er Jason auch nur in seiner Position schwächen könnte, dann würde er das tun. Darum rief er, als Jason anstalten machte, einfach weiter zu gehen: ,,Seht euch das an! Euer Anführer ist ein Feigling." Den Drachenjägern klappte der Mund auf. So einen Gefangenen hatten sie noch nie gehabt. Aber sie kannten ihn nichtsdestotrotz alle. Schließlich war er der Dorn im Auge ihres Anführers.
Jason schaute Hicks an. Hörte seine Worte in seinem Kopf nachklingen. Er drehte sich abrupt um und ging auf ihn zu. Jason wusste was er tun musste. Er wusste das alle seine Männer ihm zusahen. Als er bei Hicks ankam, schaute dieser auf. Seine nassen Haare hingen ihm im Gesicht und er sagte: ,,Du bist ein Verräter, Jason. Dafür wirst du bezahlen. Du bist ein jämmerlicher Feigling." Jason holte aus. Der Schlag traf Hicks in die Magengrube. Mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht fuhr Hicks unbeirrt fort: ,,Du warst mein bester Freund. Du solltest ein Drachenreiter werden. Du hast mein Volk verraten. Du hast nicht nur uns verraten. Du hast dich selbst verraten. Hast du überhaupt sowas wie eine Seele. Was bist du für ein abscheulicher Mensch das du zu sowas fähig bist?"
,,Schweig Hicks. Du sprichst von Sachen, die du nicht verstehst",sagte Jason mit ungezügelten Hass in der Stimme. Er trat drohend einen Schritt näher. ,,Ich bin jenen, meiner wirklichen Familie und meinem Volk immer treu geblieben. Und damit auch mir selbst" Hicks immer noch kniend, fuhr hartnäckig fort. ,,Mein Dorf wird sich an dir rächen." -Klatsch-
Jason hatte Hicks eine Ohrfeige gegeben.
,,Wir und alle unsere Drachen."
-Klatsch- ,,Sie werden mich befreien"
-Klatsch- ,,Wir werden eure Insel dort niederbrennen." -Klatsch-
,,Schweig!",verlangte Jason zornig, seine Stimme laut, fordernd und mit Abscheu erfüllt.
,,Und wir werden euch stoppen." -Klatsch- ,,Ihr werdet nie wieder einen Drachen anrühren, um ihn zu verkaufen oder zu töten" -Klatsch-
,,Du, Ryker und Viggo werdet für all das bezahlen",zischte Hicks, inzwischen keuchend, aber immer noch aufrecht.
,,Lass. Meine. Brüder. Da. Raus!",rief Jason aufgebracht und holte wieder aus, als sich eine Hand auf seine Schulter legte.
,,Lass gut sein Jason. Es reicht jetzt."
Es war Ryker. Doch das interessierte weder Hicks noch Jason gerade groß. Hicks schaute nur Jason an, eine langen Moment geschockt von dieser Neuigkeit; dann öffnete sich sein Mund: ,,Viggo und Ryker sind deine Brüder!? Nun das erklärt so einiges.",murmelte Hicks.
Er schaute auf und sah Jason und Ryker direkt in die Augen.
Viggos Brüder.
Er holte Luft um die Worte zu sagen, die ihn schon seit ein paar Stunden durch den Kopf schwirrten. Wie würden sie reagieren? ,,Ich weiß was ihr wirklich von mir wollt und ich sag euch ihr werdet es niemals bekommen. Nur über meine Leiche." Rykers Gesicht verzerrte sich vor Wut zu einer Maske. Jason schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Dann holte er aus. Sein Schlag war heftig und traf Hicks im Gesicht. Blut spritze aus Mund und Nase und der Drachenreiter kippte zur Seite. Noch bevor er aufschlug war er bewusstlos. Jason drehte sich um und verließ mit schnellen Schritten das Deck.

Don't let me aloneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt