Shio streckte sich. Sie konnte sich nicht daran erinnern ins Bett gegangen zu sein. Erst jetzt spürte sie den Schmerz an ihrem linken Auge. Sie fasste sich daran und strich die neue Narbe entlang. Ein seufzen entwich ihr. Vorsichtig stieg Shio über den schlafenden Jeff hinüber und schlich in die Küche um sich ein Frühstück vor der Uni zu machen. "Verdammt!" fluchte Shio und sah auf die zerbrochenen Teller. Sie fasste sich an ihr schmerzendes Auge, seufzte und bückte sich dann um die Scherben aufzusammeln. Gerade als sie nach der ersten greifen wollte, packte jemand ihr Handgelenk. Sie sah hoch und die grünen Augen strahlten sie an. "Setz dich" forderte Liu. Shio öffnete den Mund um zu widersprechen, schloss ihn dann aber wieder als sie den Ausdruck in Lius Augen sah. Murrend setzte sie sich auf einen der Stühle und sah Liu dabei zu wie er die Scherben aufsammelte. "Warum machst du das?" fragte sie schließlich. "Ich wohne hier und wenn ich schon keine Miete bezahlen muss, dann helfe ich dir eben hierbei" Shio setzte sich im Schneidersitz auf den Stuhl. "Warum sollte ich auch Miete verlangen? Jeff denkt immer noch er würde mich umbringen können und du...naja, sagen wir einfach ich hab dich eingeladen. So gesehen hättest du keinen Grund dazu" Er sah von seiner Arbeit auf, ließ sich von einer Scherbe schneiden und lächelte. "Shio Shikei Ryu no Shi, in gewisser Weise stehe ich in deiner Schuld" Als Shio ihren vollständigen Namen hörte sah sie ihn überrascht an. Doch Liu lächelte weiter und sammelte die Scherben auf. "Dann werde ich keine weiteren Fragen stellen" Ein amüsiertes Lachen kam aus seiner Kehle. "Warum denn? Ich fand es sehr amüsant" Shio grinste und stützte ihren Kopf ab. "Lass mich überlegen...Warum machst du so weiter als wäre nichts zwischen dir und Jeff vorgefallen?" Liu zuckte mit den Schultern. "Ich bin nicht wirklich nachtragend" Shio seufzte. "Also machen dir diese Narben nichts aus, oder die Tatsache das dein kleiner Bruder, für den du in den Knast gewandert bist, dich umbringen wollte?" Liu lächelte traurig weiter. Er warf die Scherben in den Müll den Shio ihm geöffnet hatte und legte dann einen Finger an ihre Stirn. "Ich kenne ihn mehr als du" Er schnipste ihr gegen die Stirn und wanderte gemächlich mit den Händen in den Taschen in den Flur. "Aber kennst ihn auch besser?" fragte Shio und er blieb im Türrahmen stehen. Mit glänzenden Augen drehte Liu sich um. Er war sichtlich amüsiert von dieser Unterhaltung. "Wahrscheinlich nicht mehr so wie früher" antwortete er und verschwand. Shio seufzte und machte ein Frühstück, bestehend aus den letzten Resten Müsli und ein paar Scheiben Toastbrot. Das vorher vorbereitete Bento wurde in ihre Tasche gepackt und als sie auch sonst fertig mit allem anderen war, strich sie sich über die Narbe. "Dann wird es wohl Zeit für ein bisschen Schminke..." Shio seufzte und schleppte sich ins Bad.
Als Jeff dieses betrat hielt er inne. Shio drehte sich um und sie war fast schon erleichtert ihn zu sehen. "Du kannst nicht zufällig mit Make-up und Schminke und so nem Zeug umgehen?" Jeff sah sie ungläubich an. "Woher sollte ich sowas wissen?!" Sie zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht, musstest du dich nicht schon einmal verkleiden?" Jeff zog sich die Kapuze über, was wohl die Antwort auf ihre Frage war. "Also nicht..." seufzte Shio und sah auf das ganze unbekannte Zeugs vor ihr. Da fiel es ihr wieder ein. Die Haustüre ging auf und Liu kam von seinem Spaziergang zurück. Shio fiel ihm in die Arme. "Ich bin mir sicher du musstest deine Narben schon einmal verdecken, oder?" Liu war etwas überfordert. "Ja, wieso?" "Hilfst du mir?" "Sind nicht normalerweise die Frauen diejenigen die sich schminken?" Shio seufzte. "Ich weiß, irgendwann einmal habe ich mir vorgenommen das zu lernen, aber ich fand es nicht unbedingt für über lebensnotwendig, wenn ich jemandem gerade den Kopf abgeschlagen habe" Liu rappelte sich langsam wieder auf. Er nahm sich einen komischen Stift, den Shio nicht kannte und trotzdem besaß, machte ihr linkes Auge zu und befahl ihr still zu sitzen.
Liu hatte sowas schon 100 Mal gemacht und demnach waren er in weniger als 5 Minuten fertig. "Unangenehme Momente meines Lebens Teil 158: Wenn dein großer Bruder weiß wie man mit Make-up umgeht" hörten sie Jeffs Stimme aus dem Türrahmen. "Halt die Klappe" fluchte Shio. "Teil 159: Wenn das Opfer das du die ganze Zeit versuchst umzubringen dir sagt die Klappe zu halten" Ein grinsen schlich sich auf Shios Gesicht. Sie gab Liu einen Kuss auf die Wange, als Bedankung und wuschelte Jeff durch die Haare. "Ich muss los, danke Liu!" rief sie und zog sich die Schuhe während des Gehens an.
"Und was machen wir jetzt?" fragte Liu seinen kleinen Bruder, der anfing seine Messer vor sich auszubreiten. "Schau fern, oder so" Liu sah auf die Messer und nahm eines in die Hand. "Kann es sein das du die sammelst?" Jeff holte ein Tuch hervor und begann den letzten Rest vom Blut des Slendermans davon abzupolieren. Liu seufzte und sah sich etwas um. Es gab nicht wirklich viel was im ins Auge stach. Nur eine Kette mit Kreuz und 2 Katanas an der Wand. Er hob die Kette auf und sah sie sich genauer an. "Hey Jeff, gehört das Shio?" Jeff sah von seiner Arbeit auf und erkannte die Kette wieder, die Shio mehr bedeutete als ihr Leben. Er seufzte. "Wie kann man sowas wichtiges nur vergessen?" murmelte er vor sich hin und stand auf. "Eigentlich hatte ich ja vor die Uni zu schwänzen, aber wenn das so ist" Er schnappte Liu die Kette aus der Hand und ging aus der Gartentüre hinaus. Liu folgte ihm neugierig. "Du, in einer Uni? Das ich nicht lache!" Jeff zog verärgert die Oberlippe hoch. "Also hat mein kleiner Bruder vor, wegen einer Kette zu einem Opfer zu fahren das er umbringen will?" Jeff holte ein paar Autoschlüssel aus der Tasche und schloss das Auto auf. "Du hast es erfasst" Liu begann zu grinsen. "Das ich das noch erleben darf" "Was erleben?" Liu stützte sich auf dem Autodach ab und grinste Jeff amüsiert an. "Mein kleiner Bruder ist verliebt"
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(Creepypasta Jeff the Killer) Süße Träume PAUSIERT
Fiksi PenggemarShio's Leben verlief noch nie ideal, doch bisher hatte sie immer das Beste daraus gemacht. Egal ob als Taschendieb oder Auftragskiller, sie hatte sich durchgeschlagen. Aber als Opfer? Ständig hatte sie Berichte in den Nachrichten über gewisse Vorfäl...