Ein guter Morgen

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Langsam öffnete ich die Augen. Es war dunkel, fast schwarz. War ich tot? Was war passiert? Langsam kam meine Erinnerung wieder. Ich bin in der Nacht aufgewacht und musste mich übergeben, da mir so schlecht war. Meine Brüder wollten mich in mein Zimmer bringen, doch ich bin Zusammengebrochen. Wie konnte das passieren? War ich krank? Langsam richtete ich mich auf. Schlecht wurde mir diesmal nicht. Kein Wunder, ich war ja auch leer. Es fühlte sich so an,als hätte ich ein Loch im Magen. Plötzlich bewegte sich etwas neben mir. Schnell war mir klar das das Leon und Marlon sein müssten. So wie ich sie kannte, hatten sie sich sehr um mich gesorgt und haben sich zu mir gelegt. Jemand machte meine Nachttischlampe an. Ich musste die Augen zumachen, da mich das Licht in den ersten Sekunden blendete. Doch nach kurzer Zeit hatte ich mich an das Licht gewöhnt. Wie erwartet lagen die beiden neben meinem Bett. Sie hatten sich ihre Matratzen genommen und sie hier hingelegt. Lange Zeit sahen wir uns nur an, bis Marlon das Wort ergriff: ,,Wie geht es dir Ronja?" Kurze Zeit überlegte ich. Dann antwortete ich ihm: ,,Es geht. Die Übelkeit ist zwar weg und das Schwindelgefühl auch, aber trotzdem fühle ich mich schlapp." ,,Das kommt bestimmt davon das du Müde bist.", sagte Leon ruhig. Ich nickte bloß. Ja, müde war ich wirklich und ich wollte auch nichts anderes als mich wieder schlafen zu legen, aber trotzdem wollte ich wissen, ob meine Brüder wussten, was mit mir los ist oder war. Am meisten aber, warum ich umgekippt war. Genau das fragte ich sie jetzt: ,,Aber war ist mit mir los? Warum musste ich mich übergeben und warum bin ich zusammengeklappt?" Erst beim sprechen merkte ich, wie rau meine Stimme war und das mein Hals schmerzte. Er war auch sehr trocken. ,,So wie es sich anhört, stimmt etwas mit deinem Hals nicht. Tut er weh?", fragte mich mein braunhaariger Bruder. Ich nickte bloß. ,,Dann hast du dir sehr wahrscheinlich eine Grippe eingefangen." Das könnte Stimmen...,,Aber warum bin ich dann umgefallen?", fragte ich weiter nach. Leon erklärte mir: ,,Es kann sein, das dein Kreislauf versagt hat. Das kann vorkommen.Das was du brauchst um Gesund zu werden, ist Ruhe." ,,Oh nein. Das heißt Stundenlange Aufsicht von euch und pure Langeweile.", antwortete ich etwas spaßig aber auch genervt und lies mich wieder auf mein Kissen fallen. Meine Brüder mussten grinsen und zusammen antworteten sie im Chor: ,,Du triffst den Nagel auf dem Kopf." Na ja, ich hatte auch nichts anderes von den Beiden erwartet. Ich kannte sie doch. Leon machte das Licht wieder aus und wir schliefen schnell wieder ein.

Am nächsten Morgen ging es mir schon besser. Ich denke das ich Morgen wieder fit bin. Aber zum Glück! Nur noch zwei Wochen und der Dreh für die wilden Kerle 4 geht los! Ich freue mich schon so lange darauf. Und wenn ich dann krank war, war das doof für alle; für mich, weil ich mich schon die ganze Zeit darauf gefreut hatte, für Joachim, weil seine Mühe, mich bei den wilden Kerlen einzufügen, umsonst war und für das Team, das sie alles nochmal neu überarbeiten mussten.

Ich sah neben mir. Marlon und Leon waren nicht mehr da. Das musste heißen, das sie schon aufgestanden waren. Da klopfte es an meiner Zimmertür. ,,Herein!" rief ich und Leon kam hinein.

,,Guten Morgen Schwesterherz. Marlon und ich haben etwas für dich gemacht.", begrüßte er mich mit seinem süßen Lächeln. Er kam mit einem Tablett rein und als er mir das Tablett hinstelle lächelte ich. ,,Wow, danke! Ihr habt mir ja auf mein Brötchen meine Lieblingsmarmelade drauf geschmiert. Und kleine Gürkchen und ein Kakao habt ihr mir auch gemacht. Das sieht lecker aus. Vielen dank!" Leon lächelte. ,,Für dich tun wir doch alles. Du bekommst nur das Beste. Wie geht es dir denn?" ,,Schon viel besser. Ich denke, das ich morgen wieder fit bin.", antwortete ich schnell und nahm ein bissen von meinem Brötchen. ,,Das ist schön. Wir haben Papa übrigens angerufen, und ihm gesagt das du krank bist. Aber eine Grippe war es wohl doch nicht.", sagte mir der Blonde. ,,Wie bitte? Ihr habt ihn doch aber wohl nicht mitten in der Nacht angerufen oder?", fragte ich entsetzt. Papa mochte es nämlich gar nicht, wenn mann ihn Nachts stört. ,,Nein, nein wir haben ihn heute Morgen angerufen. Wir sind ja nicht Lebensmüde.", lächelte mein Bruder. ,,Dann ist ja gut.", sagte ich beruhigt und schluckte meinen Bissen hinunter. Schweigend aß ich weiter und als ich das tolle Frühstück aufgegessen hatte, nahm Leon mein Tablett und ging wieder in die Küche, um die ganzen Sachen wegzuräumen.

Ich stand auf und spürte, das meine Beine total steif waren. Ich streckte mich ausgiebig. Ich ging nach unten und sah nach, was Marlon denn so machte, aber ich fand ihn nicht. Deshalb ging ich zu Leon und fragte: ,,Wo ist denn Marlon?" Mein Bruder drehte sich um. Er stellte grade meinen Teller in den Geschirrspüler. ,,Der ist mit unseren Hunden unterwegs." , antwortete mir der Blonde. Mir war noch gar nicht aufgefallen das unsere Hunde, darunter auch Cookie, also mein Hund, auch weg war. Ich nickte bloß und ging wieder in meinen Zimmer. Dort legte ich mich auf mein Bett. Die Matratzen waren schon weggeräumt. Was sollte ich jetzt bloß machen? Mir war sooo langweilig. Deshalb schloss ich meine Augen, und dachte an den Dreh mit den wilden Kerlen. Ich war schon auf die anderen gespannt. Kevin und Raban waren zwar auf der gleichen Schule, aber gesehen und kennengelernt habe ich sie noch nicht. Ich brauche ja immer so lange im Klassenraum, und da sind sie schon längst weg. Leon geht auch meistens zu ihnen, aber wenn sie dann zu uns kommen, bin ich entweder bei einer Freundin, oder spiele irgendwo Fußball mit Marlon.

Wie waren wohl die anderen? Jimi und Wilson, aber auch Nick kannte ich nicht. Sarah Kim Gries spielte die Vanessa. Wie sie wohl war? Eigentlich war Konrad Baumann auch dabei, aber er spielte ab dem nächsten Teil nicht mehr mit. Deshalb werde ich ihn wohl nicht mehr kennen lernen. Aber bald sollte ich die anderen kennen lernen. Plötzlich riss mich Leons Stimme aus meinen Gedanken: ,,Ronja, wir gehen zum Training! Pass bitte auf die Hunde auf! Bis später." Danach fiel die Tür ins Schloss. Meine Brüder mussten mit den anderen trainieren. Sie mussten im Film mit den Motorrädern fahren, und das übten sie schon vor dem Film. Nick und ich brauchten das nicht, denn wir fuhren in einem kleineren Wagen. War fast wie ein Geländewagen, nur ohne Dach und kleiner. Da kam Cookie zu mir ins Zimmer. Er sprang auf mein Bett und legte sich neben mich hin. Ich streichelte ihn und dachte weiter an die Zeit, die vor mir lag...

Ronja, der WirbelwindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt