Unverhofftes Glück (Manxman)

Kapitel 1

“Papa“ rief der kleine Nathan und umarmte mich stürmisch. “Hej mein großer, wie wars im Kindergarten?“
“Super, wir waren im Garten und ich dürfte soo oft rutschen weil ich ja Geburtstag habe“ erwiderte er vergnügt.
Ja, mein kleiner hatte heute seinen 4.Geburtstag. Unglaublich wie schnell die zeit vergeht. Vor 3 Jahren hab ich seine Mutter geheiratet. Und den Kleinen als meinen Sohn akzeptiert. Nur die wenigsten wissen, dass er das biologisch gesehen nicht ist. Doch seine Mutter brauchte einen Vater für ihr Kind und ich wollte immer schon eine Familie.
Die Mutter meiner Frau Sarah war ziemlich konservativ. Ein lediges Kind hätte sie nicht akzeptiert. Ein Wunder das wir mit der Hochzeit bis nach der Geburt warten dürften.
“Papa, fahr endlich“ reisst Nathan mich aus meinen Gedanken. Upps, ich bin manchmal ein bisschen in Gedanken.

Zuhause angekommen begrüßt mich Sarah wie immer mit einem Kuss auf die Wange. “Hallo Schatz“
Es hat lange gedauert mich an diese Begrüßung zu gewöhnen. Doch nach aussen hin führten wir die perfekte Ehe. Und für uns war sie auch perfekt. Wir schätzen uns gegenseitig, wir teilen uns alles und haben einen Sohn zusammen. Und wir lieben uns. Aber nur freundschaftlich.

“Nathan geh dich umziehen, in 1 stunde kommen die Gäste“ sagte Sarah. Der kleine Wirbelwind sauste die Treppe hoch und Sarah wendet sich mir zu. “Bist du bereit?“ “Natürlich, ich bin doch der Traumschwiegersohn.“ “Natürlich bist du das“ meint Sarah “nett, höflich, zuvorkommend, fürsorglich, schwul. Der Traum jedes Vaters“ neckt Sarah mich. “Ach komm, diese Kleinigkeit.“ gebe ich zurück.
Eine Kleinigkeit die wir besser für uns behalten. Immerhin sehe ich heute zum ersten mal meinen Schwiegervater. Sarah hatte über 10 Jahre keinen Kontakt zu ihm und erst vor kurzem hat sie ihn wieder getroffen.
“Hilft du mir mit dem Kuchen?“ fragt Sarah. “So ein schwuler Ehemann ist schon praktisch, oder?“ entgegne ich während ich mich auf den Weg zur Küche mache.