Kapitel 11

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In seinen Armen aufzuwachen ist ein wunderbares Gefühl. Auch wenn mein schlechtes Gewissen enorm ist, gönne ich mir einen Moment es zu genießen. Will öffnet verschlafen die Augen und lächelt mich an. Ohne darüber nachzudenken gebe ich ihm einen Kuss und drücke mich näher an ihn. Er schließt seine Arme fester um mich und hält mich einfach nur fest. Ich fühle mich rundherum wohl und geborgen. Als wäre ich angekommen. Als wäre ich zu Hause. Und das ist der Moment in dem ich mir endgültig eingestehe dass ich mich Hals über Kopf verliebt habe. Und obwohl ich spüre wie die Panik in mir hochkommt kann ich mich nicht von ihm lösen.
Leider klingelt kurz darauf sein Handy. Seufzend greift er danach. Während er telefoniert beginne ich mich anzuziehen. Er beendet sein Telefonat und grinst mich freudig an.
"Was ist?" frage ich ihn.
"Das war ein Kollege von mir. Er schickt mir die Zugangsdaten von einem Programm mit dem wir Nathans Vater suchen können."
"Wirklich? Super, du bist der Beste"
"Ich weiß" sagt er mit einem dreckigem Grinsen.
Ich schüttle nur meinen Kopf.
Nachdem wir ausgiebig gefrühstückt haben und ich ihm die komplette Geschichte erzählt habe begeben wir uns zu seinem Laptop. Ich sage ihm alles was ich über ihn weiß und nach kurzer Zeit kommen wir zu einem Ergebnis. Ich notiere mir Adresse und Telefonnummer.
"Und? Wirst du ihn anrufen." fragt mich Will.
"Nein, es wäre falsch das hinter Sarahs Rücken zu tun. Ich werde ihr die Nummer geben und dann ist es ihre Entscheidung."
"Aber was wenn sie ihn nicht anruft?"
"Dann muss ich das wohl akzeptieren. Dann muss ich wohl damit leben dass zwei Menschen, die sich lieben, wegen mir nicht zusammen sind. Aber ich hab mich schon mehr genug in das Liebesleben der beiden eingemischt. Es wäre nicht richtig es jetzt wieder zu tun."
"Vermutlich hast du recht, Luke. Trotzdem wäre es schade wenn sie es nicht tut."
"Ja, das wäre es wirklich"
Unschlüssig stehe ich ihm gegenüber. "Wegen letzter Nacht, ich.."
"Klär jetzt erstmal die Sache mit Sarah. Ich sagte doch ich geb dir Zeit."
"Danke Will. Wir sehn uns."
Und als ich mich grade zum gehen umdrehen will nimmt Will meine Hand. Ich seh in sein Gesicht und kann dem Bedürfnis ihn zu küssen nicht widerstehen.

"Sarah?" rufe ich als ich zuhause ankomme.
"In der Küche" kommt von ihr zurück.
Ich gehe zu ihr und überreiche ihr ihre Lieblingsschokolade, die ich am Heimweg besorgt habe. Lächelnd nimmt sie sie entgegen. "Entschuldigung angenommen" meint sie während schon das erste Stück isst.
"Ich hab noch was für dich." sage ich und überreiche ihr den Zettel. "Das ist seine Nummer und Adresse. Ihr solltet euch endlich aussprechen. Und er hat ein Recht drauf von Nathan zu erfahren."
"Äah danke" sagt sie etwas überfordert "Ich werde es mir überlegen."
"Falls es das leichter macht. So weit ich es von sozialen Netzwerken sehen konnte ist er Single." sage ich schmunzelnd.
"Idiot" sagt sie lachend aber ich kann erkennen dass ihr diese Information wirklich gefällt. Ich kann nur hoffen dass er auch noch Gefühle für sie hat und das mit den beiden wieder was wird. Sarah hätte etwas Glück verdient. So wie Will und ich? Aber das ist leider etwas komplizierter.

Unverhofftes Glück (Manxman)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt