16-Klarinette

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Ich war immernoch rasend vor Wut, als ich in mein Zimmer kam. Ich riss die Tür auf, schlug sie wieder zu und realisierte dann, dass irgendwelche Mädchen auf meinem Bett saßen. Ich schaute sie völlig entgeistert und genervt an.

Sie fragten dann: "Heyyy Josy! Wir wollten eigentlich nur fragen, ob du und eventuell helfen kannst im Handball etwas besser zu werden?"

Hä?! Was wollten die denn? Ich hatte im Moment wirklich andere Sorgen. Wer war das überhaupt? Irgendwelche Mädchen aus meinem Sportkurs?

"Neeee sry... Im Moment keine Zeit!", antwortete ich so freundlich wie es nur eben ging. Das war meiner Vermutung nach allerdings nicht sehr überzeugend gewesen, da die Mädchen  alle eingeschnappt aufstanden und wütend aus dem Zimmer gingen. War mir in diesem Moment letztendlich aber auch egal.

Dann legte ich mich in mein Bett. Und weinte. Was war gerade passiert? Konnte ich wirklich nur hier sein, weil Lea ein Stipendium bekommen hatte und meine Eltern das Internat deshalb bezahlen konnten? Und ich sollte davon nichts wissen? Damit ich mir nicht so dumm vorkam, wie ich es jetzt gerade tat?

Wieso hatte Lea alles Gute geerbt? Und ich konnte nur so unnötiges Zeug wie Handballspielen. Was nur dazu führt, dass dir irgendwelche Zicken hinterherrennen. Warum auch immer.

Ich holte meinen Laptop heraus und beschloss erstmal ein wenig in meinem Tagebuch zu schreiben. Langsam sollte ich mich vielleicht auch mal wieder bei Noah melden?

Ich öffnete das Programm und bemerkte gleich, dass Noah mir schon einiges geschrieben hatte. Ich fasste die letzten Tage kurz für ihn zusammen und schrieb dann noch in mein Tagebuch.

Drei schöne Sachen vom Tag zu finden, wurde immer schwieriger, meistens war es nur das Essen. Ich schrieb dann noch etwas über das Training, das Stipendium und die Mädchen in meinem Zimmer.

Dann beschloss ich nach unten zu gehen, in einen Musikraum, und etwas Klarinette zu spielen. Ich setzte mich auf einen Stuhl, baute meine Klarinette auf, stellte meinen Notenständer auf und fing einfach an zu spielen. Ich hatte noch nichteinmal Noten vor mir stehen, aber irgendwie war eine Melodie in meinem Kopf.

Ich war völlig in meine Musik vertieft, spielte immer neue Melodien und beruhigte mich. Ich hatte schon so lange keine Klarinette mehr gespielt, dass ich völlig vergessen hatte, wie glücklich es mich machte.

Dann holte ich doch noch einige Noten raus, die ich zuhause schon mit meinem Klarinettenlehrer gespielt hatte. Ich konnte sie daher auch schon sehr gut spielen, obwohl sie sehr anspruchsvoll war.

Meine Finger tanzten auf meiner Klarinette und ich genoss die schöne Musik in meinen Ohren.

Dann hörte ich plötzlich jemanden sagen: "Hey Josy", ziemlich lange Pause, "Du kannst ja echt total gut spielen, ich liebe den Klang von deiner Oboe!"

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Das 16. Kapitel, ich hoffe es gefällt euch. Was meint ihr, wer ihr zugehört hat? Und habt ihr sonst Vermutungen, wie es weitergehen könnte?
Über Feedback und Votes würde ich mich natürlich auch immer freuen!
Liebe Grüße
diddleee

München? Darf ich mir was wünschen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt