Undercover In Love

Für Euch

"Luke, ich hab eine Plan.", erzählte ich überzeugt.

Luke und ich saßen am Steg, auf einer Wolldecke, wie jeden Abend. Es war spät und dunkel.
Seit dem Vorfall mit Alex hatte Luke mich kaum aus den Augen gelassen und wenn hatte er darauf geachtet, dass irgendwer auf mich aufpasst.
Daher hatte Luke festgelegt, dass wir uns jeden Abend auf dem Steg treffen. Eigentlich fand ich die Idee ja ganz süß...
Alex hatte sich kaum noch blicken lassen.
Missy und Joey waren die Einzigen die noch mit ihm redeten.
Luke hatte seitdem kein Wort mehr über Alex verloren, als hätte er ihn aus seinen Gedanken gestrichen. Obwohl ich wusste, dass die Sache ihn sehr belastete.
Zum Einen musste er bei uns Mädchen schlafen, was ihn auf Dauer auch nervte und dazu kam, dass -auch wenn er es leugnete- Alex sein bester Freund war und wie ein Bruder ihn in allem unterstützt hatte. Doch das er mich geküsst hatte konnte er ihm nicht verzeihen.
Er tat mir furchtbar leid. Denn auch wenn er mich hatte, konnte ich Alex nicht ersetzten...
Den einzigen Gefallen den ich ihm tun konnte, war eine Lösung zu finden. Damit er und ich endlich für immer glücklich zusammen sein konnten. Denn auch wenn es mir nicht zeigte, bereitet ihm die Situation Sorgen. Ihm fiel es schwer mich Candy oder vor den Anderen Jo zunennen.
Deshalb dachte ich jeden Abend über eine Lösung nach. Jetzt fehlte mir zwar einiges an Schlaf und das nicht nur weil Luke bei uns schlief. Dafür hatte ich nun eine Lösung gefunden!

"Was für ein Plan?", schmunzelte er und stützte sich auf seine Ellenbogen.

"Erstmal: Könntest du dir vorstellen Alex zu verraten?", schoß ich sofort damit raus.

"Wie bitte?!", lachte er und setzte sich wieder auf.

"Alex? Könntest du dir vorstellen ihn zu verraten?", wiederholte ich neugierig.

"Ich hab dich schon verstanden. Ehrlich gesagt ja, da das genau das ist was er auch getan hat. Aber...", begann er zögernd.

"Hör dir bitte meinen Plan an.", bat ich und nahm seine Hand.

"Ok, ich vertraue dir. Wie sieht der Plan aus?", hörte er mir aufmerksam zu.

"Danke. Also...", begann ich ihm alles zu erzählen.

Erst schien er skeptisch doch dann überzeugte ich ihn, dass dies der einzige Weg war zusammen zubleiben.

-

Ein paar Tage später standen Luke und ich vor unsere Hütte. Das Training war vorbei und wir hatten alle, bis auf Alex, gebeten zukommen.

Denn er erste Schritt des Plans war es alle aufzuklären.

Luke nahm nervös meine Hand und atmete tief durch.

"Keine Angst! Wenn du mir verzeihen konntest können sie es auch. Denn wenn es wirklich unsere Freunde sich machen sie mit.", redete ich ihm gut zu.

Obwohl mein Herz mir selbst bis zum Hals schlug. Ich zitterte, doch dann sah ich zu Luke.
Er war der Grund warum ich das alles tat. Denn theoretisch wäre es viel leichter wenn ich die Mission einfach beende und alles verrate. Doch dann würde der wichtigste Mensch in meinem Leben fehlen: Luke.
Er war es wert!

Ich ging los und zog Luke mit mir. Wir atmeten tief durch und gingen hinein.
Alle saßen sie im Zimmer, auf den Betten oder auf dem Boden und sahen und neugierig an.

Luke und ich begrüßten sie und setzten uns nervös auf mein Bett.

"Was ist denn nun los?", wollte Nico wissen.

"Was ist so wichtig, dass wir alle zu einer wichtigen Besprechung kommen mussten?", machte Lola sich lustig.

"Bevor wir anfangen müsst ihr mir versprechen, dass ihr Jo bis zum Ende zuhört!", bat Luke und nahm meine Hand.

Sie runzelten die Stirn doch nickten dann erwartungsvoll.
Ich konnte den Druck förmlich fühlen, wie sie alle eine Erklärung erwarteten. Am meisten hatte ich vor ihrer Reaktion Angst, denn immerhin hing alles davon ab.

"Also, erstmal wollte ich euch sagen, dass ihr mir wirklich wichtig seid und dass das was ich euch gleich erzähle nur passiert ist weil ich euch nicht verletzen oder in Gefahr bringen wollte.", begann ich und lächelte Luke erleichtert an, da ich jetzt endlich alles erzählen konnte.

"Und wir hoffen, da ich ihr verzeihen konnte, dass ihr es auch könnte.", fügte Luke hinzu.

Sie sahen sich irritiert an.

"Es ist so... Ich... habe euch angelogen. Ich heiße weder Josephine noch Jo. Mein Name ist Kendall Luise Abrams. Und... Ich bin Agentin.", erzählte ich und sah in ihre schockierten Gesichter.

Sie waren so schockiert, dass sie kein Wort von sich gaben.

"So hatte ich auch geguckt.", schmunzelte Luke.

"Stimmt! Aber das war noch nicht alles... Ich war als Josephine undercover an eurer Uni in einer Mission. Es ging um euch... Eher gesagt um den Drogenhandel.
Mike... Also eigentlich kennt ihr ihn nur als Chris, ist mein Partner. Gemeinsam haben wir den gesamten Campus überwacht. Doch es kam etwas dazwischen.
Nämlich Luke, beziehungsweise Ihr. Ihr wurdet mir wichtiger als es erlaubt ist.
Und daher habe ich angefangen eure Machenschaften vor meinem Team zu verheimlichen. Ich weiß, dass ich mich dadurch in große Schwierigkeiten gebracht habe. Und das bin ich nach wie vor. Denn mein Team hat es mitbekommen. Mike hat mir ein Ultimatum gestellt. Ich muss mich entscheiden. Entweder verrate ich euch oder ich muss dafür bezahlen euch geschützt zu haben. Daher erzähle ich euch gerade alles. Da ich eine Lösung gefunden wie wir alle mehr oder weniger sauber aus der Sache heraus kommen.", erzählte ich ihnen zitternd.

Sie sahen sich ungläubig an.

"Sagt doch bitte irgendwas.", seufzte ich ängstlich.

"Die ganze Zeit... Kendall? Wieso...", stammelte Meg.

"Meg... Es tut mir so leid.", kullerten die ersten Tränen über meine Wange.

"Du könntest uns alle also theoretisch in' Knast bringen?", fragte Jack nach.

"Ja, aber sie hat es nicht getan auch wenn sie sich dadurch retten könnte.", bestätigte Luke stolz.

"Es ist eigentlich eher ein Plan um euch zu retten. Ich werde auf jeden Fall aus dem Dienst suspendiert. Aber mir ist viel wichtiger, dass ihr nicht im Knast landet. Ich kann auch noch einen anderen Job findet. Ihr solltest nicht für etwas bestraft werden, wofür ihr nichts könnt.", erklärte ich weiter.

"Wieso verräts du uns nicht einfach?", wollte Lola irritiert wissen.

"Ich seid mir zu wichtig... Ich könnte euch das niemals antun.", murmelte ich und senkte meinen Kopf.

"Ok, Kendall. Wie sieht dein Plan aus?", fragte Nico lächelnd.

Auch die Anderen sprungen über ihren Schatten und lächelten mich aufmunternd an.