Zwickmühle

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Man sagt immer: Liebe fängt da an, wo es dir nicht mehr egal ist was der Andere über dich denkt.
Ich hatte Angst davor Mike zu sagen, dass ich ihm seit 8 Tagen und 9 Stunden verheimlichen, dass Luke da mit drin steckt. Ich hatte keine Ahnung was er dann denken würde, aber ich hatte einfach Angst davor. Seit diesem Abend, hat Mike Alex unter Dauerüberwachung gesetzt. Inzwischen hatten wir eine ewige Liste mit Kunden. Doch wir konnten die Komplizen nicht von den Kunden unterscheiden. Dachten zumindest Mike, Sam und Scott... Alex war der Chef, er kümmerte sich um die Ware und das Geld, Luke überwachte die Geschäfte und erledigte die Deals. Joey vertickte bei dem Footballteam. Jack und Lola waren für den Campus zuständig. Nico hatte Zutritt zu den Chemielaboren und war somit der Koch, Meg seine Assistentin. Ich hatte inzwischen alles erfahren, wirklich alles! Ich wusste von jedem kleinen Deal.
Jedes Mal wenn Luke mir etwas erzählte, hielt ich meine Hand vor das Mikro, an meiner Kette. Ich achtete darauf, dass Mike, Sam und Scott keinen Verdacht schöpften und redete Luke immer wieder heraus.
Es war anstrengend und wurde von Tag zu Tag schwerer.
Luke vertraute mir und weihte mich immer mehr ein. Scott dachte inzwischen schon mein Mikro wäre kaputt. Mike vertraute mir ebenfalls. Er glaubte jede Lüge die ich ihm erzählte, um Luke zu schützen.

Es tat so weh! Ich hatte den Fall längst gelöst, doch durfte niemanden davon wissen lassen. Ich konnte nicht mehr schlafen... Mein schlechtes Gewissen quälte mich... Jedes Date mit Mike war eine Qual. Doch er merkte es nicht. Er sah nicht wie ich innerlich leidete, bei jedem Flirt den er wagte.

"Ich liebe dich, Candy.", flüsterte er.
"Du bist so wunderschön.", murmelte er.
"Du musst das mit Luke nicht mehr lange durchmachen.", versprach er mir.
"Ich bin für dich da, wenn was ist.", lächelte er.
"Ich würde dir alles glauben.", trieb er mich immer mehr in den Wahnsinn.

"Guten Morgen", flüsterte Luke plötzlich.

Ich zuckte zusammen und tat so als wäre ich gerade erst wach geworden.
Er setzte sich neben mich, auf sein Bett und hielt mir eine Tasse Kaffee hin.
Die Sonne schien in sein Zimmer, es war Samstag, 8:24 Uhr.

"Ich hab gestern zu viel getrunken.", grinste er und lehnte sich an.

"Mal wieder!", schmunzelte ich und setzte mich langsam auf.

"Konntest du wieder nicht schlafen? Alex sagt, er hat dich gestern wieder auf der Terrasse gesehen.", fragte Luke vorsichtig.

"Nein, ich hatte wieder diesem Albtraum.", log ich und umklammerte meine Tasse.

"Du hättest mich ruhig wecken können.", legte er liebevoll seinen Arm um mich.

"Schleimer!", würgte Mike.

"Danke.", küsste ich Luke.

"Ich wollte dich was fragen.", began Luke nervös.

"Ja?", drehte ich mich zu ihm.

"Ähm...also... Da du ja eh so gut wie jede Nacht hier schläfst... Willst du nicht hier einziehen?", fragte er vorsichtig.

"Meinst du das ernst?", rutschte es mir raus.

"Vergiss es! War nur so ne Idee.", nahm er verlegen einen Schluck von seinem Kaffee.

"Nein, warte!", schmunzelte ich, setzte mich auf seinen Schoß und stellte die Tassen zur Seite.

Er legte seine Hände an meine Hüfte, ich beugte mich zu ihm und legte meine Hände an seinen Hals.

"Ich würde gerne bei dir einziehen!", lächelte ich.

Er begann zu grinsen und küsste mich.
Da ging die Tür auf. Genervt setzte ich mich auf und funkelte Alex böse an, der grinsend in der Tür stand.

"Was willst du?", rief Luke und warf ein Kissen nach ihm.

"Sorry, ihr Turteltäubchen! Hast du es ihr schon gesagt?", fragte Alex nach.

"Ja, sie zeiht bei uns ein.", grinste Luke glücklich.

"Cool.", kam Alex ganz rein und schlug mit Luke ein.

"Kannst du jetzt bitte wieder gehen!", bat Luke genervt.

"Ja ja! Immerhin ist das immer noch mein Haus. Ich ruf 'n paar Leute an, wir feiern das heute!", teilte er uns mit.

"War's das?", deute ich zur Tür.

"Es kommen dann auch ein paar Kunden...", begann er.

Ich begann stark zu husten und hielt meine Hand vors Mikro.

"Alles OK?", wollte Luke besorgt wissen.

Ich nickte und hielt das Mirko krampfhaft zu.

"Meg und Nico bereiten ein paar Tütchen vor. Das muss heute glatt laufen!", zeigte er ermahnend auf uns und verließ endlich das Zimmer.

"Endlich!", grinste Luke und zog mich zu sich.

Ich konnte endlich die Kette loslassen und küsste ihn.

Die ganze Situation wurde immer komplizierter. Aber auch zu kompliziert um sie einfach aufzuklären... Eine echte Zwickmühle halt!

Undercover In LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt